Transylvania (1914)

Transylvania (1914)
Transylvania
RMS Transylvania I.jpg
p1
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich (Handelsflagge) Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Passagierschiff
Heimathafen Glasgow
Eigner Anchor Line
Bauwerft Scotts Shipbuilding and Engineering Company (Greenock)
Baunummer 451
Stapellauf 23. Mai 1914
Verbleib 4. Mai 1917 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
167,11 m (Lüa)
Breite 20,27 m
Tiefgang max. 12,8 m
Vermessung 14.348 BRT
Maschine
Maschine 2 x Parsons-Turbinen
Geschwindigkeit max. 17,5 kn (32 km/h)
Propeller 2
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 1379
Sonstiges
Registrier-
nummern

Registernummer: 136331

Die Transylvania (I) war ein 1914 in Dienst gestelltes Dampfschiff der britischen Reederei Anchor Line, das eigentlich als Passagier- und Postdampfer auf der nordatlantischen Route zwischen Europa und den USA eingesetzt werden sollte. Aufgrund des Kriegsausbruchs kam es aber nicht mehr dazu. Stattdessen diente die Translyvania als alliierter Truppentransporter, bis sie 1917 von einem deutschen U-Boot versenkt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die 14.348 BRT große Transylvania wurde 1914 auf der Werft Scotts Shipbuilding and Engineering Company in der schottischen Stadt Greenock gebaut. Eigner war die Anchor Line, die seit 1911 ein Teil der Cunard Line war. Sie war das baugleiche Schwesterschiff der Tuscania, die bereits im September 1914 fertig gestellt worden war. Wie die Tuscania sollte auch die Transylvania als Transatlantikdampfer auf der Route New YorkGlasgow verkehren. Der 167,11 m lange Dampfer wurde von zwei Parsons-Turbinen und sechs Scotch-Dampfkesseln angetrieben, die auf zwei Schiffsschrauben wirkten und eine Geschwindigkeit von 17,5 Knoten (35,2 km/h) ermöglichten. Die Passagierunterkünfte waren für 1379 Fahrgäste ausgelegt.

Das Schiff wurde aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs nie seinem Bestimmungszweck als Passagierschiff zugeführt. Die Transylvania wurde gleich bei ihrer Fertigstellung im Oktober 1914 von der britischen Admiralität requiriert und als Truppentransporter eingesetzt. Die Räumlichkeiten wurden so umkonzipiert, dass nun 200 Offiziere und 2860 Soldaten neben der Besatzung aufgenommen werden konnten.

Versenkung

Am Donnerstag, 3. Mai 1917 legte die Transylvania unter dem Kommando von Lieutenant S. Brennell in Marseille zu einer Fahrt nach Alexandria (Ägypten) ab. Das Schiff wurde dabei von den japanischen Zerstörern Matsu und Sakaki eskortiert, die vom Real Admiral Kozo Sato kommandiert wurden. Die Personenkapazität war auf dieser Fahrt fast ausgeschöpft. Am darauf folgenden Tag, dem 4. Mai, wurde der Dampfer vier Kilometer südlich von Kap Vado im Golf von Genua von U 63 angegriffen. U 63 war ein deutsches U-Boot, das sich unter dem Kommando von Kapitänleutnant Otto Schultze auf Feindfahrt befand. Die Transylvania fuhr im Zickzackkurs bei 14 Knoten Fahrt, als gegen 10 Uhr vormittags ein Torpedo von U 63 auf der Backbordseite in den Maschinenraum einschlug.

Das getroffene Schiff steuerte das nahe Land an, während die Matsu längsseits kam, um die Soldaten zu übernehmen. Die Sakaki versuchte währenddessen, das U-Boot am Auftauchen zu hindern. U 63 schoss einen Torpedo auf die Matsu ab, die mit voller Kraft zurück fuhr und dem Geschoss ausweichen konnte. Der Torpedo traf daraufhin erneut die Transylvania, die 40 Minuten nach dem ersten Treffer sank. Zehn Besatzungsmitglieder, 29 Offiziere und 373 Soldaten kamen durch die Versenkung ums Leben, darunter auch Kapitän Brennell. Mit 14.348 BRT war die Transylvania das größte Schiff, das U 63 versenkte.

Bei Savona, nördlich der Untergangsstelle, wurden viele Tote angespült. 89 Leichen wurden geborgen und auf einem kleinen Friedhof im ligurischen Zinola begraben. Sie wurden zwei Tage nach der Versenkung in einem gesonderten Areal des städtischen Friedhofs beigesetzt. Weitere Tote wurden in anderen Teilen Italiens, sowie in Frankreich, Monaco und Spanien beerdigt. Von den insgesamt 85 Commonwealth-Gräbern aus dem Ersten Weltkrieg auf dem Friedhof von Savona enthalten alle bis auf zwei Todesopfer der Transylvania. Ein Denkmal erinnert an 275 weitere Opfer des Untergangs, die nicht auf diesem Friedhof beigesetzt wurden.

Die Überlebenden konnten mit Hilfe von ligurischen Fischern geborgen werden, die Augenzeugen des Schiffsuntergangs waren. In Erinnerung an das Unglück wurde in der Ortschaft Predani vor der Insel Bergeggi ein Monument errichtet.

Das gut erhaltene Wrack ist 2011 vor der Küste Liguriens gefunden worden. Das Wrack wurde von Tauchereinheiten der Carabinieri mit Hilfe eines Spezialroboters in 630 m Tiefe unweit der Insel Bergeggi entdeckt. Es wurde mit Hilfe alter Dokumente gefunden, in denen über das Unglück berichtet wurde. Der Dampfer ist auseinandergebrochen und von Algen sowie weißen Korallen überwachsen[1].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://derstandard.at/1317019656634/SS-Transylvania-Wrack-eines-im-Ersten-Weltkrieg-versenkten-Dampfschiffes-gefunden

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