Türalihus

Türalihus
Türalihus im September 2011

Das Türalihus (Bündnerdeutsch für Türmchenhaus) ist ein herrschaftliches Wohnhaus im Dorfzentrum von Valendas im Kanton Graubünden. Sein Kernbau geht auf das Jahr 1485 zurück. Es ist eines der historisch wertvollsten Gebäude der Gemeinde und steht unter kantonalem Denkmalschutz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Es können verschiedene Bauphasen unterschieden werden. Der älteste Teil, ein Wohnhaus mit drei Geschossen, stammt aus dem Jahr 1485. Später wurde an der Nordwand ein Nebengebäude angebaut, das aus einem gemauertem Stall und einem Aufbau in Riegelkonstruktion bestand. 1554 wurde an der Westfassade der untere Teil des bestehenden Treppenturmes angebaut, die Erhöhung des Nordanbaus erfolgte wahrscheinlich gleichzeitig.

Türalihus auf einer Darstellung von 1860

Im 18. Jahrhundert kam das Türalihus durch Einheirat in die Familie der Von Arms in den Besitz der angesehenen Familie Marchion. In der letzten, barocken Umbauphase um 1775 erhielt das Gebäude seine heutige Form; der zuvor eher landwirtschaftlich geprägte Bau verwandelte sich dadurch in ein herrschaftliches Wohnhaus.

Dem Haupthaus, sowie dem Treppenturm wurde ein Stockwerk hinzugefügt und der gesamte Gebäudekomplex mit einem neuen Dach gedeckt. Auch die getäferten Stuben im ersten und zweiten Obergeschoss dürften damals eingebaut worden sein: An der Decke findet sich im Allianz-Wappen „von Marchion – von Arms“ die Jahreszahl 1775.

Bis 1941 blieb das Haus im Besitz der Familie, dann stand es leer und begann zu zerfallen. Das grosse Stubenbuffet wurde verkauft, zeitweise dienten die Räume als Ställe für Ziegen, Jugendliche feierten Parties darin. Auch ein Abbruch des Hauses wurde diskutiert; Pläne zur Rettung und Wiederbelebung wurden nie realisiert.

2007 kaufte es die Stiftung «Ferien im Baudenkmal».[1] Die Stiftung übernimmt gefährdete Baudenkmäler, renoviert sie und vermietet sie als Ferienwohnungen.[2]

Heute

Nach einigen Jahren des Zerfalls sind nun seit 2010 aufwändige Renovationsarbeiten im Gang. In einer ersten Etappe werden die Fassade und das Dach renoviert und erneuert, anschliessend werden die Innenräume renoviert.

Unter dem Verputz kamen Malereien und Verzierungen aus verschiedenen Epochen sowie die Reste einer Sonnenuhr aus dem 15. Jahrhundert zum Vorschein. In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege wird entschieden, welche Spuren gezeigt werden und welche wieder übermalt werden. Es ist geplant, im Türalihus zwei Ferienwohnungen einzurichten; 2012 sollen sie bezugbereit sein.

Die gesamten Kosten für die Renovation belaufen sich auf rund CHF 2.3 Mio. Franken. 2007 wurde der Erlös aus dem Verkauf der Schoggitaler unter anderem auch für das Türalihus verwendet. [3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heimatschutz
  2. Stiftung
  3. Schoggitaler
46.7882199.282777

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