Sucker Punch

Sucker Punch
Filmdaten
Deutscher Titel Sucker Punch
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Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2011
Länge 110 Minuten
Altersfreigabe FSK / JMK 16
Stab
Regie Zack Snyder
Drehbuch Zack Snyder
Steve Shibuya
Produktion Deborah Snyder
Zack Snyder
Musik Tyler Bates
Marius de Vries
Kamera Larry Fong
Schnitt William Hoy
Besetzung

Sucker Punch ist ein US-amerikanischer Action-Fantasy-Film von Regisseur Zack Snyder.

Snyder beschrieb die Idee für den Film am Anfang seiner Produktion im Jahr 2007 als ein „Alice im Wunderland mit Maschinengewehren“[1]

Der deutsche Kinostart des Films war am 31. März 2011.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film handelt von einer jungen Frau, die nach dem Tod ihrer Mutter und ihrer Schwester von ihrem Stiefvater in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wird, da dieser behauptet, sie sei nach dem Tod ihrer Mutter verrückt geworden. Mit einem Pfleger verhandelt er über eine Lobotomie an seiner Stieftochter. Im Augenblick vor dem Eingriff wechselt die Handlungsebene: Eine Patientin streift eine Perücke ab und stellt sich als Sweet Pea, Darstellerin in einer erotischen Unterhaltungsnummer in einem Bordell, vor. Wie sich aber später herausstellen wird, ist alles ab dem Zeitpunkt, in dem sie sich in dem Bordell befinden, nur ein Traum, den die Patientin während der Lobotomie hat. Die ursprüngliche Patientin, nun Babydoll genannt, befindet sich als Zwangsprostituierte ebenfalls in diesem Bordell. In fünf Tagen soll ihre Jungfräulichkeit verkauft werden, offensichtliche Metapher für den Zeitpunkt der eigentlichen Lobotomie. Mit anderen Mädchen soll sie nun an einem Tanz proben, den sie am letzten Tag aufführen soll. Während sie tanzt, fällt jedoch jeder in Hypnose und bemerkt nichts mehr, das um ihn herum geschieht, bis sie mit dem Tanzen aufhört. Anstelle der Tänze werden fulminante Action-Kampfsequenzen dargestellt. Sie spielen sich in Welten ab, die an das feudale Japan, den Ersten Weltkrieg, eine mittelalterliche Fantasy-Umgebung und an ein Zukunftsszenario angelehnt sind. Babydoll hat sozusagen einen 'Traum im Traum'. In der ersten Welt erfährt sie, dass sie fünf Dinge zur Flucht benötigt: eine Karte, Feuer, ein Messer und einen Schlüssel. Das fünfte von ihnen ist ein Rätsel. Sie nutzt diese fünf Tage, um mit einigen Schicksalsgenossinnen (Sweet Pea, Rocket, Amber, Blondie) einen Fluchtplan umzusetzen. Während sie Tag um Tag einen hypnotisierenden Tanz darbietet, stehlen ihre Mitverschwörerinnen die vier Gegenstände (Karte, Feuer, Messer, Schlüssel), die für die Flucht benötigt werden. In der letzten Welt wollen sie das Messer stehlen, doch das Radio hat einen Kurzschluss und Babydoll erwacht zu früh aus ihrer Traumwelt. Dadurch bemerkt der Besitzer des Messers, dass die Mädchen ihn bestehlen wollen, und tötet Rocket. Blue bemerkt es, da Blondie noch vor dem Tanz alles verraten hat und sperrt Sweet Pea in eine Kammer. Amber gelingt es jedoch, das Messer zu stehlen und zu verstecken. Kurz vor der Aufführung am fünften Tag stellt Blue die Mädchen zur Rede. Madame Gorski, die Tanzlehrerin, wollte die Mädchen schützen, doch Blue erschießt erst Amber und danach Blondie. Danach versucht er, Babydoll zu vergewaltigen, doch diese nimmt das Messer, das Amber versteckt hatte, und sticht Blue nieder, dessen Schlüssel sie danach mitnimmt.

Babydoll und Sweet Pea treten die Flucht gemeinsam an. Sie stecken ein Zimmer in Brand, um die Sicherheitstüren zu öffnen, und finden mit der Karte den Ausweg. Am Ende opfert sich Babydoll, so dass Sweet Pea flüchten kann, da vor dem Bordell eine Gruppe Männer steht. In dem Augenblick, in dem die Flucht gelingt, springt die Handlung zurück in die Nervenheilanstalt, und die Lobotomie wird ausgeführt.

Doktor Gorski erzählt dem Arzt, der die Patientin lobotomiert hat, dass das Mädchen innerhalb von fünf Tagen ein Zimmer in Brand gesteckt, einen Pfleger niedergestochen und einer anderen Patientin geholfen hat zu fliehen, und dass Doktor Gorski keine Lobotomie an dieser Patientin vorgeschlagen hat. Daraufhin bemerkt der Arzt, dass sie diesen Eingriff genehmigt hat und Doktor Gorski fällt auf, dass ein Pfleger ihre Unterschrift gefälscht hat. Im Anschluss an die Lobotomie wird Babydoll von mehreren Pflegern in einen kleinen Raum gebracht, in welchem ein Pfleger, der immer noch eine Stichverletzung an der linken Schulter hat, - er ist der Böse in der Fantasiewelt des Bordells - mit ihr alleine bleibt. Seine Absichten werden nicht erläutert, jedoch verlassen die anderen Pfleger den Raum, weil sie "das" nicht mehr mit hilflosen Patienten machen möchten. Bevor Babydoll etwas geschehen kann, wird der Raum von Polizisten gestürmt, da die Ärztin des Sanatoriums das kriminelle Verhalten der Pfleger bemerkt hatte.

Die geflohene Patientin ist das Pendant zu Sweet Pea, der auch in der Fantasiewelt die Flucht gelang. Der Fahrer des Fernbusses, dem sie auf dem Weg in die Freiheit zusteigt, gleicht einer jener Figuren aus den Actionsequenzen, die die Kämpferinnen in ihre jeweilige Aufgabe einweisen.

Segmentierungen und Stil des Films

Der Film spielt sich nach der Exposition in drei Handlungsebenen ab: in der Nervenheilanstalt, im Bordell und in den Tänzen. Sie alle sind eher düster gehalten. Am dunkelsten ist dabei das Sanatorium, etwas farbiger das Bordell und am farbigsten die Actionsequenzen der Tänze. Der Wechsel zwischen diesen Ebenen wird formal durch eine Naheinstellung auf das Gesicht der Babydoll und einen Wechsel der Farbgestaltung angezeigt. Inhaltlich durch einen Sprung von Raum und Zeit.

Kritiken

Sucker Punch wurde von Kritikern überwiegend negativ aufgenommen. Rotten Tomatoes verzeichnet eine positive Wertung von nur 23 %, basierend auf 150 Kritiken.[2] Metacritic gibt einen Metascore von 33/100 basierend auf 29 Kritiken an.[3] So bezeichnete etwa Richard Roeper den Film als „unkenntliches und heuchlerisches Durcheinander, das beweist, dass man einen Film mit spärlich bekleideten Frauen und großen Kanonen füllen kann, und es einen trotzdem zu Tode langweilen kann.“[4] Und David Kleingers bei Spiegel Online als „sexistisches, dämliches und lachhaftes Machwerk“, in dem „Peinlichkeiten [...] als Provokation verkauft“ werden.[5] „Ich ging aus diesem Film in einen Zustand der Depression. Depressiv, dass so viel technische Bravour weggeworfen werden konnte“, urteilt James Berardinelli in ReelViews.[6]

Dennoch wurde der Film in Deutschland ein Kinoerfolg.[7] Auch konnte er einige positive Kritiken verzeichnen: „Unstrittig aber ist die Unterhaltungsqualität dieses von Zeitlupe, Freeze Frames, Bildbeschleunigung, bewusster Überzeichnung und Akrobatikposing leicht bekleideter Jungamazonen gestützten Bilderrausches“, heißt es auf Kino.de.[8] „Zack Snyders 'Sucker Punch' schafft es jedoch schnell, eine Eigenständigkeit zu entwickeln und diese im Verlauf des Films mit exquisit fotografierten Bildern zu präsentieren. Auch die Actionszenen sind modern, flott und genau richtig, um einen rockigen Kinoabend zu gestalten“, resümiert TV Movie. Rüdiger Suchsland von der FAZ erinnert das Werk „stark an Christopher Nolans Traumthriller Inception“, er wirke „wie dessen bessere, konsequentere Variante - weil das Irreale des Träumens wirklich ernst genommen wird, weil Lust und Verrücktheit erkennbar sind, und Snyder im Gegensatz zu Nolan nie versucht, am Ende wieder Ordnung zu schaffen.“[9] Auch Cinema sieht in Sucker Punch einen „[atemberaubenden] Konzeptfilm für Fanboys, der mangelnden Tiefgang mit einer Bildersprache kompensiert, die einen regelrecht in den Kinositz drückt.“[10]

Soundtrack

Der Soundtrack des Film umfasst 9 Titel

Wissenswertes

  • Ein sucker punch ist im Kampfsport ein unerwarteter, respektloser Schlag, beispielsweise vor Kampfbeginn oder nach dem Ende einer Runde oder eines Kampfes.
  • Regisseur Zack Snyder musste den Film für die Kinoauswertung um 18 Minuten schneiden, damit er eine PG-13-Freigabe bekommen konnte, somit ist der Film weltweit nur in gekürzter Form im Kino zu sehen. Für die Blu-ray-Auswertung gibt es eine ungekürzte R-Rating-Fassung. Beide Fassungen erhielten von der FSK eine Altersfreigabe ab 16.
  • Die deutsche Blu-ray Erstveröffentlichung der ungekürzten Fassung wies eine fehlerhafte Tonspur auf. Nach einer Umtauschaktion kam es zu neuen Tonproblemen.[11] Laut Hersteller handelt es sich dabei jedoch nicht um einen Fehler, sondern um eine „alternative Mischung“.[12]

Literatur

  • Rüdiger Suchsland: Mädchens Werk und Teufels Beitrag. Die Girlie-Horror-Picture-Show: Zack Snyders "Sucker Punch" ist ein kräftiger Schluck aus der Flasche des Überwältigungskinos. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. März 2011, S. 32.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Snyder's 'Alice in Wonderland with Machine Guns' - Sucker Punch
  2. Kritiken bei Rotten Tomatoes
  3. Kritiken bei Metacritic
  4. Richard Roeper: Sucker Punch. movie review. RichardRoeper.com, 25. März 2011, abgerufen am 4. September 2011.
  5. David Kleingers: Wir machen's euch platt. Action-Spektakel "Sucker Punch". Spiegel Online, 30. März 2011, abgerufen am 30. März 2011.
  6. James Berardinelli: Sucker Punch. A movie review. Reelviews, 26. März 2011, abgerufen am 4. September 2011.
  7. http://www.satundkabel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=79874&Itemid=160
  8. kino.de
  9. Rüdiger Suchsland: Mädchens Werk und Teufels Beitrag. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. März 2011, S. 32.
  10. cinema.de
  11. Warner: Korrigierte "Sucker Punch"-Blu-ray mit neuem Fehler?, digitalfernsehen.de
  12. Sucker Punch bei amazon.de

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