Theater Mummpitz

Theater Mummpitz

Das Theater Mummpitz ist ein Nürnberger Kindertheater und wird von der Stadt Nürnberg, dem Land Bayern sowie vom Bezirk Mittelfranken gefördert. Es ist außerdem Mitglied der ASSITEJ (Association Internationale du Théâtre de l’Enfance et la Jeunesse - Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1980 fanden sich Studenten und Schüler zum Theaterspiel zusammen. Im Jahr 2001 zog das Theater Mummpitz – nur 150 m vom Gründungsort entfernt – in den Kachelbau ein. Damit erhielt das Wandertheater eine feste Spielstätte.

Das kulturelle Klima in der Stadt Nürnberg, die erfolgreichen Kooperationen mit Partnern wie der Tafelhalle, dem Staatstheater Nürnberg und dem Stadttheater Fürth sorgten für Bedingungen, die eine kontinuierliche Entwicklung erlauben.

In den 1980er Jahren wurde das Recht auf „freies Theater“ an die Vertreter der Stadt herangetragen und es wurde auf die Notwendigkeit eines Theater für Kinder hingewiesen. Ein erster Zuschuss von einhunderttausend Mark für freies Theater (damals für sieben Theatergruppen), in einer Konstellation von CSU und Grünen beschlossen, war ein Meilenstein in der Entwicklung.

Anfang der 1990er begannen die Kooperationen mit der Tafelhalle Nürnberg und dem Theater Fürth. Ende der 1990er boten die Theater Mummpitz und Pfütze dem Staatstheater Nürnberg (damals noch Städtische Bühnen) eine Zusammenarbeit an. Aus dem gedachten Kindertheater des Staatstheaters war mittlerweile ein fast reines Jugendtheater geworden, das zur Konkurrenz im eigenen Haus mutierte. Die damalige Leitung erkannte, dass die Kooperation mit Mummpitz und Pfütze für alle Seiten von Vorteil wäre: Die Kinder bekommen hochwertige Stücke zu sehen, das Kindertheater wird von Schauspielern gemacht, die gerne für Kinder spielen, das Staatstheater kann mit seinen Schauspielern besser disponieren und Mummpitz und Pfütze sind finanziell besser abgesichert. Seit 1997 kooperieren das Staatstheater, Theater Pfütze und Theater Mummpitz erfolgreich in einem in der Bundesrepublik einmaligen und viel beachteten Modell.

Im Jahr 2000 veranstaltete das Theater Mummpitz zum ersten Mal das europäische Kindertheaterfestival „Panoptikum“, welches mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Nürnberger Kulturlebens und der europäischen Kindertheaterszene geworden ist. 2001 bezog Mummpitz mit dem Museum im Koffer und dem Kinderzirkus CriCri das Kinderkulturzentrum Kachelbau auf dem ehemaligen Nürnberger Schlachthofgelände.

Die Besucherzahlen steigen stetig und über 20 (der bisherigen 50) Produktionen wurden vor vielen tausend Zuschauern in öffentlichen Familien- und geschlossenen Schulvorstellungen präsentiert. 2006 wurde zudem das Theaterpädagogische Programm deutlich ausgebaut. Workshops und Kurse zu gesellschaftlichen Themen wie „Gewalt in Schulen“, „Sprachvermögen“ oder „Aufmerksamkeitsdefizite“ wurden entwickelt und für Schulen angeboten, die auf dieses Angebot mehr und mehr zugreifen. 2009 initiiert das Theater Mummpitz den „Nürnberger Kulturrucksack“, ein Modell der kulturellen Bildung für Schüler, das mit Partnern wie der Tafelhalle, dem Germanischen Nationalmuseum oder den Nürnberger Symphonikern zusammenarbeitet. Das Theater Mummpitz ist seit 2007 sehr gerne Gastgeber der Nürnberger Schul– und Kulturtage. Bereits seit 2004 gibt es eine kleine Kindermusikreihe mit dem schönen Namen „Musikuss“, bei der mit dem Kindermuseum, dem Kinderkunstraum, dem Staatstheater und der Hochschule für Musik kooperiert wird.

Das Theater Mummpitz hat mit seinen Produktionen in der gesamten Bundesrepublik gespielt und gastierte auf Festivals und Gastspielen in folgenden Ländern: Österreich, Liechtenstein, Polen, Italien, Belgien, Ungarn, USA, Schottland, Irland, Kanada.

Das Theater Mummpitz hat seit Jahren mit neuen Kooperationsmodellen, guten Programmen und Workshops, einem gelungenen europäischen Theaterfestival und nicht zu guter Letzt mit Theaterstücken Pionier- und Aufbauarbeit für die Kinderkultur geleistet.

Produktionen

  • 1981 Fridolin Fichte
  • 1982 Familie Gagginger, eine unheimliche Kiste und kein Zombie
  • 1983 Der schwarze Kontinent
  • 1984 Das Mädchen im Espenbaum
  • 1986 Das Trollkind
  • 1987 Die Geschichte von der verlassenen Puppe
  • 1988 Eine Nacht im Februar
  • 1989 Darüber spricht man nicht
  • 1990 Gewalt im Spiel
  • 1991 Die Geschichte vom Baum
  • 1992 Mohammed
  • 1993 Die Geschichte vom Soldaten
  • 1994 Die Abenteuer des kleinen Däumling
  • 1995 Bola - eine Liebesgeschichte
  • 1996 Und als die Erde brannte ...
  • 1997 Die Geschichte vom kleinen Onkel
  • 1998 Rotkäppchen - Kein echter Grimmi
  • 1999 Aprikosenzeit
  • 2000 Salto und Mortale
  • 2001 Katt und Fredda
  • 2002 Die Duftsammlerin
  • 2003 Ox und Esel
  • 2004 Der beste Hund der Welt
  • 2005 Pinocchio
  • 2006 Ein Bär namens Sonntag
  • 2007 Der Chronist der Winde
  • 2008 Die grandiosen Abenteuer der tapferen Johanna Holzschwert
  • 2009 Prometheus
  • 2009 Willi und die große Mauer
  • 2010 He Duda!
  • 2011 Lottes Feiertag oder wie Joseph zu seiner Ohrfeige kam
  • 2011 Zanki Fransenohr

Preise und Auszeichnungen

  • 1989 Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg
  • 1994 Wolfgang-Anrath-Preis für die Produktion „Der Nibeljunge“ von Rudolf Herftner
  • 2000 Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg für die Ausrichtung des Festivals „panoptikum“
  • 2001 Kinder- und Jugendtheaterpreis der Bayerischen Theatertage in Ingolstadt sowie Preis der Schülerjury für das beste Kinder- und Jugendstück „Salto und Mortale“
  • 2002 die Eigenproduktion „Salto und Mortale“ wird mit dem „6. Bayerischen Theaterpreis“ ausgezeichnet
  • 2002 Bayerischer Theaterpreis beim Festival „panoptikum“ in Augsburg für „Die große Erzählung“ von Bruno Stori
  • 2005 Theaterpreis bei den Bayerischen Theatertagen in Bamberg für „Der beste Hund der Welt“ von Sharon Creech
  • 2007 Kulturpreis Bayern der E.On Bayern AG
  • 2007 SpardaZukunftspreis „Bildung für Kinder und Jugendliche“ 2007 (1. Platz)
  • 2008 Stern des Jahres 2008 der Abendzeitung in der Sparte Kindertheater für die Produktion: „Die grandiosen Abenteuer der tapferen Johanna Holzschwert“ (8+)
  • und auch die Nürnberger Nachrichten würdigen „Johanna Holzschwert“ als kulturellen Höhepunkt 2009
  • und auch „Prometheus. Eine Weltgeschichte" (10+) wird 2009 von den Nürnberger Nachrichten als kultureller Höhepunkt gewürdigt.

Literatur

Weblinks


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