St. Vitus (Nassenbeuren)

St. Vitus (Nassenbeuren)

St. Vitus ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im mittelschwäbischen Nassenbeuren bei Mindelheim. Das Patrozinium wird am 15. Juni gefeiert.

St. Vitus von Osten

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kirche stammt vermutlich von einer romanischen oder frühgotischen Chorturmanlage aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Der heutige Chorraum wurde bis 1739 als Langhaus genutzt, dann als Chorraum umgebaut und etwas verkürzt.[1] Im selben Jahr wurde das saalartige Langhaus angebaut und ein neuer Chorbogen eingezogen. Der alte Chorbogen wurde in eine große Rundbogenblende umgestaltet und die Sakristei im Erdgeschoss des Turmes eingerichtet.

Lage

Die Kirche steht auf einer Anhöhe am ehemaligen östlichen Teil des Ortes kurz vor der unter Naturschutz stehenden Lindenallee, die zur Wallfahrtskirche Maria Schnee führt. Sie grenzt mit Ausnahme der Ostseite an Neubaugebiete und Altbauten. An der Nordseite führt die nach Mattsies führende Gemeindestraße vorbei. Die Kirche steht zentral im Kirchhof, der durch eine Friedhofsmauer begrenzt wird.

Ausstattung

Die Einrichtung der Kirche ist barock gestaltet.

Hochaltar

Um 1600 hatte die Kirche einen neuen Altar erhalten. Wie der alte Altar gestaltet war, geht aus den Quellen nicht hervor.[2] In diesem Altar wurden bereits die Vierzehn Nothelfer des heutigen Altars verwandt. Der aus dem Jahr 1600 stammende Altaraufbau wurde 1852 dem Zeitgeist entsprechend mit neuromanischen Teilen modernisiert. Der barocken Raumschale wieder anzupassen wurde 1920 versucht. Der Münchner Architekt Joseph Elsner lieferte hierfür den zur Ausführung gekommenen und heute noch stehenden Entwurf. Er besteht aus einem Altartisch mit aufgesetztem Tabernakel, Mittelteil und Auszug. In der Mitte des Antependiums ist ein goldenes, gleichschenkliges Kreuz in einem Ring. Aus der Mitte des Kreuzes gehen zu allen vier Seiten Strahlen aus. Links und rechts von dem Kreuz sind zwei Bilder dargestellt. Das linke zeigt die Szene um Abraham mit seinem Sohn Isaak. In der Mitte ist der stehende Abraham dargestellt. Neben ihm kniet auf einer bereits im Hintergrund brennenden Opferbank sein Sohn Isaak. Abrahams rechte Hand, ein Messer haltend, ist nach rechts ausgestreckt und zeigt auf einen im Strauch verfangenen Widder. Die Hand von Abraham wird von einem Engel zurückgehalten, der zu seiner Rechten schwebt.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Bayern 3. Schwaben.. Deutscher Kunstverlag, München 2008, ISBN 3422031162, S. 767 bis 768.
  • Hans Pörnbacher; Pfarrei Nassenbeuren (Hrsg.): Die Kirchen von Nassenbeuren. Dietmar Wagner, Mindelheim 1998, S. 5 bis 13.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dehio, Seite 767
  2. Die Kirchen von Nassenbeuren, Seite 5
48.07807810.50842

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