Sumpitan

Sumpitan
Sumpitan
Sumpitan.jpg
Angaben
Waffenart: Blasrohr, Lanze
Bezeichnungen: Sumpitan, (siehe Text)
Verwendung: Waffe
Ursprungsregion/
Urheber:
Indonesien, Ethnien aus Indonesien
Verbreitung: Indonesien
Gesamtlänge: etwa 150 cm bis etwa 240 cm, Durchmesser etwa 7 cm bis etwa 10 cm
Griffstück: Holz
Listen zum Thema
Indones.Krieger mit einem Sumpitan

Das Sumpitan auch Leput, Lohinglambi, Spioet, Sumpit ist eine Kombinationswaffe (Blasrohr und Lanze) aus Indonesien.

Beschreibung

Das Sumpitan ist ein Blasrohr das aus einem einzigen Stück Hartholz vom Niagang-Baum geschnitzt ist. Das Niagang-Holz hat gerade Fasern und ist arm an Astknoten. Es hat die Gestalt eines einfachen, groben Stocks der in der Regel etwa 156 cm bis etwa 240 cm lang ist. Es ist rund und hat einen Durchmesser von etwa 7 cm bis etwa 10 cm. Es wird nach dem Abschneiden von einem Baum in der Regel direkt an Ort und Stelle bearbeitet oder auch zum späteren Bearbeiten mitgenommen. Zur Herstellung wird der Ast in eine Vorrichtung eingespannt in der er fest sitzt, am Boden aufsitzt und nicht verrutschen kann. Mit einem langen eisernen Bohrer oder Meißel wird der Ast auf der ganzen Länge durchbohrt. Verbleibende Bearbeitungsreste werden mit Wasser aus dem Rohr gespült. Das letzte Stück des Rohres wird von der entgegengesetzten Seite aufgebohrt. Durch diesen Arbeitsschritt wird das Rohr leicht krumm. Eine Begradigung wird durch biegen des Rohres erreicht. Wenn die Rohrbohrung fertiggestellt ist wird die Innenseite fein bearbeitet. Rattanschnüre werden durch das Rohr hin und her gezogen und feine Sandkörner werden hinzugefügt. Die feinste Politur geschieht mit der Hilfe von Ton. An einem Ende wird eine Speerklinge befestigt und an der Befestigungstelle am Rohr mit Rattanschnüren umwickelt um einen festeren Halt zu gewähren. Die Speerspitze wird immer aus Eisen geschmiedet aber in manchen Fällen ist auch schon eine Spitze aus Eisenholz (Eusideroxylon zwageri, Familie der Lauraceae) verwendet worden. An der Seite die der Speerspitze gegenüber liegt wird oft ein Korn (indon. Kiahulon) aus Holz, Knochen oder Metall angebracht um besser zielen zu können. An das Mundstück ist meist ein Ring (indon. Damar) aus Baumharz angebracht, der als Auflage für die Lippen dient.

Das Sumpitan wird für die Jagd auf kleine Tiere oder Vögel benutzt, dient aber auch als Kriegswaffe. Die zugehörige Ausrüstung besteht aus einem Köcher (indon. Tolor oder Tavang), den Pfeilen (indon. Langa), einem Kürbis (indon. Hung) zum Aufbewahren von kleinen Kegeln aus den Spitzen von Bäumen die an das Ende der Pfeile befestigt werden. Diese dienen dazu das Rohr mit den Pfeilen so abzudichten das ein möglichst starker Abschuss erfolgen kann. Andere Werkzeuge und Gerätschaften werden benötigt um Gift (indon. Ipoh) an den Pfeilen zu verwenden, vorzubereiten und es an den Pfeilspitzen anzubringen. Außerdem gehört zur Ausrüstung ein kleines Werkzeug das zur Bearbeitung und Befestigung der Kegel in den Pfeilenden dient.

Die Pfeile die aus dem Sumpitan abgeschossen werden haben eine Reichweite von etwa 35 Meter bis etwa 54 Meter. Genaue Treffer sind aber nur bis zu einer Entfernung von 20 Meter bis 25 Meter effektiv. Beim Abschuss erreichen die Pfeile eine Geschwindigkeit von etwa 180 km/h. Das Sumpitan wird von Ethnien aus Indonesien als Jagd und Kriegswaffe benutzt.[1]

Einzelnachweise

  1. Albert G. van Zonneveld, Traditional weapons of the Indonesian archipelago, Verlag C. Zwartenkot Art Books, 2001, Seite 131, 132, ISBN 978-90-5450-004-9

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