The Wicker Man (1973)

The Wicker Man (1973)
Filmdaten
Originaltitel The Wicker Man
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1973
Länge 84 Minuten
99 (Director’s Cut) Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Robin Hardy
Drehbuch Anthony Shaffer
Produktion Peter Snell
Musik Paul Giovanni
Kamera Harry Waxman
Schnitt Eric Boyd-Perkins
Besetzung

The Wicker Man ist ein britischer Spielfilm aus dem Jahr 1973, der Elemente des Kriminalfilms, des Horrorfilms und des Musicals kombiniert. Die Hauptrollen spielten Edward Woodward, Christopher Lee und Britt Ekland. Regie führte Robin Hardy.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der stark religiöse Polizeibeamte Neil Howie erhält einen anonymen Brief, der ihn auf die abgelegene schottische Insel Summerisle führt. Laut diesem Schreiben ist ein zwölfjähriges Mädchen namens Rowan Morrison zwei Monate zuvor spurlos verschwunden und die Bewohner der Insel hüllen sich in Schweigen über ihren Verbleib.
Dies bemerkt Sergeant Howie sofort nach seiner Ankunft. Der Hafenmeister und einige Umstehende wollen niemals von einem Mädchen dieses Namens gehört haben und erkennen sie scheinbar auch nicht auf der Fotografie, die dem Brief beigelegt war. Noch verwirrender ist, als er Mrs. Morrison, die vermeintliche Mutter, aufsucht, denn auch sie behauptet, dieses Mädchen noch nie gesehen zu haben.

Weitaus verstörender ist für den strenggläubigen Sergeant, dass die Inselbewohner offenbar einem heidnischen Fruchtbarkeitskult angehören und abends, ohne jede Scham, auf dem Rasen vor dem örtlichen Gasthaus, in aller Öffentlichkeit eine leidenschaftliche Orgie zelebrieren. Später in der Nacht macht ihm Willow, die Tochter des Wirts eindeutige Avancen, indem sie nackt in ihrem Zimmer singt und tanzt und mit den Händen an die Wand schlägt. Howie widersteht nur mit äußerster Willensanstrengung dem Drang zu ihr zu gehen.
Am nächsten Tag besucht er die örtliche Schule, wo er im Hauptbuch der Schule auf den Namen Rowan Morrison stößt. Die Lehrerin, Miss Rose, erklärt ihm, dass das Mädchen vor zwei Monaten gestorben sei. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof hinter der völlig verfallenen Gemeindekirche, allerdings ohne Grabstein. Der verschrobene Gärtner hat auf ihrem Grab einen Baum gepflanzt und ein Stück ihrer Nabelschnur um einen der Äste gewickelt.
Howie sucht daraufhin das Einwohneramt auf und fordert Einsicht in Rowan Morrisons Totenschein, aber ein solcher existiert nicht. Allmählich kommt ihm der Verdacht, dass das Mädchen einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, welches die gesamte Gemeinde zu vertuschen versucht. Um sich Klarheit über die Merkwürdigkeiten, die ihm wiederfahren sind, zu verschaffen, begibt er sich zum Schloss des Eigentümers der Insel, dem exzentrischen Lord Summerisle. Dieser klärt ihn unter Anderem über die, in vielen Fällen seltsam anmutenden, Bräuche der Bewohner auf.

Sein Großvater hatte die Insel gekauft, um agronomische Versuche mit robusterem Saatgut und, eigens für die teilweise rauen Bedingungen auf Summerisle, gezüchteten Früchten zu machen. Gleichzeitig begann er ein soziologisches Experiment, indem er die Inselbewohner zum “alten Glauben“, zum Glauben an die Naturgötter, zurückführte, um deren Segen für reiche Ernten einzuholen. Was sein Großvater als Mittel zum Zweck begonnen hatte, hatte sein Vater aus Begeisterung fortgesetzt und auch Lord Summerisle selbst fühlt sich diesem Glauben zugehörig.
Zurück im Ort, recherchiert Howie in der Bibliothek über die Praktiken und Riten heidnischer Kulte und stößt dabei auf einen zeremoniellen Umzug, an dessen Höhepunkt ein Menschenopfer dargebracht wird. Da es im letzten Jahr eine Missernte auf der Insel gegeben hatte, ist Howie nun überzeugt, dass Rowan Morrison noch am Leben ist und als Opfer für das, am nächsten Tag stattfindende, Maifest auserkoren worden ist.

Als er am nächsten Tag, dem ersten Mai, Kraft seines Amtes als Polizeibeamter sämtliche Häuser nach ihr durchsucht, stößt er auf eine Gruppe von Inselbewohnern, angeführt von Lord Summerisle, die wahrhaftig den rituellen Umzug, zu dem Kostüme und Tiermasken aller Art gehören, vorbereiten. Howie schlägt McGreagor, den Wirt, bewusstlos und mischt sich in dessen Narrenkostüm unter die Feiernden.
Lord Summerisle führt die Prozession zunächst zu einem Steinkreis und schließlich hinunter an den Strand, wo dem Gott der Sonne ein großes Fass Ale geopfert wird. Danach wenden sich alle dem Eingang einer Höhle zu, aus der Rowan Morrison, in ein weißes Kleid gehüllt, herausgeführt wird. Howie schlägt sich zu ihr durch, löst ihre Fesseln und flieht mit ihr zurück in die Höhle, in der es, wie Rowan behauptet, einen zweiten versteckten Ausgang gäbe.

Dort werden die beiden aber bereits von Lord Summerisle und den anderen erwartet. Howie muss erkennen, dass sämtliche Ereignisse der letzten Tage nur eine Charade waren, inszeniert, um ihn genau an diesem Tag zu dieser Stelle zu locken. Denn nicht Rowan Morrison, sondern er, Neil Howie, soll als Menschenopfer fungieren.
Nachdem sie ihn überwältigt und ihn, im Zuge eines weiteren Ritus, gesalbt und in ein weißes Leinengewand gekleidet haben, führen sie ihn auf einen Hügel und sperren ihn in eine gewaltige geflochtene Weidenfigur, in der sich auch Tiere als weitere Opfergaben befinden. Nach einem Gebet zu Ehren des Sonnengottes und der Göttin der Erde und des Ackerbaus, stecken sie das Gebilde in Brand.
Howie verbrennt bei lebendigem Leibe während die versammelten Inselbewohner singend um den riesigen Weidenmann herumstehen.

Kritiken

  • Das Horror-, Fantasy- und Science Fiction-Magazin Cinefantastique bezeichnete The Wicker Man als den »Citizen Kane des Horrorfilms«.

Neuverfilmung

Im Jahr 2006 entstand unter der Regie von Neil LaBute ein gleichnamiges Remake. Der Film wurde unter Anderen von Nicolas Cage produziert, der ein großer Bewunderer des Originals ist.

Hauptartikel: The Wicker Man (2006)

DVD-Veröffentlichung

  • The Wicker Man - Special Edition (OmU) / 23. Januar 2009 / Kinowelt Home Entertainment

Sonstiges

  • Christopher Lee war bereit, ohne Gage zu arbeiten. Lee bezeichnet die Rolle des Lord Summerisle bis heute als eine seiner Lieblingsrollen.
  • Regisseur Robin Hardy hatte ursprünglich vor, die Rolle des Sergeant Howie mit Michael York zu besetzen. Als dieser jedoch nicht abkömmlich war, war David Hemmings im Gespräch für den Part, ehe schließlich Edward Woodward besetzt wurde.
  • Obwohl die Handlung des Filmes im Mai spielt, fanden die Dreharbeiten im Oktober und November statt, weswegen man künstliche Apfelblüten herstellen- und an den Bäumen befestigen musste.
  • Aufgrund der Kälte mussten die Darsteller zwischen den Takes Eiswürfel lutschen, um zu vermeiden, dass der kondensierte Atem vor dem Mund sichtbar wird.
  • Gerüchten zufolge wurden die Filmrollen, die die frisch aus dem Labor gekommenen Originalnegative der Langfassung von The Wicker Man enthielten, irrtümlich zusammen mit anderen ausrangierten Negativen aus dem Archiv der Shepperton Studios als Füllmaterial in die, zu diesem Zeitpunkt gebaute Motorway M3, eingearbeitet.
  • Da Britt Ekland während der Dreharbeiten von The Wicker Man bereits mit ihrem Sohn Nikolaj schwanger war, wurde ein Body-Double für die Ganzkörperaufnahmen ihrer Nacktszene engagiert.
  • Gedreht wurde 1972 in Dumfries and Galloway, Süd-West Schottland. Britt Ekland bezeichnete die Location als »den finstersten Ort auf Erden«, weswegen sich die Produzenten bei der Lokalpresse und den ortsansässigen Menschen entschuldigen mussten.
  • Da Britt Ekland als Schwedin über keinen glaubwürdigen schottischen Akzent verfügte, wurde sie von der Schauspielerin und Sängerin Annie Ross nachsynchronisiert.
  • Als Edward Woodward für die finale Szene in den Weidenmann gesperrt wurde, befand sich in einem Fach über ihm eine Ziege als weitere Opfergabe. Das Tier war derart verängstigt weil es auf so engem Raum eingesperrt worden war, dass es auf Woodward urinierte.
  • In der finalen Szene im Weidenmann musste der eingesperrte Edward Woodward seinen Text von riesigen Stichworttafeln ablesen. Die Entscheidung die Szene zu drehen, wurde spontan gefällt, da die Wetterbedingungen zufällig gerade günstig waren und Woodward so keine Zeit hatte seinen Text zu lernen.
  • Obwohl Rowan Morrison eigentlich von Gerry Cowper dargestellt wurde, zeigt die Fotografie, die im Film zu sehen ist, ihre Zwillingsschwester Jackie Cowper.
  • Die meisten Bewohner von Summerisle sind nach Bäumen, Blumen und anderen Pflanzen benannt.
  • Die Beine des Weidenmannes, der im Zuge der Dreharbeiten verbrannt worden war, standen noch Jahre danach an der Lokation und waren ein beliebtes Ausflugsziel für begeisterte Fans des Filmes, bis diese Ende 2006 von Unbekannten abgesägt und gestohlen worden waren.
  • Eine Szene, in der Christopher Lee als Lord Summerisle einen Vortrag über Äpfel hält, gilt bis heute als verloren.

Weblinks


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