Sherlock (Fernsehserie)

Sherlock (Fernsehserie)
Seriendaten
Deutscher Titel Sherlock
Sherlock Logo.svg
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Produktionsjahr(e) seit 2010
Länge 90 Minuten
Episoden 3 in 1+ Staffeln
Genre Krimi, Drama
Titellied David Arnold
Produktion Steven Moffat,
Mark Gatiss
Idee Steven Moffat
Mark Gatiss
Erstausstrahlung 25. Juli 2010 (UK) auf BBC One
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
24. Juli 2011 auf Das Erste
Besetzung
Synchronisation

Sherlock ist eine britische Fernsehserie der BBC. Die Autoren Steven Moffat und Mark Gatiss versetzen dabei die von Arthur Conan Doyle geschriebenen Detektivgeschichten in die Gegenwart und lassen Sherlock Holmes mit seinem Assistenten Dr. Watson im heutigen London ermitteln. Ab dem 24. Juli 2011 waren die drei Folgen, die ein Jahr zuvor im britischen Fernsehen ausgestrahlt wurden, im Ersten zu sehen. Drei weitere Folgen werden voraussichtlich 2012 bei der BBC gesendet.[1]

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Staffel 1

Dr. Watson, ein verwundeter Militärarzt, der gerade aus dem Kriegseinsatz in Afghanistan zurückgekehrt ist, sucht in London eine Bleibe. Über einen gemeinsamen Bekannten lernt er Sherlock Holmes kennen, der einen Mitbewohner für ein Appartement in der Baker Street 221b sucht. Unmittelbar nach der Gründung der WG werden die beiden ungleichen Partner in Kriminalfälle verwickelt, in denen sie sich gegenseitig besser kennen lernen.

Figuren

Hauptfiguren

Sherlock Holmes

Benedict Cumberbatch als Sherlock Holmes in der Londoner Chinatown

Holmes tritt wie in den Originalgeschichten als beratender Detektiv auf, der dank seiner genauen Beobachtungen und schnellen Schlussfolgerungen der Polizei weit überlegen ist. In der modernen Version arbeitet er mit aktueller Technik wie SMS, Internet und GPS, um die Verbrechen aufzuklären.[2] McGuigan erklärte, dass Holmes immer „die heute verfügbaren Werkzeuge [benutze], um Dinge herauszufinden“. („He will use the tools that are available to him today in order to find things out.“)[3] Die moderne Technik zeigt sich auch in Einblendungen während des Films, die anstelle eines Blicks auf das Mobiltelefon oder den Computerbildschirm benutzt werden.[4] Für die Texte wählten die Produzenten die aus der London Underground bekannte Schriftart Johnston Sans.[5] Um neueren gesellschaftlichen Regeln gerecht zu werden, hat der Detektiv der Gegenwart die Pfeife durch Nikotinpflaster ersetzt.[3]

Dr. John Watson

Martin Freeman als Dr. Watson

Die Produzenten legten großen Wert darauf, Dr. Watson nicht als Idioten darzustellen, sondern als fähigen Assistenten, der „diesen modernen Holmes entschlüsselt“ („unlocks this modern Holmes“).[2] Obwohl Sherlock ihn, wie die meisten seiner Mitmenschen, immer wieder mit seiner arroganten, snobistischen Art vor den Kopf stößt, gelingt es dem modernen Dr. Watson die Beziehung fortzuführen und trotzdem eine selbstbewusste und eigenständige Haltung zu bewahren. Holmes und Watson sprechen sich in der Serie mit den Vornamen an.[4]

Als Militärarzt hat sich Watson seine Verletzung in der modernen Version im aktuellen Afghanistan-Krieg statt im Zweiten Anglo-Afghanischen Krieg zugezogen. Er versucht, neben seiner unfreiwilligen Assistenten-Funktion bei Holmes, im zivilen Leben wieder in seinem Arztberuf Arbeit zu finden und beginnt vorsichtig eine hindernissreiche, romantische Beziehung mit der Ärztin Sarah Sawyer.

Weitere Figuren

Weitere Figuren der Sherlock-Holmes-Erzählungen, die in die Serie übernommen wurden, sind Detective Inspector Lestrade, die Haushälterin Mrs. Hudson und Sherlocks Bruder Mycroft Holmes. Moriarty wird bereits in der ersten Folge als treibende Kraft im Hintergrund erwähnt. Die Autoren wollten unbedingt eine Szene integrieren, „in der sich die beiden Erzfeinde treffen“ („in which the two arch-enemies meet each other“).[6]

Produktion

Entstehungsgeschichte

Bevor die Autoren Steven Moffat und Mark Gatiss mit der Arbeit an Sherlock begannen, hatten sie bereits Erfahrungen mit der Verarbeitung literarischer Werke aus dem Viktorianischen Zeitalter in Fernsehserien gesammelt. Moffat produzierte 2007 die Miniserie Jekyll auf Grundlage der Novelle Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde und Gatiss hatte sich bei der Folge The Unquiet Dead der Serie Doctor Who an den Werken des Schriftstellers Charles Dickens orientiert. Während einer Preisverleihung in Monte Carlo begannen sie gemeinsam mit Moffats Ehefrau, der Produzentin Sue Vertue, die Planungen für die Serie rund um den Londoner Detektiv. Dabei wollten sie nicht die Fehler früherer Verfilmungen wiederholen, die ihrer Meinung nach „zu ehrfürchtig und zu langsam“ („too reverential and too slow“) waren.[2]

Zunächst war Sherlock nur als 60-minütiger Film geplant, dessen Ausstrahlung für den Herbst 2009 angekündigt wurde.[7] Bei entsprechendem Erfolg sollte er als Pilotfilm einer dreiteiligen Serie dienen.[7] Die BBC äußerte jedoch Zweifel am Erfolg und verzichtete auf die Ausstrahlung der 800.000 £ [8] teuren Produktion.[9] Stattdessen entstanden nun drei Folgen mit einer Länge von jeweils 90 Minuten. Die Geschichte des Pilotfilms wurde dabei für die erste Folge „wesentlich erweitert und neu geschrieben sowie in Aussehen, Geschwindigkeit und Ton vollständig erneuert“.[9]

Dreharbeiten

Die Dreharbeiten für den Pilotfilm, den Hartswood Films für BBC Wales produzierte, begannen im Januar 2009 unter der Regie von Coky Giedroyc[10] und fanden in London sowie in den walisischen Städten Cardiff, Swansea und Merthyr Tydfil statt.[11] In Swansea wurde eine Bar in ein italienisches Restaurant umgebaut.[11]

In der Serie diente eine umgebaute Sandwich-Bar nahe der Euston Station als Kulisse für Holmes' Wohnung in der Baker Street 221B, da die originale Baker Street wegen des Verkehrslärms nicht benutzt werden konnte. Die echte Baker Street ist auch wesentlich breiter als die Straße im Film.[12] Die ungewöhnliche Hausnummer blieb aber erhalten.[4] Regisseur der ersten und dritten Folge war Paul McGuigan, während Euros Lyn die zweite Folge drehte.[13] Die Dreharbeiten fanden nicht in der Reihenfolge der Ausstrahlung statt.[6]

Im August 2011 mussten die Außen-Dreharbeiten zur zweiten Staffel aufgrund der Unruhen in London kurzzeitig unterbrochen werden.[14]

Besetzung und Synchronisation

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Synchronbuch von Michael Schlimgen und unter der Dialogregie von Susanna Bonaséwicz durch die Synchronfirma Taunus Film GmbH Synchron in Berlin.[15]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher[15]
Sherlock Holmes Benedict Cumberbatch Tommy Morgenstern
Dr. John Watson Martin Freeman Sebastian Schulz
Mrs. Hudson Una Stubbs Sonja Deutsch
Detective Inspektor Lestrade Rupert Graves Frank Röth
Molly Hooper Loo Brealey Julia Kaufmann
Mycroft Holmes Mark Gatiss Thomas-Nero Wolff
Sgt Sally Donovan Vinette Robinson Sabine Arnhold
Sarah Sawyer Zoe Telford Nana Spier
Jim Moriarty Andrew Scott Marius Götze-Clarén

Ausstrahlung

Die BBC produzierte zunächst drei 90-minütige Folgen der Serie, die zwischen dem 25. Juli und 8. August 2010 ausgestrahlt wurden.[16] Der Erfolg der ersten Staffel, die im Vereinigten Königreich mehr als neun Millionen Zuschauer verfolgten, veranlasste die Produzenten, drei weitere Folgen zu drehen.[17] Die neuen Folgen sollen auf den Originalgeschichten Skandal in Böhmen, Der Hund der Baskervilles und Sein letzter Fall basieren.[17]

In Deutschland zeigte Das Erste die erste Staffel vom 24. Juli 2011 bis zum 7. August 2011 jeweils am Sonntagabend.[18]

Episodenliste

Staffel 1

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Deutscher Titel Originaltitel Erstaus­strahlung UK Deutsch­sprachige Erstaus­strahlung (D) Regisseur Drehbuch Quoten
(UK)[19]
Quoten
(Deutschland)
1  1  Ein Fall von Pink A Study in Pink 25. Juli 2010 24. Juli 2011 Paul McGuigan Steven Moffat 9,23 Mio. 4,42 Mio.[20]
John Watson kehrt aus dem Afghanistan-Krieg zurück, in dem er als Militärarzt angeschossen wurde. Auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung in London lernt er durch einen ehemaligen Studienkameraden Sherlock Holmes kennen, der einen Mitbewohner sucht. Die Polizei untersucht währenddessen den Tod dreier Menschen, die scheinbar alle Selbstmord begangen haben, indem sie Gift in Form einer Pille zu sich nahmen. Während Sherlock und John die Wohnung besichtigen, in die Sherlock bereits eingezogen ist, werden sie von dem Inspektor, der die Untersuchungen zu den Selbstmorden leitet, informiert, dass es einen vierten Selbstmord, diesmal jedoch mit einer Nachricht gegeben habe. Sherlock, der als inoffiziellen Berater bei der Polizei tätig ist, solle sich das Opfer ansehen. Sherlock Holmes entdeckt verschiedene Hinweise auf einen Serienmord bei den angeblichen Selbstmorden. John Watson lernt langsam Sherlock besser kennen und vertraut ihm – obwohl die Polizistin Sally Donovan ihn eindringlich warnt, dass Sherlock ihrer Meinung nach ein Psychopath sei, der eines Tages selbst der Verantwortliche für ein Verbrechen sein werde. Ein Mann, der sich „Sherlocks Erzfeind“ nennt, entführt John und macht ihm das Angebot, Sherlock gegen Geld auszuspionieren, aber John lehnt ab. Nach einer Reihe von Zwischenfällen zeigt sich, dass ein Taxifahrer für die Morde verantwortlich ist, indem er mit seinen Opfern eine Art Russisch Roulette gespielt hat: zwei Pillen, eine tödlich, die andere harmlos. Das Opfer wird zwar gezwungen, eine Pille zu nehmen, darf aber selbst entscheiden welche, während der Taxifahrer die andere nimmt. John erschießt den Taxifahrer, der kurz vor seinem Tod sagt, dass ein gewisser „Moriarty“ im Hintergrund die Fäden gezogen habe. Diese Episode ist dem Roman Eine Studie in Scharlachrot nachempfunden.
2  2  Der blinde Banker The Blind Banker 01. Aug. 2010 31. Juli 2011 Euros Lyn Stephen Thompson 8,07 Mio. 3,90 Mio.[21]
Holmes wird von einem alten Bekannten angeheuert, um einen mysteriösen Einbruch bei einer Bank zu untersuchen. Er entdeckt, dass Chiffre auf eine Bürowand gesprüht worden sind, die für einen Mitarbeiter der Bank gedacht sind. Später findet Sherlock den Mitarbeiter tot in dessen Wohnung. Am nächsten Tag wird ein Journalist getötet; die gleichen Chiffre werden auch in seiner Nähe gefunden. Holmes und Watson verfolgen eine Reihe von Hinweisen und entdecken, dass die beiden Toten Kuriere eines chinesischen Schmugglerrings waren. Der Schmugglerring versucht, einen wertvollen Gegenstand, den einer der Toten gestohlen hatte, wieder zu bekommen. Holmes entschlüsselt schließlich das Chiffre, basierend auf Suzhou-Zahlen und einer Buch-Verschlüsselung, jedoch erst, nachdem Watson und seine Freundin von den Verbrechern entführt worden sind. Holmes rettet die beiden, aber die Anführerin der Bande entkommt. Nach ihrer Flucht ist die Anführerin der Bande zu sehen, wie sie mit ihrem Vorgesetzten per Videochat spricht. Der Anführer identifiziert sich als „M“. Sie wird dann von einem Scharfschützen erschossen.
3  3  Das große Spiel The Great Game 08. Aug. 2010 07. Aug. 2011 Paul McGuigan Mark Gatiss 9,18 Mio. 3,05 Mio.[22]
Mycroft bittet Sherlock um Hilfe in einem brisanten Fall. Der Regierungsbeamte West, der Zugriff auf Daten eines Raketenabwehrprojekts hatte, wurde ermordet. Sherlock lehnt zunächst ab, da ein Unbekannter ein mörderisches Spiel mit ihm treibt: Aufgrund eines vagen Hinweises soll Sherlock innerhalb eines Zeitlimits jeweils einen Fall aufklären, ansonsten stirbt eine unbeteiligte Person. Vier solcher Fälle lösen Sherlock und Watson; in einem Fall kommen allerdings Unbeteiligte ums Leben. Es stellt sich schließlich heraus, dass offenbar Moriarty in die Sache verwickelt ist. Sherlock löst auch den Mordfall West und sichert die Daten. Er benutzt die Daten als Köder, um Moriarty eine Falle zu stellen, doch dieser ist darauf vorbereitet. Moriarty nimmt Watson als Geisel indem er ihm einen Sprengstoffgürtel umbindet und schließlich Sherlock und ihn durch Scharfschützen bedroht. Es scheint so, als wolle Moriarty, dass Sherlock nicht weiter in seine Richtung ermittelt, da er für alle aufgedeckten Morde indirekt verantwortlich war und durch Sherlock seine Geschäfte als „beratender Krimineller“ in Gefahr sieht. Nachdem Moriarty seine Drohung ausgesprochen hat, scheint er zu verschwinden, woraufhin Sherlock Watson den Sprengstoffgürtel abnimmt und ihn weg stößt. Moriarty taucht jedoch wieder auf, um Sherlock und Watson doch zu erschießen. Die Folge endet mit einem Cliffhanger. Während die Scharfschützen auf Watson und Sherlock zielen, zielt Sherlock auf den Sprengstoffgürtel, der sich in der Nähe von Moriarty befindet.

Staffel 2

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Deutschsprachiger Titel Originaltitel Erstaus­strahlung UK Deutsch­sprachige Erstaus­strahlung (—) Regisseur Drehbuch Quoten
(UK)[19]
Quoten
(Deutschland)
4  1  A Scandal in Belgravia[17] Paul McGuigan Steven Moffat
5  2  The Hounds of Baskerville[17] Paul McGuigan Mark Gatiss
6  3  The Reichenbach Fall[17] Toby Haynes Stephen Thompson

DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung

Die erste Staffel erschien am 30. August 2010 im Vereinigten Königreich auf DVD und Blu-ray Disc.[23] Die Veröffentlichung enthält neben den drei Folgen den unausgestrahlten 60-minütigen Pilotfilm, eine 32-minütige Dokumentation unter dem Titel Unlocking Sherlock, ein Making-of und Audiokommentare zu den Episoden A Study In Pink und The Great Game.[24] Es ist geplant, dass die zweite Staffel am 5. März 2012 im Vereinigten Königreich auf DVD und Blu-ray Disc erscheint.[25][26]

In Deutschland ist die erste Staffel am 8. August 2011 auf DVD und Blu-ray Disc erschienen.[27] Das Bonusmaterial der deutschen DVD und Blu-ray Disc ist mit dem englischen Bonusmaterial identisch.[28]

Rezensionen

Christian Junklewitz von serienjunkies.de bewertet Sherlock als Pflichtprogramm: „Ausgefeilte, vom Ballast der mittlerweile zu Klischees geronnenen Requisiten […] befreite Figuren, ein cleveres Spiel mit den Erwartungen des Publikums, grandiose Dialoge (die auch in der deutschen Übersetzung nichts an Schärfe und Wortwitz verlieren) und eine – hinsichtlich des Zusammenspiels von Kamera, Schnitt und Musik – mitreißende Inszenierung machen ‚Sherlock‘ zu einem absoluten Must-See TV.“[29]

Hannah Pilarczyk betont bei Spiegel Online die Vorzüge der britischen Serie gegenüber dem Tatort: „Spannung? Oder Charakterzeichnung der Ermittler? Was sich bei ‚Tatorten‘ meist im Wege steht, fügt sich hier zu kompakten Geschichten zusammen. Gerade aus dem beständigen Springen zwischen Ebenen und Orten gewinnt ‚Sherlock‘ sein Tempo und erzeugt von Anfang an erzählerischen Sog.“[30]

Dominik Drozdowski lobt bei Focus online den erfolgreichen Transfer in die Moderne: „Meisterhaft schaffen die beiden Autoren es, das Alte und das Neue zu verbinden, ohne dass das Versetzen des Detektivs in die Gegenwart zur fixen Idee verkommt.“[31]

Daniel Haas meint in der FAZ, er wolle Holmes sehen, wenn dieser „ein postmoderner Dandy ist, mit allen Wassern des digitalen Know-hows gewaschen und einem Bonmot-Talent im Format von Oscar Wilde gesegnet, dann schon. [Er] ist die radikale Aktualisierung des Meisterdetektivs.“ Außerdem gefällt ihm die Geschwindigkeit der komplexen Handlung: „Keine Zeit für langes Besprechen oder Vorlesen, der Zuschauer muss Multitasking praktizieren wie der Held.“[32]

In der Welt vergleicht Iris Alanyali diesen Sherlock Holmes mit seiner literarischen Vorlage, wobei „dieser Sherlock seinem viktorianischen Vorgänger eigentlich hinterher [hinkt], denn während heutzutage jeder Streifenpolizist ein iPhone hat, waren die Pülverchen und Apparaturen, mit denen der Original-Holmes seine Fälle löste, der damals letzte Schrei der Investigativbranche“. Vielmehr fasziniere seine Charakter- und Vorgehensweise: „Diese Ignoranz ist der Schlüssel zu Sherlocks Erfolg. Sie macht ihn zu einer Fernsehikone des beginnenden 21. Jahrhunderts, in eine Reihe zu stellen mit Jack Bauer aus 24 und Dr. House. Superhirne mit der Arroganz der Ignoranz. Vom gemeinen Zuschauer bewundert und beneidet. […] Sherlock & Co. haben keine Beziehungen, sie haben gutmütige Sidekicks (Dr. Watson oder Dr. Wilson), die als eine Art Simultanübersetzer für die Umwelt fungieren müssen, weil die Meister sich nicht um Konventionen und Manieren scheren.“[33]

Katharina Riehl beschreibt Sherlock in der SZ als endlich in der Moderne angelangter, fester Bestandteil der Popkultur, „inszeniert […] in einer Ästhetik, die an Minority Report und andere Tom-Cruise-Blockbuster erinnert. […] Vor allem haben die Autoren Steven Moffat und Mark Gatiss, die für die BBC schon die Serie Dr. Who schrieben, auch die Erzählstruktur modernisiert.“ Im Programm zwischen den Krimi-Wiederholungen der Öffentlich Rechtlichen „ist das beinahe luzide.“[34]

Auszeichnungen

2011

  • BAFTA TV Award[35]
    • Best Drama Series
    • Best Editing Fiction/Entertainment
    • Best Supporting Actor Martin Freeman
  • Prix Europa
    • Best Episode of a Television Fiction Series or Serial of the Year 2011: Sherlock - A Study In Pink[36]

Weblinks

 Commons: Sherlock (Fernsehserie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Zusätzlich gibt es im Rahmen des viralen Marketings drei fiktive Blogs der Protagonisten.

Einzelnachweise

  1. Simon Brew (4. August 2011): Sherlock series 2 set to premiere in 2012 (englisch). denofgeek.com. Abgerufen am 18. November 2011.
  2. a b c Sherlock Holmes is back… sending texts and using nicotine patches. The Observer (18. Juli 2010). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  3. a b Times have changed but crimes are the same for new Sherlock Holmes. Herald Scotland (19. Juli 2010). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  4. a b c DVD-Audiokommentar zu A Study in Pink
  5. Trivia. IMDb. Abgerufen am 27. Juli 2011.
  6. a b DVD-Audiokommentar zu The Great Game
  7. a b BBC to make a modern-day Sherlock Holmes. The Daily Telegraph (19. Dezember 2008). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  8. Replay the best of 2010. The Guardian (24. Dezember 2010). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  9. a b The rebirth of Sherlock. The Guardian (2. September 2010). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  10. BBC Drama announces Sherlock, a new crime drama for BBC One. BBC (19. Dezember 2008). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  11. a b Bar mystery solved by detective work. This is South Wales (19. Januar 2009). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  12. Sherlock Holmes, and the riddle of the packed sandwich bar. Mail on Sunday (15. August 2010). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  13. Mark Gatiss talks 'Who', 'Sherlock'. Digital Spy (17. April 2010). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  14. Sherlock: Unruhen beeinträchtigen Dreharbeiten. Serienjunkies (10. August 2011). Abgerufen am 24. August 2011.
  15. a b Sherlock. Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 25. Juli 2011.
  16. Sherlock Staffel 1 Episodenguide. Serienjunkies.de. Abgerufen am 21. Juli 2011.
  17. a b c d e BBC One's BAFTA-nominated Sherlock begins filming second series. BBC (16. Mai 2011). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  18. Sherlock: Sendetermine der TV-Serie. In: fernsehserien.de. Abgerufen am 14. August 2011.
  19. a b BARB. Broadcasters’ Audience Research Board. Abgerufen am 24. Juli 2011.
  20. Manuel Weis (25. Juli 2011): «Sherlock» legt starken Deutschland-Start hin. Quotenmeter.de. Abgerufen am 25. Juli 2011.
  21. Auch zweite «Sherlock»-Folge für ARD ein Erfolg. Quotenmeter.de (1. August 2011). Abgerufen am 1. August 2011.
  22. «Sherlock» gibt weiter nach. Quotenmeter.de (8. August 2011). Abgerufen am 8. August 2011.
  23. Sherlock. Amazon UK. Abgerufen am 27. Juli 2011.
  24. Sherlock DVD review. denofgeek.com (1. September 2010). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  25. Sherlock - Series 2 [DVD]. Amazon.co.uk. Abgerufen am 14. November 2011.
  26. Sherlock - Series 2 [Blu-ray]. Amazon.co.uk. Abgerufen am 14. November 2011.
  27. Polyband: BBC-Serie "Sherlock" im August auf DVD. Cinefacts (18. Juli 2011). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  28. sherlock-bbcgermany.de
  29. Play By Day: Sherlock beginnt, im Ersten zu ermitteln. Serienjunkies (24. Juli 2011). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  30. Brillant kombiniert, Mr. Holmes!. Spiegel Online (24. Juli 2011). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  31. Neue Krimiserie „Sherlock“ Tradition und Moderne. Focus online (24. Juli 2011). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  32. Er steht an der Front der Wissensgesellschaft. Frankfurter Allgemeine Zeitung (24. Juli 2011). Abgerufen am 27. Juli 2011.
  33. Wenn Sherlock Holmes mit dem Smartphone ermittelt. Welt Online (6. August 2011). Abgerufen am 8. August 2011.
  34. Sherlock Holmes ans iPhone, bitte!. Süddeutsche Zeitung (7. August 2011). Abgerufen am 8. August 2011.
  35. Awards for „Sherlock“. IMDb. Abgerufen am 26. Juli 2011.
  36. PRIX EUROPA - Best Episode of a Television Fiction Series or Serial of the Year 2011: SHERLOCK - A STUDY IN PINK (englisch). Prix Europa. Abgerufen am 18. November 2011.

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