Sondernohe

Sondernohe
Sondernohe
Koordinaten: 49° 26′ N, 10° 31′ O49.44055555555610.521944444444370Koordinaten: 49° 26′ 26″ N, 10° 31′ 19″ O
Höhe: 370 m ü. NN
Fläche: 317 hadep1
Einwohner: 151 (1. Jan. 2010)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91604
Vorwahl: 09829

Sondernohe (umgangssprachlich: Sunənṓ [1]) ist ein Ortsteil der mittelfränkischen Marktgemeinde Flachslanden. Der Ort liegt im Talgrund des Kemnathbaches, eines südlichen Zuflusses der Zenn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmals namentlich erwähnt wurde der Ort 1287 als Sunderna, von der Bedeutung her die Ortsangabe zu dem südlichen Bach, womit der Kemnathbach gemeint war.

Das Kloster Heilsbronn erwarb in Sondernohe sechs Anwesen, die im Dreißigjährigen Krieg verödeten und verfielen. Es wird auch von einem Klosterhof mit Weinberg und Fischweihern berichtet, der ebenfalls dem Kloster Heilsbronn gehörte.

Der Pfarrbeschreibung zufolge hatte Sondernohe bereits im Spätmittelalter eine eigene Kirche, die ursprünglich dem Heiligen Vitus, später dem Heiligen Ägidius geweiht und eine Filiale von Obernzenn war. 1408 machte der damalige Bischof von Würzburg, Johann I. von Egloffstein, Sondernohe zur eigenständigen Pfarrei und überließ sie dem Deutschorden, der das Patronatsrecht ausüben durfte. Zur Pfarrei Sondernohe kamen die Ortschaften Neustetten, Hainklingen, Schmalenbühl, Boxau, Kemmathen und Virnsberg.

Sondernohe gehörte ursprünglich zur Gemeinde Virnsberg und wurde am 12. Juni 1824 eigenständige Gemeinde. Die Gemeinde Sondernohe hatte zuletzt 163 Einwohner und umfasste eine Gebietsfläche von 317 Hektar. 1978 kam Sondernohe im Zuge der Gebietsreform zu Flachslanden.

Baudenkmäler

  • Römisch-katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: Im 18. Jahrhundert im spätbarocken-frühklassizistischen Stil anstelle der alten Kirche erbaut
  • Burgstall vermutlich eines Turmhügels auf der Bergnase des Brachberges
  • Pfarrhaus von 1747-50 nach Plänen von Leopoldo Retti. Zweigeschossiger Bau von 4 × 5 Achsen mit Mansardendach, einachsigem Mittelrisalit und Zwerchhaus. Pfarrscheune etwa gleichzeitig; eingeschossiger Fachwerkbau mit Krüppelwalm.
  • Ehemaliges Schulhaus in der Grundform von 1794, eingeschossiger Bau mit Krüppelwalm
  • Ehemalige Ölmühle des Deutschen Ordens: Zweigeschossiger Bau, bezeichnet 1678 mit Fachwerkobergeschoss und Krüppelwalm
  • Haus Nr. 10: Eingeschossige Fachwerk-Scheune des 18. Jahrhunderts mit Krüppelwalm
  • Bildstöcke:
    • Im Garten des Hauses Nr. 8 auf Sockel Josefsstatue aus Sandstein von 1746
    • St Georgs-Marter: Verputzter Backstein-Bildstock der Mitte des 18. Jahrhunderts mit leerer Bildnische nordwestlich des Ortes an Feldweggabelung
    • Sandsteinbildstock bezeichnet 1702, mit Christuskopf-Relief sowie Wappen mit Hufeisen
    • am Kirchen- und Totenweg nach Virnsberg, 500 m südlich der Ortschaft
  • Wegkapelle: Arme-Seelen-Kapelle, Mitte des 18. Jahrhunderts, westlich der Kirche. Einfacher Bau mit durch schmiedeeisernes Gitter geschlossener Apsidial-Nische, leicht bügelartig geschwungenem Gesims und Zierobelisk-Aufsätzen an den Ecken; darin spätgotische Muttergottes auf der Mondsichel mit Fassung des 19. Jahrhunderts.

Naturdenkmal

Erwähnenswert ist auch ein Speierling, der wegen seines hohen Alters als Naturdenkmal gilt.

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Sondernohe

  • 1910: 174 Einwohner[2]
  • 1933: 166 Einwohner
  • 1939: 142 Einwohner[3]
  • 1961: 165 Einwohner
  • 1963: 163 Einwohner
  • 1970: 159 Einwohner
  • 1987: 153 Einwohner[4]
  • 2010: 151 Einwohner

Verkehr

Die Kreisstraße AN 21 führt nach Unteraltenbernheim bzw. nach Virnsberg, eine Gemeindeverbindungsstraße nach Esbach.

Literatur

  • Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, R. A. Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, S. 195f.
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, Erlangen 1955, S. 173f.
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, Deutscher Kunstverlag München 1958, S. 140ff.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. E. Fechter, S. 173.
  2. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/ansbach.htm
  3. http://geschichte-on-demand.de/bay_ansbach.html
  4. http://gov.genealogy.net/ShowObjectSimple.do?id=SONOHE_W8802

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