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Schlenze Verlauf der Schlenze (von links nach rechts)
Daten Lage zwischen Polleben und Friedeburg im Landkreis Mansfeld-Südharz Flusssystem Saale Abfluss über Saale → Elbe → Nordsee Quelle In Polleben
51° 34′ 55″ N, 11° 36′ 12″ O51.58194444444411.603333333333Mündung Saale bei Friedeburg 51.62111111111111.748333333333Koordinaten: 51° 37′ 16″ N, 11° 44′ 54″ O
51° 37′ 16″ N, 11° 44′ 54″ O51.62111111111111.748333333333Höhenunterschied 120 m Länge 15 km Rechte Nebenflüsse Fleischbach Linke Nebenflüsse Lobach, Rüsterbach Gemeinden Eisleben, Gerbstedt Schiffbar gar nicht Die Schlenze im Wald bei Helmsdorf
Die Schlenze ist ein 15 km langer Bach im Landkreis Mansfeld-Südharz. Sie entsteht in Polleben als Zusammenfluss zweier Rinnsale und mündet bei Friedeburg in die Saale, zu deren Flusssystem sie auch gehört.
Inhaltsverzeichnis
Namensherkunft
Zur Herkunft des Namens existieren zwei Theorien. Die eine bezieht sich auf nicht näher benannte urkundliche Belege als Silenza. Diese ist abgeleitet vom Silingi, was auf eine Ansiedlung dieses Stammes im Mansfeldischen hindeutet. Dafür würden auch gleichlautenden Flussnamen in Schlesien hindeuten. Die zweite Theorie basiert darauf, dass entsprechende Flüsse nicht mit der Schlenze vergleichbar sind. Daher könnte der Name entstanden sein, indem das z in Schlenze durch Zetazismus aus dem k im niederdeutschen Schlenke (Krümmung eines Bachs) entstand.[1]
Verlauf
Orte am Bachlauf
- Polleben 0 km
- Helmsdorf 4,2 km
- Heiligenthal 5,3 km
- Lochwitz 6,5km
- Zabenstedt 8,3 km
- Friedeburgerhütte 9,2 km
- Adendorf 10,9 km
- Friedeburg 14,7km
Zuflüsse
Die größten Zuflüsse sind bei Helmsdorf der Rüsterbach aus Siersleben, bei Heiligenthal der Sohlbach aus der Wüstung Nienstedt, bei Zabenstedt der Lobach aus Gerbstedt und bei der Kläranlage Freist der Fleischbach aus Bösenburg. Außerdem münden noch einige Rinnsale in die Schlenze: bei Heiligenthal eines, bei Zabenstedt eines, bei Friedeburgerhütte ein größeres aus Ihlewitz, bei Adendorf ein kleineres und auch bei Friedeburg eines.
Geschichte
- Um 1400 wird das Gewässer Slenz genannt. Der Name ist vermutlich slawischen Ursprungs.
- Cyriacus Spangenberg bezeichnete den aus Heiligenthal kommenden Arm der Lobachmündung bei Zabenstedt als Schleinitz.
Besonderheiten
- Zwei Bahnstrecken kreuzten den Verlauf der Schlenze. Zum einen bei Polleben die Bahnstrecke Halle Klaustor–Hettstedt, der Abschnitt, auf dessen Verlauf die Schlenzebrücke lag, wurde am 11. März 1968 stillgelegt. Außerdem gab es noch die 1899/1900 erbaute Zweigbahn Gerbstedt–Friedeburg, die die Schlenze in Zabenstedt überbrückte und von dort an parallel zum Bach bis Friedeburg verlief, bis sie 1962 stillgelegt und 1974 abgebaut wurde.
- Der heutige Bachlauf galt nicht immer vollständig als Schlenze, zu verschiedenen Zeiten waren verschiedene Bäche als Oberlauf des Flusses bekannt. So waren dies zum Beispiel der Sohlbach und der Lobach. Dies ist damit zu begründen, dass diese Bäche, heute Rinnsale, früher beachtlich mehr Wasser führten. Welcher Teil dieser Gewässer der wahre Oberlauf der Schlenze war ist unklar. Der Pollebener Mühlenbach, wie der heutige Oberlauf der Schlenze auch genannt wird, kann heute zu recht als Oberlauf der Schlenze bezeichnet werden, denn er führt deutlich mehr Wasser als Lobach und Sohlbach.
- Bei km 12 mündet der schwermetallhaltige Abfluss des Schlüsselstollens [2] in die Schlenze.
- Bei Lochwitz befanden sich die Lochwitzer Seelöcher, drei tiefe Teiche, zwei große und ein kleinerer, die miteinander unterirdisch verbunden waren (siehe Lochwitz).
- Die Schlenze kann bei starkem Regen sehr schnell sehr stark ansteigen[3]; Grund ist die Kessellage von Polleben auf der Mansfelder Platte.
- Lobach und Sohlbach entspringen, untypisch für Gewässer, oben auf dem Plateau westlich von Gerbstedt und Heiligenthal. Woher diese Bäche ihr vieles Wasser nehmen ist fraglich.
Weblinks
Commons: Schlenze – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Elfriede Ulbricht: Das Flussgebiet der thüringischen Saale. 1. Auflage. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1957.
- ↑ Schwermetallanreicherung in Biofilmen eines bergbaubeeinflussten Gewässers. Abgerufen am 5. Dezember 2010.
- ↑ Die Ortschaft Polleben. Abgerufen am 19. Mai 2011.
Literatur
- Erich Neuß: Wanderungen durch die Grafschaft Mansfeld. Band 3. Im Herzen der Grafschaft. fliegenkopf verlag, Halle (Saale) 2001, ISBN 3-930195-34-8.
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