Sornitz (Käbschütztal)

Sornitz (Käbschütztal)
Sornitz
Koordinaten: 51° 9′ N, 13° 21′ O51.15674513.354424Koordinaten: 51° 9′ 24″ N, 13° 21′ 16″ O
Einwohner: 75 (2002)
Eingemeindung: 1935
Eingemeindet nach: Planitz-Deila
Postleitzahl: 01665
Vorwahl: 035244
Sornitz (Sachsen)
Sornitz

Lage von Sornitz in Sachsen

Johann Friedrich Nagel: Bauernfamilie auf einem breiten Weg nach Sornitz bei Meißen (1793)

Sornitz ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Käbschütztal im Landkreis Meißen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Sornitz liegt im Randgebiet der Lommatzscher Pflege, ca. 6 Kilometer südöstlich von Lommatzsch und 8 Kilometer westlich der Kreisstadt Meißen.

Geschichte

Sornitz wurde erstmals 1334 unter dem Namen Surnewicz urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt gehörte es zum Amt Meißen, Supanie Soppen.[1] Weitere Bezeichnungen für den Ort waren Sornewicz (1368) und Sornicz (1551).

1696 fand ein amtssässiges Rittergut bei Sornitz zum ersten Mal Erwähnung. Sornitz unterstand damals dem Erbamt Meißen (1843 Amt Meißen, 1856 Gerichtsamt Meißen, ab 1875 Amtshauptmannschaft Meißen).

Ursprünglich gehörte das frühere Vorwerk in Sornitz zum Kloster St. Afra in Meißen. Später wurde der burggräfliche Vasall von Wildberg damit beliehen. Im 15. Jahrhundert übernahm die Familie von Nischwitz die Grundherrschaft. Zwei Jahrhunderte später ging das Lehen zurück an den Landesherren und danach an die Herren von Wehlen. 1738 beschenkte Friedrich August II. von Sachsen seinen Günstling Ferdinand Gerhard von Wehlen mit der Fasaneriegerechtigkeit zum Rittergut Sornitz. Im 19. Jahrhundert übernahm die Familie von Zehmen das Gut.

1935 wurde die ehemalige Landgemeinde Sornitz nach Planitz-Deila eingemeindet. Seit 1994 gehört der Ort zur Gemeinde Käbschütztal.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl[2]
1551 3 besessene Mann, 2 Gärtner, 16 Inwohner
1764 14 Häusler
1834 101
1871 106
1890 106
1910 115
1925 120

Kulturdenkmale

Schloss Sornitz

Zeugnis für die Vergangenheit des Ortes als Rittergut ist das Schloss Sornitz, das nach 1550 errichtet wurde und bis heute erhalten geblieben ist.[3] Es handelt sich um ein Wasserschloss, wobei die umliegenden Gräben inzwischen zugeschüttet sind. Das Herrenhaus hatte früher an zwei Ecken diagonal zueinander je einen Rundturm. Der Turm an der Nord-West-Ecke wurde nach 1945 abgetragen, der Süd-Ost-Turm ist heute ohne Haube.[4]

Um 1900 war das Schloss Eigentum der Gräfin zur Lippe - Biesterfeld. 1945 kam es zur Enteignung und es wurde als Neubauernstelle genutzt. Seit 2003 dient es als Wohnhaus.

Tagelöhnerhäuser

In Sornitz befinden sich zwei Tagelöhnerhäuser, die unter Denkmalschutz stehen. Sie wurden 1800 bzw. 1860 errichtet und dienten als Unterkunft für Landarbeiter.[3]

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Sornitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 41. Heft: Amtshauptmannschaft Meißen-Land. C. C. Meinhold, Dresden 1923, S. 490.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Grundherrschaft Sornitz, Hauptstaatsarchiv Dresden
  2. Sornitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. a b Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen, Käbschütztal, gemeinde-kaebschuetztal.de
  4. Herrenhaus Rittergut Sornitz, sachsen-schloesser.de

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