Thomas Feist

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Thomas Feist

Thomas Wolfgang Feist (* 8. April 1965 in Leipzig) ist ein deutscher Politiker der CDU. Der Musik- und Kulturwissenschaftler war Referent für Kulturarbeit, interkulturelle Arbeit und Musik bei der evangelischen Landeskirche Sachsen und war auch Vorsitzender des Bundesverband Kulturarbeit in der evangelischen Jugend.

Inhaltsverzeichnis

Leben

In der DDR erhielt Feist als Nicht-FDJ-Mitglied aus akademischem Elternhause keinen Zugang zum Abitur, sodass er nach Beendigung der zehnklassigen polytechnischen Oberschule eine Ausbildung zum Handwerker abschloss.

Im Laufe der Jahre zeichnete sich ein zunehmendes Engagement in politischen Kreisen und der Umweltbewegung der evangelischen Kirche ab. Er ist Gründer des Musiktheaters „Kaktus“, in dem einige Jahre auch „Kokolorus Mitnichten“ (mit bürgerlichem Namen Titus Jany) der Band The Inchtabokatables trommelte.

Seit 1995 ist er Referent für musisch-kulturelle und interkulturelle Bildung beim Landesjugendpfarramt Sachsen. Weil er nachweisbar in der DDR politisch verfolgt wurde, wurde er ohne Abitur zum Hochschulstudium zugelassen. Es folgte ein Studium der Musikwissenschaft, Soziologie und Theologie mit Abschluss M.A, er promovierte 2005 über das Thema „Musik als Kulturfaktor“ zum Dr. phil.

Von 1999 bis 2008 war Feist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Musik, heute Bundesverband Kulturarbeit in der evangelischen Jugend, Mitglied im Deutscher Musikrat und in der Gesellschaft für Musikforschung. Im Jahr 1997 gründete er das Jugendkulturnetzwerk CrossOver. Er leitete von 2003–2008 das zum Bundesverband Kulturarbeit in der evangelischen Jugend gehörende Schallarchiv in Leipzig.

Seit 2010 ist Feist Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Leipzig.

Feist ist verheiratet und hat drei Kinder.

Politik

Zur Bundestagswahl 2009 kandidierte er als CDU-Bewerber um das Bundestagsdirektmandat im Wahlkreises Leipzig II und errang das Mandat, welches 2005 noch vom SPD-Bewerber Gunter Weißgerber geholt wurde. Er setzte sich dabei unter anderem gegen den ehemaligen Leipziger Oberbürgermeister und Bundesminister Wolfgang Tiefensee (SPD) durch.

In der 17. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages ist Feist im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, dem Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik sowie stellvertretend in den Ausschüssen: Petition, Auswärtige Politik, Parlamentarische Versammlung des Europarates und Europäische Versammlung für Sicherheit und Verteidigung / Versammlung der Westeuropäischen Union tätig.

Er ist Mitglied der Parlamentarischen Gesellschaft, der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe und der Deutsch-Iranischen Parlamentariergruppe.

Werke

  • Thomas Feist: Musik als Kulturfaktor. Zur Theorie und Empirie christlicher Popularmusik. Peter Lang, Frankfurt am Main [u. a.] 2005, ISBN 3-631-53976-2
  • Wolfgang Kabus in Zusammenarbeit mit Thomas Feist (Hg.): Popularmusik und Kirche. Band 11, Peter Lang, Frankfurt am Main [u. a.] 2008, ISBN 978-3-631-57721-9
  • Thomas Feist: Kritik der sozialen Vernunft. Kulturelle Orientierungsmuster in der postmodernen Gesellschaft. Peter Lang, Frankfurt am Main [u. a.] 2009, ISBN 978-3-631-59292-2

Weblinks


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