Tatort: Mauerpark

Tatort: Mauerpark
Folge der Reihe Tatort
Originaltitel Mauerpark
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Produktions-
unternehmen
RBB
Länge 89 Minuten
Einordnung Folge 815
Erstausstrahlung 23. Oktober 2011 auf Das Erste
Stab
Regie Heiko Schier
Drehbuch Heiko Schier
Produktion Joachim von Vietinghoff
Musik Christopher Bremus
Kamera Frank Lamm
Schnitt Ute Astrid Rall
Besetzung
Episodenliste

Mauerpark ist ein Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort und wurde am 23. Oktober 2011 auf dem Ersten erstgesendet.[1] Er ist die 25. Folge des Berliner Ermittlerteams Till Ritter und Felix Stark.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Im Berliner Mauerpark wird von zwei Arbeitern die Leiche des 49-jährigen Simon Herzog gefunden. Der bekannte Anwalt wurde erschossen. Durch die Ermittlungen treffen die Kommissare Stark und Ritter auf Gregor Müller, der wegen Entführung und Mord des Säuglings von Laura Kilian 1988 zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde, nachdem Herzog der Polizei entscheidende Hinweise gegeben hatte.

Heute – nach seiner Entlassung – arbeitet Müller in der Stiftung von Ina Kilian, der Zwillingsschwester Lauras, die einige Jahre nach dem Verschwinden ihres Kindes starb. Ritter und Stark erfahren, dass Lukas Vogt, ein verwirrter junger Mann, der im Präsidium ein Bild mit der Aufschrift „G88“ hinterließ, eigentlich der Sohn Lauras ist. Er offenbart sein Geheimnis den Kommissaren und erzählt, dass er in Gotha aufwuchs und durch die Liebe zu seiner Schwester Nadja merkte, dass er nicht mit ihr verwandt sein kann. Am Ende trifft er sich mit Ina Kilian in seinem Baucontainer. Sie erzählt Lukas bzw. Benjamin, dass sie ihn aus Eifersucht entführt hat und ihn eigentlich umbringen wollte. Als Müller hinzukommt, eskaliert die Lage. Schließlich erschießt er Ina, da er wegen ihr jahrelang unschuldig im Gefängnis saß und sie ihn belogen hat.

Hintergrund

Der Film wurde von der Von Vietinghoff Filmproduktion und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) in Zusammenarbeit mit der ARD-Degeto produziert[1]. Die Dreharbeiten fanden vom 3. Februar 2011 bis zum 4. März 2011 statt[2]. Drehorte waren neben Berlin auch das benachbarte Potsdam und dessen Stadtteil Babelsberg[1]. Rebecca Immanuel spielt mit Ina und Laura Kilian eine Doppelrolle.

Mauerpark wurde am 3. Oktober 2011 im Kino Babylon in Berlin-Mitte uraufgeführt[2].

Rezeption

Einschaltquoten

Die Erstausstrahlung von Mauerpark am 23. Oktober 2011 wurde in Deutschland insgesamt von 8,26 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 22,3 % für Das Erste; in der Gruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer konnten 2,59 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 16,6 % erreicht werden.[3]

In Österreich wurden 672.000 Zuschauer und 22 Prozent Marktanteil erzielt.[4]

Kritiken

„Es gibt zwar genreüblich Leichen, Verdächtige und am Ende auch einen Täter. Aber sonst ist alles anders: Auf den Berliner „Tatort“ muss man sich einlassen und ihn mögen - was diesmal nicht einfach ist.“

– meedia.de[5]

„Die allzu verschachtelte Handlung ist schön schaurig inszeniert. Da schneit es im Treppenhaus oder fällt plötzlich das Licht aus. Aber auch wenn die Bilder mitunter so kunstvoll wie Stillleben wirken, spannend ist dieser Tatort dadurch trotzdem nicht geworden.“

– Stuttgarter Zeitung[6]

„Ach, der Mauerpark. Selten hat man ihn so trist gesehen […]. Der Berliner kennt den Ort ja eher als Party- und Grilllocation, als grünen Sommerfrische-Tupfer mit Flohmarkt und erlebnishungrigen Touris. Nix davon war in diesem „Tatort“ zu sehen. Lag an zwei Dingen: der Tatsache, dass mitten im Winter gedreht wurde und der dazu passenden klirrend kalten Geschichte. Pech nur, dass sich Regisseur Heiko Schier mit einem völlig überladenen Skript herumplagen musste. Gefühlt ging es um alles: Kindesentführung, Erpressung, sexuelle Abhängigkeit, deutsch-deutsche Geschichte, Gentrifizierung und allerlei Berlin-Klischees.“

– BZ[7]

„Ein Toter auf dem Gelände des Mauerparks. Der Mord korrespondiert mit einem Verbrechen von 1988. Die Topografie, starke Charaktere und der Zeithorizont sind die Parameter für Heiko Schiers spannende Geschichte. Die Dramaturgie verläuft eher kreisförmig als linear. Die Inszenierung ist atmosphärisch, bisweilen assoziativ und – bei aller Schmuddelästhetik – bildstark. Überzeugende Besetzung, filmdienlich ermittelnde Kommissare, ein toller Song. 10 Jahre Ritter & Starck. Der 25. Fall bestätigt den Aufwärtstrend beim RBB-„Tatort“.“

Rainer Tittelbach: tittelbach.tv[8]

„Dieser Tatort aus Berlin hat es in sich […]: nicht direkt schön, dafür schön mit beschädigter Sehnsucht aufgeladen. Die Geschichte über den toten Anwalt Simon Herzog glänzt durch suggestive Bilder, knappe Dialoge und den brillanten Robert Gwisdek, der einen jungen Sonderling spielt. […] Dem an die Investoren gefallenen Park wird hier ein Denkmal gesetzt. Vor allem aber ist dies ein Tatort für die "Generation Lederjacke". Die rechnete in den 80ern mit dem Weltuntergang, hielt im Kampf die Stellung und wundert sich heute, dass der Untergang jetzt erst kommt. Schrecklich. Schön. Ansehen, dazu Bierchen trinken.“

Alexander Gorkow: Süddeutsche Zeitung[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Allgemeine Infos bei tatort-fundus.de
  2. a b Uraufführung und Drehtage
  3. Quotenmeter.de: Primetime-Check: Sonntag, 23. Oktober 2011, abgerufen am 24. Oktober 2011.
  4. http://mediaresearch.orf.at/, Daten von Sonntag, 23. Oktober 2011.
  5. Kritik bei meedia.de
  6. Kritik der Stuttgarter Zeitung
  7. Kritik von BZ
  8. tittelbach.tv: Reihe „Tatort – Mauerpark“, abgerufen am 24. Oktober 2011.
  9. Kritik der SZ

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