Sankt-Georg-Kirche (Seebergen)

Sankt-Georg-Kirche (Seebergen)
Nordseite der Kirche mit Emporenaufgang

Die Sankt-Georg-Kirche ist eine Saalkirche in Seebergen. Sie wurde von 1511 bis 1587 unter Verwendung des Seeberger Sandsteins errichtet. Ihr über 40 m hoher Kirchturm verfügt über ein achteckiges Helmdach sowie eine umlaufende Wehrgalerie und eine außen hängende Schlagglocke. Die zinnenbewehrte Kirchhofsmauer ist von einigen Pforten durchbrochen, die bei Gefahr verrammelt werden konnten. Die Mauer hat außerdem Schießscharten und Kragsteine, die auf die Wehrhaftigkeit der Kirche hinweisen.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Am 11. Juni 1610 beschädigte ein Brand die Kirche schwer. Sie wurde schon ein Jahr später von Grund auf restauriert, mit einem Putz und neuen Wandmalereien versehen. Die neue Ausstattung erfolgte im Renaissance-Stil. Eine Wandinschrift und die Jahreszahl 1611 über dem Bogen der Turmtür im Inneren der Kirche bekunden dies.

Ausstattung

Im Kircheninneren sind an den Brüstungsfeldern der Emporengalerien aus dem 17. Jahrhundert 60 biblische Szenen angebracht. Die farbintensiven Malereien in Leimfarbentechnik an den Emporen und dem Kanzelkorb stellen Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament dar. Sie sind ein Werk des Gothaer Malers Michael Käseweiß. Die Kanzel ist erst seit 1900 an ihrem Platz. Von 1995 bis 1999 wurden die Malereien erneuert.

Die Orgel, die zusammen mit der Orgelempore eingebaut wurde, ist aus dem Jahr 1822. Sie ist ein Werk des Orgelbaumeisters Ernst Ludwig Hesse aus Dachwig und gilt als größte erhaltene Orgel aus seiner Werkstatt. Von 2001 bis zum 18. April 2004 erfolgte eine Restaurierung durch eine Waltershäuser Orgelbaufirma, um ihre Klangfülle wieder herzustellen.

Der Turm birgt drei Glocken. Für Kriegszwecke wurden 1917 zwei der damaligen Glocken eingeschmolzen. Die kleine Glocke wurde im gleichen Jahr an die Kirche in Sundhausen bei Bad Langensalza verkauft. Die Glockengießerei in Apolda goss daraufhin 1920 drei neue Glocken im Eisenhartgussverfahren. Nachdem 2001 die Lebensdauer der Glocken erreicht war, wurdee das Geläut nicht mehr betätigt. Lediglich die kleine Schlagglocke rief die Gläubigem zum Gebet. Anlässlich einer Festwoche im Juli 2011 zum Gedenken des 500-Jahr-Jubiläums der Kirche wird ein neues Geläut in den Turm eingebracht, die Sundhausener Glocke kommt im Tausch wieder zurück. Die Einführung und das erstmalige Erklingen der Glocken soll am 11. September 2011, am Tag des offenen Denkmals, stattfinden. Geplant ist im Weiteren die Restaurierung des Glockenstuhls.

Kirchhof

Zahlreiche Sandsteingrabmale, überwiegend datierend aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, schmücken den Friedhof, an ursprünglichen Orten, an der Mauer abgelegt oder eingemauert. Darunter das Grabmal für Maria Dorothea Dürnfeldt, eine 1722 im Kindbett verstorbene junge Frau. Das Grabmal wurde vermutlich von ihrem eigenen Mann und Bildhauer, Johann Jakob Dürnfeldt, geschaffen.

Seebergen ist Mittelpunkt des Kirchspiels, das auch noch die Pfarren Cobstädt, Tüttleben und Günthersleben einschließt.

Galerie

Quelle(n)

Dirk Koch: Dorfkirchen rund um die Drei Gleichen, Hsg: Trachtengruppe Ingersleben, Ingersleben 2006

Weblinks

 Commons: Sankt-Georg-Kirche (Seebergen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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