Sendai-Klasse

Sendai-Klasse
Sendai-Klasse
Sendai-3.jpg
Übersicht
Typ: Leichter Kreuzer
Einheiten: 3 (6 geplant)
Vorgängerklasse: Nagara-Klasse
Nachfolgerklasse: Yūbari-Klasse
Technische Daten
(ursprüngliche Planung)
Verdrängung: Standard: 5.200 ts
Länge: über alles: 162,15 m
Breite: 14,17 m
Tiefgang: 4,80 m
Geschwindigkeit: Spitze: 35,2 kn
Besatzung: 440 Mann Stammbesatzung
Reichweite: 5000 Seemeilen bei 14 Knoten
Antrieb: 4 Schrauben über 4 Wellen

Die Sendai-Klasse (jap. 川内型軽巡洋艦) war eine Klasse von drei Leichten Kreuzern des japanischen Kaiserreiches, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entwurf und Bau

Die Jintsū, 1927 mit beschädigtem Bug. Gut zu erkennen ist die Abflugplattform und das Tor zum Hangar im Brückenaufbau

Die Sendai-Klasse war fast identisch mit der vorangegangenen Nagara-Klasse. Die Klasse hatte allerdings durch vier Schornsteine eine andere Silhouette als die Vorgängerklassen. Sie erhielt eine Maschinenanlage, bei der sämtliche Kessel mit Schweröl befeuert werden konnten. Zwölf Kessel, davon elf mit Schweröl befeuerte und einer, der für eine Mischbefeuerung ausgelegt war, wurden verbaut. Der Kessel mit der Mischbefeuerung befand sich vor den anderen Kesseln und erhielt einen eigenen Schornstein.[1] Die Schiffe der Klasse erreichten über vier Turbinen über 35 Knoten.

Bei gleichen Abmessungen und einer geringeren Wasserverdrängung durch die neue Antriebsanlage, wurde das Konzept des Flugzeugstarts über den Bug mit Hangar im Brückenaufbau beibehalten. Das Katapult am Bug der Nagara-Klasse wurde aber durch eine kleine Abflugplattform ersetzt. Die wurde jedoch später entfernt, um durch ein herkömmliches Katapult auf dem Achterdeck ersetzt zu werden.

Die Bewaffnung der Nagara-Klasse mit sieben 14-cm-L/50-Geschützen, bei denen die Bedienmannschaften durch Schilde geschützt waren, zwei offenen 8-cm-L/40-Geschützen und zwei Flugabwehrmaschinengewehren wurde beibehalten, ebenso deren Aufstellung.

Die Torpedobewaffnung bestand aus acht Torpedos vom Typ 93, verteilt auf vier Zwillingsstartrohre.

Der Panzerschutz beschränkte sich auf eine Gürtelpanzerung von 6 cm Stahl und einer Deckspanzerung von 3 cm Stahl.

Vertrag von Washington

Die ursprünglich geplante Anzahl von sechs Leichten Kreuzern der Sendai-Klasse wurde nie erreicht. Die Washingtoner Flottenkonferenz von 1922, einberufen um ein Wettrüsten zur See, ähnlich dem vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, zu verhindern, beschränkte die Gesamttonnage für japanische Großkampfschiffbauten. Um dennoch die, als wichtiger erachteten, schweren Kreuzer der Furutaka-Klasse bauen zu können, wurde nach drei Schiffen der Bau der Sendai-Klasse eingestellt.

Schiffe der Sendai-Klasse

Sendai

Hauptartikel: Sendai (1924)

Die Sendai wurde im Februar 1922 in Nagasaki auf Kiel gelegt und lief im Oktober 1923 vom Stapel. Im Zweiten Japanisch-Chinesischer Krieg wurde sie zur Blockade des Jangtsekiang eingesetzt. [2] Im Pazifikkrieg war sie an der Invasion von Malaysia eingesetzt und bombardierte im Dezember 1941 britische Stellungen bei Kota Bharu. Im November 1942 nahm sie an der Zweiten Seeschlacht von Guadalcanal teil. Ein Jahr später, in der Seeschlacht bei der Kaiserin-Augusta-Bucht, war sie Flaggschiff von Konteradmiral Ijūin. Sie wurde aus der Dunkelheit von mehreren amerikanischen Kreuzern mit, durch Radarortung gelenktem, Artilleriefeuer beschossen und geriet in Brand. Die Sendai musste schließlich aufgegeben werden.

Jintsū

Hauptartikel: Jintsū (1925)

Die Jintsū wurde im August 1922 in Kobe auf Kiel gelegt und lief im Dezember 1923 vom Stapel. Während einer Nachtübung rammte sie 1927 einen japanischen Zerstörer und wurde schwer am Bug beschädigt. Zu Beginn des Pazifikkrieges im Dezember 1941 war sie als Sicherungsschiff für japanische Landungen auf den Philippinen eingesetzt. Sie nahm an der Schlacht in der Javasee teil und im Mai 1942 an der Schlacht um Midway. Bei Guadalcanal wurde sie im August 1942 durch eine Fliegerbombe beschädigt. Am 13. Juli 1943, in der Schlacht bei Kolombangara, wurde sie während eines Nachtangriffs durch Radar von amerikanischen Schiffen entdeckt und durch Artilleriefeuer so schwer beschädigt, dass sie zerbrach und unterging.

Naka

Hauptartikel: Naka (1925)

Die Naka wurde im Juni 1922 in Yokohama auf Kiel gelegt und lief, nach Schäden durch das Kantō-Erdbeben von 1923, erst im März 1925 vom Stapel. Eingesetzt im Pazifikkrieg wurde sie im März 1942 von einem Torpedo des U-Boots USS Seawolf getroffen und schwer beschädigt. Nach Reparaturarbeiten wurde sie für Transportaufgaben eingesetzt und schließlich im Februar 1944 während eines amerikanischen Luftangriffs auf Truk durch einen Torpedo- und einen Bombentreffer versenkt.

Literatur

  • Eric LaCroix, Linton Wells: Japanese Cruisers of the Pacific War. US Naval Institute Press, 1997, ISBN 0-87021-311-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Anthony John Watts, Brian G. Gordon: The Imperial Japanese Navy. Doubleday, 1971, ISBN 0-385-01268-3, Seite 134
  2. Life, 2. Januar 1939, Ausgabe 6, No. 1.

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