Svend Hansen

Svend Hansen

Svend Hansen (* 1962 in Darmstadt) ist ein deutscher Prähistoriker.

Svend Hansen studierte zwischen 1980 und 1988 Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Philosophie und Religionswissenschaft an der Freien Universität Berlin (FUB). Für seine Magisterarbeit Studien zu den Metalldeponierungen während der Urnenfelderzeit im Rhein-Main-Gebiet wurde er 1988 mit dem Joachim-Tiburtius-Preis des Landes Berlin ausgezeichnet. Auch die Promotion an der FU hatte 1991 mit Studien zu den Metalldeponierungen während der älteren Urnenfelderzeit zwischen Rhônetal und Karpatenbecken ein ähnliches Thema. 1993 wurde die Dissertation mit dem Eduard-Anthes-Preis ausgezeichnet. 1992 war Hansen Inhaber eines Reisestipendiums der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). 1994 wurde Hansen Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Heidelberg, 1995 am Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte von Volker Pingel an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) bei. Dort habilitierte er sich 2000 mit der Arbeit Untersuchungen zur jungstein- und kupferzeitlichen Figuralplastik. Im Jahr darauf wurde er Hochschuldozent am Institut für Ur- und Frühgeschichte der RUB. 2003 wechselte er zum DAI und wurde dort Erster Direktor der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts. Seit 2004 ist er zudem Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin.

1996 war Hansen Sprecher der „Arbeitsgemeinschaft Bronzezeit“ bei den Deutschen Altertumsverbänden, 2004 Mitglied im Interdisziplinären Zentrum Alte Welt der FUB. 2006 wurde er Beirat der Danish PhD School in Archaeology in Aarhus, seit 2007 ist Hansen Wissenschaftlicher Beirat des Sächsischen Landesmuseums für Archäologie, zudem ist er ordentliches Mitglied des DAI. 2001 wurde er Mitglied des Wissenschaftlicher Beirats der Zeitschrift „Archäologische Informationen“, 2005 bei „RPRP Reports of Prehistoric Research Projects“, 2006 bei „Archeologija Kavkasa“ und „Dacia“ 2007 bei „Revista Arheologică, serie nouă“ und 2009 bei der Zeitschrift „Studia Antiqua et Archaeologica“.

Hansen forscht insbesondere zum Neolithikum und zur Bronzezeit. Er führte Ausgrabungen in Aruchlo in Georgien, Pietrele (Măgura Gorgana) in Rumänien und Ergeninskij in Russland durch. Er forschte zu den neolithischen Statuetten von Aaı Pınar in der Türkei und zu bronzezeitlichen Horten.

Schriften

  • Studien zu den Metalldeponierungen während der Urnenfelderzeit im Rhein-Main-Gebiet, Habelt, Bonn 1991 (Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie, Bd. 5) ISBN 3-7749-2438-4
  • mit Hermann Born: Frühgriechische Bronzehelme, von Zabern, Mainz 1994 (Sammlung Axel Guttmann, Bd. 3) ISBN 3-8053-1665-8
  • Studien zu den Metalldeponierungen während der älteren Urnenfelderzeit zwischen Rhônetal und Karpatenbecken, Habelt, Bonn 1994 (Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie, Bd. 21) ISBN 3-7749-2658-1
  • mit Jan Blažek: Die Hortfunde von Saběnice in Nordwest-Böhmen, Ústav Archeologické Památkové Péče Severozápadních Čech, Most 1997 (Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Nordwestböhmens, Bd. 4/ Nordböhmische Bronzefunde, Bd. 3) ISBN 80-901828-1-X
  • mit Hermann Born: Helme und Waffen Alteuropas, von Zabern, Mainz 2001 (Sammlung Axel Guttmann, Bd. 9)
  • Herausgeber mit Volker Pingel: Archäologie in Hessen. Neue Funde und Befunde. Festschrift für Fritz-Rudolf Herrmann zum 65. Geburtstag, Leidorf, Rahden 2001 (Internationale Archäologie. Studia honoraria Bd. 13) ISBN 3-89646-393-4
  • Bilder vom Menschen der Steinzeit. Untersuchungen zur anthropomorphen Plastik der Jungsteinzeit und Kupferzeit in Südosteuropa, von Zabern, Mainz 2007 (Archäologie in Eurasien, Bd. 20) ISBN 978-3-8053-3773-1
  • Herausgeber mit Alfried Wieczorek, Michael Tellenbach: Alexander der Große und die Öffnung der Welt. Asiens Kulturen im Wandel, Schnell & Steiner, Regensburg 2009 ISBN 978-3-7954-2177-9

Weblinks


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