Selandia (1912)

Selandia (1912)

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Selandia
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Schiffsdaten
Flagge Dänemark
Schiffstyp Frachtmotorschiff
Heimathafen Kopenhagen
Verbleib Nach einer Grundberührung am 26. Januar 1942 bei Omaizaka am 30. Januar 1942 gesunken.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
117,60 m (Lüa)
Breite 16,22 m
Tiefgang max. 9,14 m
Vermessung 4964 BRT
3172 NRT
Maschine
Maschine 2 einfachwirkende Achtzylinder-Viertakt-Dieselmotoren Burmeister & Wain DM 8150-X
Maschinen-
leistung
2.500 PS (1.839 kW)
Geschwindigkeit max. 11 kn (20 km/h)
Propeller 2
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 6800 tdw
Zugelassene Passagierzahl 26 in der I. Klasse

Die Selandia war das erste hochseefähige Schiff mit Dieselmotor sowie das erste Schiff mit elektrischen Ladewinden (von Siemens-Schuckert).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die dänische Det Østasiatiske Kompagni (East Asiatic Company) vergab 1910 den Auftrag zum Bau des ersten Hochsee-Motorschiffs an die Werft Burmeister & Wain in Kopenhagen. Der Stapellauf erfolgte am 4. November 1911, die Indienststellung am 17. Februar 1912. Die am 22. Februar 1912 begonnene Jungfernfahrt führte über 22.000 Seemeilen (ca. 37.875 km) von Kopenhagen über London, Antwerpen, Genua, den Sueskanal und Bangkok nach Japan und wieder zurück. Unterwegs erregte die Selandia wegen ihres neuartigen Antriebs großes Aufsehen. In London besichtigten der damalige Marineminister Winston Churchill und weitere Mitglieder der Admiralität das Schiff. In Bangkok ging die nach Japan reisende Mutter des Königs von Siam (Thailand) an Bord. Nach 4 Monaten war die Selandia wieder in Kopenhagen.

Im Ersten Weltkrieg war die Selandia im Pazifik eingesetzt und fuhr danach im Liniendienst Kopenhagen - Bangkok. 1936 wurde das Schiff nach Norwegen verkauft und in Norseman umbenannt. Wegen einer schweren Beschädigung wurde das Schiff dann von 1938 bis 1940 stillgelegt. Schließlich wurde die Norseman (ex. Selandia) 1942 nach Finnland an die Finland-Amerika-Linjen O/Y in Helsinki verkauft. Umbenannt in Tornator und in den USA registriert wurde das Schiff nach Japan verchartert. Nach einer Grundberührung am 26. Januar 1942 in der Omaiski-Bucht bei Omaizaka zerbrach die Tornator (ex. Selandia, ex. Norseman) in zwei Teile und sank am 30. Januar 1942.

Wegen des Dieselmotors konnte auf die damals üblichen Schornsteine verzichtet werden. Die Abgase wurden über ein Auspuffrohr im Kreuzmast abgeführt. Daher wurde das Schiff auch als "Schiff ohne Dampf und Rauch" bezeichnet.

Technisches

Die Selandia war ein kombiniertes Fracht- und Passagierschiff, der genietete Stahlrumpf mit Doppelboden besaß zwei durchlaufende Decks und fünf Laderäume.

Angetrieben wurde die Selandia von zwei einfachwirkenden Achtzylinder-Viertakt-Dieselmotoren des Typs DM 8150-X. Der Motorenhersteller Burmeister & Wain aus Kopenhagen fertigte die Maschinen in Lizenz von Rudolf Diesel. Beide Motoren mit einem Kolbendurchmesser von jeweils 53 Zentimeter und einem Kolbenhub von 73 Zentimeter erreichten bei einer Drehzahl von maximal 140 Umdrehungen pro Minute eine Leistung von jeweils 1250 PS / 920 kW. Die Kraftübertragung ohne Zwischengetriebe fand direkt auf zwei Festpropeller statt. Das Schiff besaß darüber hinaus einen Hilfsdieselmotor mit 250 PS / 184 kW. Der Brennstoffvorrat betrug bis zu 900 Tonnen.

Schwesterschiffe

  • Fionia (1911)
  • Jütlandia (1912)

Weblinks


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