Synagoge Olmütz

Synagoge Olmütz
Die Olmützer Synagoge auf einer Postkarte (Anfang des 20. Jahrhunderts)
Deutschsprachige Postkarte von 1899 (hier bezeichnet als „Tempel“)

Die Synagoge von Olmütz, (tschechisch: Synagoga v Olomouci; deutsch auch Israelitischer Tempel) befand sich am damaligen Maria-Theresia-Platz in der mährischen Stadt Olmütz. Sie wurde in den Jahren 1895 bis 1897 errichtet und im März 1939 während des Angriffs der deutschen Wehrmacht zerstört.

Geschichte

In den späten 1850er Jahren wurde der Olmützer „Izraelitische Cultusvertein“, eine religiöse Gesellschaft, gegründet. Die Einrichtung regelmäßiger Gottesdienste in gemieteten Hallen im Jahr 1859 war den Bemühungen von Hermann Zweig und dem bekannten jüdischen Gelehrten und Physiker Adolf Brecher zu verdanken. Die Gottesdienste wurden von den Behörden 1860 offiziell genehmigt. Im Jahr 1892 wurde der „Cultusverein“ in eine „Cultusgemeinde“ umgewandelt. Zu diesem Zeitpunkt kam der Gedanke zum Bau einer Synagoge auf. 1894 erwarb die Gemeinde ein Grundstück am Theresientor. Die neue Synagoge wurde von Jakob Gartner (1861-1921) entworfen und am 11. April 1897 durch Rabbi Berthold Oppenheim, dem ersten Rabbiner der Gemeinde, ordnungsgemäß eingeweiht. Angrenzend an die Synagoge wurde ein zweistöckiges Haus mit Wohnungen und Büros für verwaltende Aufgaben errichtet. Im Jahr 1904 hatte die Stadt Olmütz 21.933 Einwohner, 1.676 davon waren jüdisch.

Innenansicht
Gedenktafel

Nach dem Einmarsch der Wehrmacht wurde in der Nacht vom 15. zum 16. März 1939 die Synagoge unter anderem von örtlichen fanatisierten Faschisten überfallen und angezündet. Sie hinderten die Städtischen Feuerwehrmänner, die die Flammen löschen wollten, so dass die Synagoge niederbrannte. Plünderer bargen, was von dem Gebäude an Ornamenten und Einrichtung übrig blieb. Die Trümmer wurden im Winter 1939/40 geräumt und bis 1941 wurde das Areal in einen grasbedeckten Park umgewandelt. Im Jahr 1955 wurde dort ein Denkmal von Lenin und Stalin aufgestellt, das 1990 wieder entfernt wurde. Heute befindet sich an der Stelle ein Parkplatz; an einem benachbarten Gebäude der Palacký-Universität wurde eine Gedenktafel angebracht.

Weblinks

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