Siegfried Körte

Siegfried Körte
Siegfried Körte

Siegfried Körte (* 23. November 1861 in Berlin; † 4. März 1919 in Königsberg) war ein deutscher Verwaltungsjurist. Bekannt wurde er als Oberbürgermeister von Königsberg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Körte war der Sohn des Geh. Sanitätsrates Friedrich Körte (1818–1914) und seiner Frau Marie geb. Thaer. Zu seinen Geschwistern zählten der Archäologe Gustav Körte (1852–1917), der Chirurg Werner Körte (1853-1937), der Architekt Friedrich Körte (1854-1934) und der Altphilologe Alfred Körte (1866–1946).

Körte studierte von 1880 bis 1884 Rechtswissenschaften in Tübingen und Berlin. In Tübingen wurde er 1881 Mitglied des Corps Rhenania.[1] Nachdem er 1889 das Assessorexamen bestanden hatte, trat er in den preußischen Verwaltungsdienst. 1891 wurde er Landrat in Merseburg, 1893 Stadtrat und Stadtkämmerer in Breslau. 1903 wurde er zum Oberbürgermeister von Königsberg i.Pr. gewählt. Zugleich wurde er auf Lebenszeit Mitglied des Preußischen Herrenhauses. 1913 verlieh ihm die Philosophische Fakultät der Albertus-Universität Königsberg die Ehrendoktorwürde. Körte war u. a. im Vorstand des Deutschen Städtetages und in der Preußischen Generalsynode.

Seit 1891 war er mit Auguste geb. Heim verheiratet.

Verdienste um Königsberg

Körte löste drängende Probleme Königsbergs. Durch Eingemeindungen erhöhte sich die Einwohnerzahl auf 200.000. Die Wasserversorgung aus den Samlandteichen wurde fertiggestellt. Die von ihm angeregte Stadthalle (Königsberg), das Krematorium, die Fortbildungsschule, die Kunstakademie Königsberg, die Königsberger Schlossteichpromenaden und die Entfestigung wurden vorangetrieben. Gegen den Widerstand des Fiskus wurde endlich 1906 die Stadtmauer am Wrangelturm durchbrochen. Die Begrünung des Festungsgürtels kostete 29 Millionen Mark. Der Erste Weltkrieg brachte mit Flüchtlingen und Kriegswirtschaft neue Probleme.

Körte gehörte 1917 zu den Gründern der Deutschen Vaterlandspartei und war ein erbitterter Gegner der bolschewikischen Revolution. Von revolutionären Kräften wurde er 1918 seines Amtes als Oberbürgermeister – widerrechtlich – enthoben. Dieses tieftragische Ende brach seine Kräfte.[2]

Nach ihm benannt waren die Körte-Allee und das Körte-Lyzeum in Königsberg.

Werke

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 129, 223
  2. Herbert Meinhard Mühlpfordt: Königsberg von A bis Z – ein Stadtlexikon. Leer 1972, ISBN 3-7612-0092-7

Literatur

  • Georg Dirichlet: Siegfried Körte. Altpreußische Monatsschrift 57 (1920), S. 145. – Nachwort des Herausgebers zur Biographie Siegfried Körtes, ebd. S. 170

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