Thomas Giegerich

Thomas Giegerich

Thomas Giegerich (* 15. März 1959 in Wiesbaden) ist ein deutscher Jurist und seit 2006 Professor für öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Völkerrecht und Europarecht an der Christian-Albrechts-Universität Kiel sowie Ko-Direktor des Walther-Schücking-Instituts für internationales Recht. Schwerpunkte seiner Forschung sind das Verhältnis von Europarecht und nationalem Verfassungsrecht, rechtsvergleichende Studien im Bereich des Verfassungsrechts sowie der völkerrechtliche Schutz der Menschenrechte.

Leben

Thomas Giegerich wurde 1959 geboren und studierte von 1978 bis 1984 Rechtswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Von 1984 bis 1985 absolvierte er mit einem Fulbright-Stipendium ein Studienjahr an der University of Virginia und erwarb dort einen LL.M.-Abschluss. Während seines anschließenden Rechtsreferendariats war er unter anderem 1987 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer tätig.

Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen ging er 1989 an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und ein Jahr später an das ebenfalls in Heidelberg ansässige Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Im Jahr 1991 promovierte er an der Universität Mainz mit einer Arbeit zur Privatwirkung der Grundrechte in den USA. Anschließend war er bis 1993 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht im Dezernat von Richter Paul Kirchhof tätig. Von 1993 bis 2001 wirkte er erneut am Max-Planck-Institut in Heidelberg, an dem er unter Betreuung von Helmut Steinberger an seiner Habilitation zum europäischen Verfassungsrecht und dessen Verhältnis zur deutschen Verfassung arbeitete. Im Jahr 2001 wurde er an der Universität Heidelberg habilitiert.

Nachdem er zum Wintersemester 2001/2002 zunächst eine Lehrstuhlvertretung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main übernommen hatte, wurde er zum Wintersemester 2002/2003 Professor für öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Europarecht und Völkerrecht an der Universität Bremen. Im Jahr 2005 wechselte er auf eine Professur für öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Völkerrecht und Europarecht an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, an der er zugleich Ko-Direktor des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht wurde. Im Jahr 2007 verbrachte er ein Forschungsfreisemester am Lauterpacht-Zentrum für internationales Recht der University of Cambridge.

Werke (Auswahl)

  • Einwanderungsrecht - national und international: Staatliches Recht, Europa- und Völkerrecht. Opladen 2001
  • Europäische Verfassung und deutsche Verfassung im transnationalen Konstitutionalisierungsprozeß. Berlin 2003
  • The EU Accession of Cyprus. Baden-Baden 2006 (als Herausgeber)
  • Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte im globalen Zeitalter. Berlin 2008 (als Mitherausgeber)

Weblinks


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