Sozialticket

Sozialticket

Ein Sozialticket ist ein Einzelfahrschein oder eine Zeitkarte. Es berechtigt zur ermäßigten Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln durch sozial bedürftige Menschen (z. B. Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialgeld oder Sozialhilfe) und ist meist nicht übertragbar.

Überwiegend erhalten die regionalen oder überregionalen Verkehrsunternehmen hierfür einen Zuschuss von den betreffenden Städten oder Landkreisen.

Sozialticket bei den jeweiligen Nahverkehrsgesellschaften

In dieser unvollständigen Liste werden einige Beispiele aktuell angebotener Sozialtickets vorgestellt.

  • Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg bietet das Berlin-Ticket S und das Mobilitätsticket an, welche einer Monatskarte entsprechen, aber im Preis bis zu 50% ermäßigt sind. Sie bestehen aus einer Kundenkarte mit Lichtbild, auf der die Berechtigung bescheinigt wird, und einem Wertabschnitt für den jeweiligen Gültigkeitszeitraum.[1]
  • In Chemnitz wurde ein Sozialticket wegen der finanziellen Mehrbelastungen durch den Stadtrat abgelehnt.[2]
  • Auch die Dortmunder Stadtwerke bieten ein Sozialticket an. Es ist nur im Jahresabonnement erhältlich und wochentags ab 9 Uhr gültig. [3]Das Angebot ist seit 2008 erhältlich, jedoch wurden auf Grund der Folgekosten für die Stadt Dortmund die Konditionen zum 1. Februar 2010 drastisch verschlechtert. [4] Kostete das Sozialticket bis dahin 15 Euro, ist der Preis aktuell mit mehr als 30 Euro nur unwesentlich unter dem eines regulären Abos. Die Nutzerzahlen sanken daraufhin von 28 500 auf 8050.[5]
  • Bei den Dresdner Verkehrsbetrieben kann man bei Vorlage eines Dresden-Passes vergünstigte Fahrscheine erwerben. Die Vergünstigung richtet sich nach dem Fahrschein und beträgt bis zu 25 Prozent. [6] Die Fahrkarten sind auf andere sozial Schwache mit Dresden-Pass übertragbar.
  • In Frankfurt/Main gibt es mit dem Frankfurt-Pass beim Rhein-Main-Verkehrsverbund ermäßigte Monatskarten, welche nicht übertragbar sind.[7]
  • Bei der HAVAG sollte zeitgleich mit Leipzig auf Stadtratsbeschluß ein Sozialticket eingeführt werden. Auf Grund der finanziellen Situation der Stadt Halle (Saale) wurde das Vorhaben jedoch gekippt.[8]
  • Im Hamburger Verkehrsverbund berechtigt die Ausstellung einer Sozialkarte zum Erwerb von (fast allen) Monatskarten mit einer Ermäßigung von 18 Euro. Dies entspricht bei den günstigsten Zeitkarten einer Ersparnis von 40 bis 60%. Der Rabatt wird von der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz getragen.[9]
  • Im Verbund des Großraum-Verkehr Hannover wird der GVH-Sozialtarif angeboten. Die Berechtigung hierzu nennt sich in der Stadt Hannover der HannoverAktivPass (bietet auch diverse andere Vergünstigungen), in der Region Hannover die Region-S-Karte. Zu Erwerben ist dann eine Monats-"Wertmarke S" zu 4€, die zum Bezug von knapp 50% vergünstigten Fahrkarten vom Typ "TagesTicket S" berechtigt.[10]
  • Bei den Kölner Verkehrsbetrieben kann man mit dem Köln-Pass reduzierte Einzel und Zeitkahrten erwerben. Diese werden direkt am Fahrscheinautomaten verkauft und sind etwa 50 Prozent günstiger als reguläre Fahrkarten.[11]Die Fahrkarten sind auf andere sozial Schwache mit Köln-Pass übertragbar.
  • Die Leipziger Verkehrsbetriebe bieten die Leipzig-Pass-MobilCard an. Diese ist über 50 Prozent günstiger als eine herkömmliche Monatskarte. Das Angebot ist zunächst bis 2015 befristet. [12]2009 nutzten etwa 18000 Leipziger das Angebot.[13]
  • Mit dem München Pass erhält man in die Möglichkeit zum Erwerb vergünstigter Monatskarten für den MVV. Sie entsprechen im Umfang der IsarCard9Uhr, kosten aber nur knapp zwei Drittel des regulären Preises. Die Fahrkarten sind nicht im Abo erhältlich. [14]
  • Seit dem 1. Dezember 2008 ist auch bei der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna ein personengebundenes Sozialticket im Jahresabonnemet erhältlich. [15] Auch hier sanken die Nutzerzahlen nach einer Preiserhöhung um fast 50 Prozent von 6114 auf 2312.[16]

Einzelnachweise

  1. VBBonline.de. Fahrkarten. Abgerufen am 12. April 2011 (html, deutsch).
  2. Kein Sozialticket für Chemnitz. 8. Oktober 2008, abgerufen am 12. April 2011 (html, deutsch).
  3. dortmund.de. Sozialticket. 26. November 2009, abgerufen am 13. April 2011 (html, deutsch).
  4. Gregor Beushausen: Sozialticket in Dortmund wird teurer und schlechter. WAZ NewMedia GmbH & Co.​ KG, 7. Dezember 2009, abgerufen am 14. April 2011 (html, deutsch).
  5. Gregor Beushausen: Bus und Bahn in Dortmund. DSW meldet weniger Fahrgäste. WAZ NewMedia GmbH & Co.​ KG, 6. Januar 2011, abgerufen am 14. April 2011 (html, deutsch): „DSW-Sprecher Bernd Winkelmann führt die Verluste zurück auf den Preissprung beim Sozialticket.“
  6. DVB-Nachrichten. Neues Rabattsystem für Dresden-Pass-Inhaber bei der DVB AG. 17. Dezember 2010, abgerufen am 12. April 2011 (html, deutsch).
  7. Frankfurt-Pass. Abgerufen am 12. April 2011 (html, deutsch).
  8. Sozialticket: Halle hat kein Geld. Ermäßigtes ÖPNV-Ticket für sozial Bedürftige wird nicht eingeführt. 26. November 2009, abgerufen am 12. April 2011 (html, deutsch).
  9. Sozialkarte Hamburg. Informationen zu vergünstigten HVV-Zeitkarten für Empfänger von Sozialleistungen. 1. Januar 2009, abgerufen am 12. April 2011 (html, deutsch).
  10. GVH-Sozialtarif. Abgerufen am 12. April 2011 (html, deutsch).
  11. KVB Tickets & Preise. Köln-Pass. 1. Januar 2011, abgerufen am 14. April 2011 (html, deutsch).
  12. Leipzig-Pass-MobilCard. Das neue Sozialticket für Leipzig. 1. August 2009, abgerufen am 12. April 2011 (html, deutsch).
  13. Sozialticket für Busse und Bahnen gerettet. 20. Oktober 2010, abgerufen am 12. April 2011 (html, deutsch).
  14. IsarCard S - zum München-Pass. Mobil zum kleinen Preis. 1. Januar 2009, abgerufen am 12. April 2011 (html, deutsch).
  15. Kreis Unna. Was ist ein Sozialticket und was kostet es. 1. April 2010, abgerufen am 13. April 2011 (html, deutsch).
  16. Preis gestiegen. Weniger Lüner wollen das Sozialticket. WAZ NewMedia GmbH & Co.​ KG, 6. April 2010, abgerufen am 14. April 2011 (html, deutsch).

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