Saint-Cirq-Lapopie

Saint-Cirq-Lapopie
Saint-Cirq-Lapopie
Saint-Cirq-Lapopie (Frankreich)
Saint-Cirq-Lapopie
Region Midi-Pyrénées
Département Lot
Arrondissement Cahors
Kanton Saint-Géry
Koordinaten 44° 28′ N, 1° 40′ O44.4644444444441.6697222222222215Koordinaten: 44° 28′ N, 1° 40′ O
Höhe 215 m (120–389 m)
Fläche 17,89 km²
Einwohner 216 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 12 Einw./km²
Postleitzahl 46330
INSEE-Code
Website Webseite der Gemeinde

Blick über Saint-Cirq-Lapopie

Die Gemeinde Saint-Cirq-Lapopie befindet sich in der französischen Region Midi-Pyrénées im Département Lot. Obwohl der Ort nur 216 Einwohner (Stand 1. Januar 2008) zählt, ist er eine der bekanntesten Stätten des Lot-Tals. Er liegt auf den Klippen des linken Lot-Ufers, fast 100 Meter oberhalb des Flusses, im Zentrum des regionalen Naturparks Causses du Quercy.

Durch Saint-Cirq-Lapopie führt die Célé-Variante des Französischen Jakobsweges Via Podiensis. Diese Variante ist als Fernwanderweg GR 651 gekennzeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Saint-Cirq-Lapopie liegt am südwestlichen Rand des Zentralmassivs auf den Klippen des linken Lot-Ufers, circa ein Kilometer vor der Mündung des Célé in den Lot.

Die nächste Stadt ist Cahors, welche man durch das Tal des Lot in westlicher Richtung über die D662, D663 nach circa 34 Straßenkilometern erreicht. Die nächsten französischen Großstädte sind Toulouse (97 km) im Süden, Bordeaux (184 km) im Nordwesten und Montpellier (200 km) im Südosten.[1]

Geschichte

Das Gebiet um Saint-Cirq-Lapopie war in den ältesten schriftlichen Erwähnungen im Besitz der Familie Cardaillac. Im Jahre 1229 erwirbt Bertrand de Cardaillac das Land von Graf Raimund VII. von Toulouse. Einer seiner Nachfolger übernimmt 1395 die Burg von Saint-Cirq-Lapopie und begründet die Linie der Barone von Cardaillac Saint Cirq. Später teilen sich drei Familien die Herrschaft über den Ort: die Familien Lapopie, Gourdon und Cardaillac. Im 16. Jahrhundert übernimmt Hebrard de Saint-Sulpice, Bischof von Cahors, die Macht.

Im Hundertjährigen Krieg wird Saint-Cirq-Lapopie belagert und schließlich durch Verrat eingenommen. 1471 werden auf Befehl Ludwigs XI. die Wehranlagen geschleift. Während der Religionskriege lässt Heinrich von Navarra, der spätere König Heinrich IV. auch noch den Rest zerstören. Saint-Cirq-Lapopie wird jedoch wieder aufgebaut und seine Bewohner spezialisieren sich auf das Drechseln von Hähnen und anderen Gegenständen. In der Blütezeit leben 1.500 Personen von diesem Handwerk.

Einwohnerentwicklung
(Quelle: [2])
1793 1806 1836 1861 1901 1936 1962 1982 1990 1999 2006
1090 1214 1282 1461 1070 291 221 179 187 207 215
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz


Jakobsweg (Via Podiensis)

Im Mittelalter existierte in Saint-Cirq-Lapopie ein Hospiz für die Pilger. Heute gibt es im Ort eine Pilgerherberge (Gîte d'étape), mehrere Hotels und Privatzimmer (Chambre d'hôtes), sowie einen Campingplatz. Die Célé-Variante (Fernwanderweg GR 651) führt weiter über die Causses du Quercy nach Concots, bevor sie sich bei dem Weiler Bach, zwischen Limogne-en-Quercy und Varaire wieder mit dem GR 65 vereinigt um danach Cahors zu erreichen.

Als Straßenverbindung führt die D42 nach Concots. Die alternative Straßenverbindung folgt dem Lot-Tal über die D662 und D663 direkt nach Cahors.

Sehenswürdigkeiten

  • Saint-Cirq-Lapopie wurde von der Vereinigung Les plus beaux villages de France zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs erklärt[3]. Den durch die Ruinen der ehemaligen Burg überragten und einer Stadtmauer umschlossenen Ort betritt man durch befestigte Tore. Die steilen Gassen des Ortes sind geprägt durch ziegelgedeckte Giebelhäuser aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. Viele Künstler haben sich im Dorf niedergelassen und bieten ihre Erzeugnisse an. Am Fuße des Felsens Lapopie erinnern Mühlen, Schleusen und der Hafen sowie der Leinpfad an die Zeit der florierenden Binnenschifffahrt auf dem Lot.
  • Die romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert liegt unterhalb der Burgruine. Der quadratische Glockenturm und die Apsis stammen noch aus jener Zeit. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche umgebaut.
  • Die Kapelle Sainte-Croix.
  • Die Wassermühle am Fuß des Felsens Lapopie wurde bereits 1317 urkundlich erwähnt. Heute enthält sie noch Teile aus dem 15. Jahrhundert. Der überwiegende Teil der Mühle datiert allerdings aus der letzten Renovierung im frühen 18. Jahrhundert.
  • La Maison Daura, das Haus des Malers Pierre Daura, wurde von dessen Tochter Martha dem Regionalrat der Region Midi-Pyrénées zu Verfügung gestellt, um jungen Künstlern Ausstellungsmöglichkeiten für ihre Werke zu bieten.

Panorama

St-Cirq-Lapopie panorama1.JPG

Persönlichkeiten der Gemeinde

  • Henri Martin (1860-1943), der französische, post-impressionistische Maler, wohnte zeitweise in Saint-Cirq-Lapopie.
  • André Breton (1896-1966), der Schriftsteller lebte zeitweise in Saint-Cirq-Lapopie.
  • Pierre Daura (1896-1976), der Maler lebte hier abgeschieden in dem restaurierten Hospiz aus dem 13. Jahrhundert.

Quellen und weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. Gemeindeinformation auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 21. Januar 2010
  2. Saint-Cirq-Lapopie auf Cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 4. Februar 2010
  3. Saint-Cirq-Lapopie auf Les plus Beaux Villages de France (französisch)

Literatur

  • Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn) 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8 (Rother Wanderführer).
  • Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. (Radwanderreiseführer, Routenplaner). 3. überarbeitete Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.

Weblinks

 Commons: Saint-Cirq-Lapopie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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