Christian Heinrich von Watzdorf

Christian Heinrich von Watzdorf
Christian Heinrich von Watzdorf

Christian Heinrich Reichsgraf von Watzdorf (* 11. August 1698; † 12. Juli 1747 in Königstein) war ein sächsischer Hofbeamter und Musikmäzen aus der Familie von Watzdorf.

Leben

Watzdorf war das zweite von neun Kindern des Reichsgrafen Christoph Heinrich von Watzdorf und seiner Frau Wilhelmine geb. von Blocks-Blosheim.

Unter Kurfürst August dem Starken wurde Watzdorf Kammerherr sowie Hof- und Justizrat am sächsischen Hof. Um 1722 hielt er sich in Rom auf. 1724 wurde er mit einem diplomatischen Auftrag nach Florenz und Parma geschickt, den er aber nicht zufriedenstellend ausführte. Nach seiner Rückkehr entging er nur knapp einer Anzeige wegen Vergewaltigung. 1729 übernahm er das Gut Crostau, dessen Kirche er drei Jahre später eine von Gottfried Silbermann gebaute Orgel im Wert von 1700 Reichstalern stiftete.

Als 1733 Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen wurde, fiel Watzdorf endgültig in Ungnade; neben einem persönlichen Konflikt mit Geheimrat Heinrich von Brühl spielte dabei Watzdorfs Forderung, die Domherren außerhalb der landesherrlichen Gerichtsbarkeit zu stellen (Watzdorf war selbst Domherr der Stifte zu Meißen und Naumburg sowie Dompropst des Stifts St. Petri zu Bautzen), eine Rolle. Watzdorf wurde verhaftet und auf die Festung Königstein gebracht, wo er bis zu seinem Tod blieb.

Mäzenatentum

Johann Mattheson erwähnte 1722 in seiner Zeitschrift Critica Musica, dass Watzdorf „ein grosser Kenner der Music seyn soll“ (S. 118). Heute ist sein Name vor allem noch mit der sehr gut erhaltenen Orgel Gottfried Silbermanns in Crostau verbunden. Watzdorf war auch der Widmungsträger von Tomaso Albinonis 12 Balletti e sonate a tre op. 8 (Amsterdam 1722) und von Ernst Wilhelm Herzogs Biografie des Komponisten Johann Kuhnau (Leipzig 1722).

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