U 669

U 669
U 669
(vorheriges/nächstes –alle U-Boote)
Typ:

VII C

Feldpostnummer:

49 427

Werft:

Howaldtswerke Hamburg

Bauauftrag:

20. Januar 1941

Baunummer:

818

Kiellegung:

31. Mai 1941

Stapellauf:

5. Oktober 1942

Indienststellung:

16. Dezember 1942

Kommandanten:

Oberleutnant zur See
Kurt Köhl

Flottillen:

5. U-Flottille Ausbildungsboot
* Dezember 1942–Mai 1943
1. U-Flottille Frontboot
* Juni - September 1943

Einsätze:

zwei Feindfahrten

Versenkungen:

keine Versenkungen

Verbleib: Seit 29. August 1943 verschollen, Minentreffer angenommen

U 669 war ein deutsches Unterseeboot des Typs VII C . Dieser Typ wurde auch „Atlantikboot“ genannt. U 669 wurde durch die Kriegsmarine während des U-Boot-Krieges eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Technische Daten

Ab Kriegsbeginn wurde die Produktion der Hamburger Howaldtswerke ganz auf den U-Bootbau umgestellt. Die Werft war für einen jährlichen Ausstoß von 16 U-Booten vorgesehen, der sich ab Mitte 1943 auf 22 Boote erhöhen sollte. Diese Zahlen konnten jedoch nie erreicht werden. Bis Kriegsende lieferten die Howaldtswerke Hamburg 33 U-Boote an die Kriegsmarine aus, alle vom Typ VII C. Eines der zehn Boote, die im Jahr 1942 abgeliefert wurden, war U 669. Das Boot hatte eine Länge von 67 m und eine Verdrängung von 865 m³ unter Wasser. Es wurde über Wasser von zwei Dieselmotoren angetrieben, die eine Geschwindigkeit von 17 kn ermöglichten. Unter Wasser erbrachten zwei Elektromotoren eine Geschwindigkeit von 7 kn. Die Bewaffnung bestand aus einer 8,8 cm Kanone und einer 2,0 cm Flak an Deck, sowie vier Bugtorpedorohren und einem Hecktorpedorohr.

Einsatz und Geschichte

U 669 unternahm zwei Feindfahrten und erzielte keine Versenkungserfolge. Das Boot war im Sommer 1943 für ein geheimes Unternehmen mit dem Decknamen „Kiebitz“ vorgesehen, in dessen Verlauf es versenkt wurde.

Unternehmen Kiebitz

Am 17. März 1941 hatte der U-Bootkommandant Otto Kretschmer sein erfolgreiches Boot U 99 nach einem Gefecht mit dem britischen Zerstörer HMS Walker aufgeben müssen und war in britische Kriegsgefangenschaft geraten. Zunächst wurde er mit anderen deutschen Offizieren in Nordengland interniert. Im Jahre 1942 wurde er nach Bowmanville in Kanada überführt. Es gelang den Kriegsgefangenen, einen Sender zu bauen und zu betreiben, der die Verbindung mit der Heimat[1] gewährleisten konnte. Auf diesem Wege wurde ein Fluchtplan verabredet, der beinhaltete, dass die Gefangenen durch einen Fluchttunnel entkommen und sich nach New Brunswick durchschlagen sollten. Dort sollte sie ein deutsches U-Boot aufnehmen. Für diese Aufgabe, das Unternehmen Kiebitz, wurde U 669 bestimmt. Das Boot lief am 29. August 1943 unter strengster Geheimhaltung von St. Nazaire aus und durchquerte die Biskaya mit Kurs auf Kanada. Eine Woche später wurde es durch einen Bomberangriff versenkt. Die vorgesehene Rolle im Unternehmen Kiebitz wurde U 536 übertragen[2], das auch tatsächlich Position an der Mündung des Sankt-Lorenz-Stroms beziehen konnte. Der geplante Ausbruch der Gefangenen schlug jedoch fehl, und Otto Kretschmer kehrte erst 1947 aus der Kriegsgefangenschaft zurück.

Versenkung

Die Ursache für den Verlust von U 669 ist nicht endgültig geklärt. Derzeit gilt als wahrscheinlich, dass dieses Boot in der Biskaya auf eine Mine gelaufen [3] ist. Der bisher als ursächlich angenommene Angriff[4] einer Vickers Wellington der RCAF galt vermutlich U 584.

Literatur

  • R. Busch, H.-J. Roll Der U-Boot-Krieg, Der U-Bootbau auf deutschen Werften, E.S. Mittler und Sohn (Hamburg), 1997 ISBN 3-8132-0509-6
  • R. Busch, H.J. Röll Der U-Boot-Krieg: Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Verlag Mittler & Sohn (Hamburg), 1996 ISBN 3-8132-0509-6
  • R. Busch, H.J. Röll Der U-Boot-Krieg: Deutsche U-Boot-Verluste, Verlag Mittler & Sohn (Hamburg), 1999 ISBN 3-8132-0514-2
  • C. Blair Der U-Boot-Krieg, Band Zwei: Die Gejagten, Heyne (München), 1998 ISBN 3-453-16059-2
  • P. Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen Urbes Verlag (Gräfelfing) 1998. ISBN 3-924896-43-7
  • T. Robertson: Der Wolf im Atlantik (Originaltitel: The golden horseshoe), Verlag Welsermühl (München), 1969

Einzelnachweise

  1. Robertson, S.336ff
  2. Blair, S.485
  3. Busch, Röll, Bd. 4, S.146
  4. Kemp, S. 150

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