Christian Daniel von Finckh

Christian Daniel von Finckh

Christian Daniel von Finckh (* 9. September 1766 in Zeven; † 10. April 1813 in Bremen) aus der adligen Familie derer von Finckh war ein Beamter des Herzogtum Oldenburg, der aufgrund seiner Hinrichtung durch die napoleonische Besatzungsmacht besondere Bedeutung erlangte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von Finckh, Enkel von Georg Clemens von Finckh, studierte in Göttingen und Rostock Rechtswissenschaften, wurde Jurist und Procurator zu Stade und 1799 erster Beamter (Obervoigt) des Landes Wursten. 1806 folgte er einem Ruf in oldenburgische Dienste und wurde 1810 bei Einrichtung des französischen Departements der Wesermündungen zum Tribunalrichter des Arrondissements Oldenburg ernannt.

Als General Friedrich Karl von Tettenborn Anfang 1813 mit russischen Truppen gegen Hamburg vorrückte, folgten im gesamten nordwestlichen Deutschland Aufstände und Unruhen gegen die französische Besatzung, so auch am 17. März in Oldenburg. Am 19. März verließ der französische Unterpräfekt Frochot Oldenburg und überließ einer Kommission von fünf einheimischen Beamten die provisorische Regierung des Herzogtums, darunter von Finckh und Albrecht Ludwig von Berger. Sie verfassten eine Proklamation, um für Ruhe im Volk zu sorgen, da es schon zu Ausschreitungen gegen Gendarmen gekommen war und napoleonische Symbole mutwillig zerstört wurden. Diese Aufforderung wurde von den zurückgekehrten französischen Besatzern aber als Aufruf zum Aufstand missverstanden. Alle Mitglieder der Kommission wurden am 4. April verhaftet und auf Veranlassung des für blutige Repressalien bekannten General Vandamme am 9. April vor ein Kriegsgericht in Bremen gestellt. Von Finckh und von Berger wurden zum Tode verurteilt und am 10. April 1813 erschossen.[1]

1814 ließ der aus dem Exil nach Oldenburg zurück gekehrte Herzog von Oldenburg Peter Friedrich Ludwig die Leichname der beiden Männer nach Oldenburg überführen und in der Nähe des herzoglichen Mausoleums auf dem Gertrudenfriedhof beisetzen. Im Jahre 1824 wurde dort ein Ehrenmal aufgestellt. [2]

Trivia

In Gedenken an von Finckh und von Berger benannte die Stadt Oldenburg zwei direkt nebeneinander von der Alexanderstraße abgehende, parallel verlaufende Stichstraßen nach den beiden Politikern.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Albrecht Eckhardt, Heinrich Schmidt (Hrsg.): Geschichte des Oldenburger Landes. Heinz Holzberg Verlag, Oldenburg 1987, S. 290
  2. Hermann Lübbing: Oldenburg. Heinz Holzberg Verlag, Oldenburg 1975, S.55

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