Christine Enghaus

Christine Hebbel, Lithographie von Josef Kriehuber, 1855

Christine Enghaus

Christine Enghaus, Pseudonym von Johanne Louise Christine Engehausen (* 9. Februar 1817 oder 1815^[1] Braunschweig; † 29. Juni 1910 Wien), war eine deutsche Bühnenschauspielerin und Ehefrau des deutschen Dramatikers Friedrich Hebbel.

Frühe Jahre

Braunschweiger Hoftheater

Engehausen wuchs in einer kinderreichen Familie unter ärmlichen Verhältnissen auf. Da ihr Vater bereits vor ihrem siebten Lebensjahr verstarb, musste sie fortan durch Arbeit zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Im Alter von sieben Jahren kam sie auf Initiative ihrer Mutter zum Kinderballett des Braunschweiger Hoftheaters. Aufgrund ihres schauspielerischen Talents trat sie bald in kleineren Rollen auf, bis sie schließlich von K. Köchy entdeckt und gefördert wurde.

Durchbruch

Ab 1829 gehörte Enghaus zum Ensemble des Hoftheaters in Braunschweig. 1833 spielte sie die Jungfrau von Orléans in Bremen und hatte damit ihren schauspielerischen Durchbruch, der ihr ein sofortiges Engagement in der Stadt einbrachte. Bald darauf kam sie über das Theater in Oldenburg an das Hamburger Stadttheater, wo ihr späterer Ehemann Friedrich Hebbel sie das erste Mal auf der Bühne sah. 1840, Enghausen war bereits berühmt, erhielt sie ein Engagement am Wiener Burgtheater, dem sie bis 1875 angehörte.

Ehe mit Friedrich Hebbel

Am 26. Mai 1846 heiratete Enghaus in Wien den deutschen Dramatiker Friedrich Hebbel. Enghaus, die weiter in Wien, aber auch in Weimar auftrat, verkörperte nach der Heirat hauptsächlich Hebbels tragische Frauengestalten. Aus der Ehe mit Hebbel gingen zwei Kinder hervor: Emil (1846–1847) und Christine (1847–1922).

Sie ruht auf dem Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf, an der Seite ihres Gatten (Gr. 19, Gruft 38). Im Jahr 2005 wurde in Wien Penzing (14. Bezirk) der Christine-Enghaus-Weg nach ihr benannt.

Nachleben

Enghausens Bedeutung (u. a. als sichere Finanzquelle für ihren Ehemann Friedrich Hebbel) lässt sich auch daran ablesen, dass zwei Romane mit ihr als Hauptperson existieren – sh. „Literatur“.

Einzelnachweise

1. ↑ Hebbel-Gesellschaft e.V. - Wien 1845–1849

Literatur

• Waldemar Augustiny: Elise und Christine. Die beiden Frauen im Leben Friedrich Hebbels. Heide: Boyens 1986 ISBN 3-8042-0366-3
• Else Hoppe: Die Ebenbürtigen. Christine Engehausens Ehe mit Friedrich Hebbel, Braunschweig 1943
• Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon – Ergänzungsband, Braunschweig 1996
• Hans Knudsen: Hebbel, Christine. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, S. 159 f.

Weblinks

• Hebbel, Christine, in Constant von Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 8. Band, Seite 179, k. k. Hof-und Staatsdruckerei Wien 1862.

• Literatur von und über Christine Enghaus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Normdaten: PND: 118684876 (PICA) | LCCN: nr88012196 | VIAF: 51761300 | WorldCat | WP-Personeninfo