Siegfried III. von Venningen

Siegfried III. von Venningen
Familienwappen im Scheiblerschen Wappenbuch

Siegfried III. von Venningen († 2. September 1459[1] in Heidelberg) war von 1456 bis 1459 Bischof des Fürstbistums Speyer.

Siegfried III. stammte aus der rechten Hilsbacher Linie der Familie von Venningen, deren Linie Venningen-Neidenstein sich nach der Burg Neidenstein nannte. Er war das erste Familienmitglied, welches im Bistum Speyer Kanoniker wurde und er erlangte als einziger die Bischofswürde. Die gehobene Stellung der Familie, die den Zugang zu den Ämtern ermöglichte, ging zurück auf die Heirat der Schwester mit Konrad von Helmstatt. Auch Siegfrieds Bruder Nikolaus konnte somit eine geistliche Laufbahn einschlagen. Konrad von Helmstatt war Heidelberger Vogt und Amtmann von Amberg und ein Großneffe des früheren Bischofs Raban von Helmstatt.

Siegfried von Venningen erhielt 1456, am Sonntag nach Allerheiligen, in der Abteikirche Maulbronn, durch den Wormser Oberhirten Reinhard von Sickingen die Bischofsweihe.[2]

Siegfried III. setzte die Annäherung des Bistums an die Kurpfalz weiter fort und pflegte ein freundschaftliches Verhältnis zu Friedrich I. von der Pfalz. Er bemühte sich um eine vermittelnde Rolle zwischen Friedrich I. und dem Mainzer Erzbischof Konrad III. von Dhaun.

1459 begab sich der Oberhirte nach Italien und traf Papst Pius II., der ihn zu seinem Nuntius und Sprecher in Deutschland ernannte. Schon bald nach seiner Rückkehr verstarb Bischof Siegfried von Venningen bei einem Besuch am kurfürstlichen Hof in Heidelberg. Es verbreitete sich damals das Gerücht, er sei von Neidern vergiftet worden.[3]

Von seinem Epitaph im Speyerer Dom haben sich Plastiken erhalten, die in der Afrakapelle ausgestellt sind.

Wappen

Das fürstbischöfliche Wappen ist üblicherweise geviert. Die Felder des Wappenschildes führen im Wechsel das Familienwappen der von Venningen, zwei gekreuzte rote Lilienstäbe bzw. Glefen auf Silber und das Wappen des Bistums Speyer, ein silbernes Kreuz auf blauem Grund.

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.mittelalter-genealogie.de/mittelalter/bistuemer/speyer/speyer_bistum.html
  2. Zur Bischofsweihe in Maulbronn
  3. Über die Ernennung zum Nuntius und den plötzlichen Tod des Bischofs


Vorgänger Amt Nachfolger
Reinhard von Helmstatt Bischof von Speyer
1456–1459
Johannes II. Nix von Hoheneck

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