Sânpetru Mare

Sânpetru Mare
Sânpetru Mare
Großsanktpeter
Nagyszentpéter
Veliki Sempetar
Wappen fehlt
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Sânpetru Mare (Rumänien)
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Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Koordinaten: 46° 3′ N, 20° 49′ O46.04555555555620.81638888888995Koordinaten: 46° 2′ 44″ N, 20° 48′ 59″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 95 m
Fläche: 108,53 km²
Einwohner: 3.367 (2009)
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km²
Postleitzahl: 307385
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2004)
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Sânpetru Mare, Igriș
Bürgermeister: Viorel Popovici (PSD)
Webpräsenz:

Sânpetru Mare (dt. Großsanktpeter, ung. Nagyszentpéter, serb. Veliki Sempetar) ist eine Gemeinde im Kreis Timiș, Banat, Rumänien.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Sânpetru Mare befindet sich im Nordwesten des Kreises Timiș, an der Grenze zum Kreis Arad. Die Aranka fließt durch den Ort. Sânpetru Mare wird von der Nationalstraße DJ692 durchquert, die die Verbindung Sânnicolau MareTimișoara herstellt. Desgleichen liegt die Gemeinde an der Bahnstrecke Timișoara–Valcani.

Geschichte

Der Ort wurde 1333 erstmals in den päpstlichen Steuerlisten unter dem Namen Sancto Petro erwähnt. Im Laufe der Zeit hatte der Ort verschiedene Bezeichnungen, abhängig von der jeweiligen Verwaltung.

1421 schenkte König Sigismund von Ungarn Zentpeter der Familie von Dózsa Marczalli, Bischof des Csanáder Bistums.

1464 begann die ungarische Kolonisierung der Region. 1514 beteiligten sich die Einwohner von Zentpeter am Bauernaufstand unter dem Anführer György Dózsa. Nach dem Frieden von Passarowitz (1718) begann die österreichische Kolonisation. 1748 wurde „Ratz St. Peter“ mit Deutschen besiedelt.

Bis zum Jahre 1861 bildeten Serben und Deutsche eine einzige politische Gemeinde. In diesem Jahr lösten sich die Bewohner der neuen Siedlung los und bildeten eine selbstständige Gemeinde, die den Namen Deutschsanktpeter und später Ujszentpeter (Neusanktpeter) erhielt. Die serbische Gemeinde wurde auf Serbsanktpeter und später Nagyszentpeter (Großsanktpeter) umbenannt.

1930–1940 ließen sich rumänische Familien aus Igriș und Șeitin im Ort nieder, 1945 kamen rumänische Familien aus Siebenbürgen und aus der Dobrudscha hinzu. Sânpetru Mare entstand nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zusammenschluss des überwiegend von Serben bewohnten Großsanktpeter (Velica Szent-Peter) und des ehemals von Deutschen, heute überwiegend von Rumänen bewohnten Neusanktpeter.

Ortsnamen

  • 1333 – Sancto Petro
  • 1434 – Zenthpeter
  • 1558 – Velica Szent-Peter
  • 1559–1564 – Nagy–Zenthpetere, Naghzenthpeter, Nagyzenpeter
  • 1618 – Zentpetar
  • 1655 – Szent Peter
  • 1690 – Racczenthpeter
  • 1741 – Ratz St. Peter
  • 1828 – Szen Peter
  • 1913 – Nagyszentpeter
  • 1945 – Sânpetru Mare

Kulturleben

Am 9. September 1809 begann der erste Pfarrer Stefan Novak seinen Dienst in der neu errichteten Kirche. Im selben Jahr wurde auch ein neues Schulhaus erbaut. Eine deutsche Schule gab es schon seit 1796. Infolge der Auswanderungen nach Deutschland und nach Österreich verminderte sich die Zahl der deutschen Kinder, so dass es seit den 1980er Jahren keine deutsche Schule und keinen deutschen Kindergarten mehr gab.

Kriegsfolgen

Aus Großsanktpeter begaben sich im Herbst 1944 180 Personen auf die Flucht in Richtung Westen. Die meisten kamen nicht mehr zurück. Im Januar 1945 wurden 75 Personen in die Sowjetunion deportiert und im Juni 1951 86 Personen in die Bărăgansteppe.

Touristische Attraktion

Eine touristische Attraktion ist der Naturschutzpark am Maroschtal. 2004 wurde per Dekret eine Fläche von 17.166 ha auf dem Territorium der Kreise Timiș und Arad zum Naturschutzgebiet erklärt, um seltene Vogelarten und vom Aussterben bedrohte Baumbestände zu schützen. 2006 wurde der Forstbestand durch Neubeplanzungen erheblich aufgestockt und eine Raststätte eingerichtet.

Literatur

  • Franz Lux und Peter Tasch: Heimatbuch der Gemeinden Neu- und Groß-Sankt Peter, Menden, 1980
  • Franz Lux: Bildband Neu- und Groß-Sankt Peter im Banat, Karlsruhe, 1994 Franz Lux und Peter Kleemann
  • Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Neu- und Groß-Sankt Peter (Raaz-St. Peter) im Banat, Eggenstein und Sindelfingen, 1997

Weblinks


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