Chorin

Chorin
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Chorin führt kein Wappen
Chorin
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Chorin hervorgehoben
52.913.86666666666755
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Barnim
Amt: Britz-Chorin-Oderberg
Höhe: 55 m ü. NN
Fläche: 121,62 km²
Einwohner:

2.381 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner je km²
Postleitzahl: 16230
Vorwahl: 033366
Kfz-Kennzeichen: BAR
Gemeindeschlüssel: 12 0 60 045
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Eisenwerkstraße 11
16230 Britz
Bürgermeister: Martin Horst
Lage der Gemeinde Chorin im Landkreis Barnim
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Über dieses Bild

Chorin ist eine zum Amt Britz-Chorin-Oderberg gehörende Gemeinde im Landkreis Barnim.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Chorin ist etwa sechs Kilometer von der Kreisstadt Eberswalde entfernt und befindet sich nördlich des Oder-Havel-Kanals unweit von Berlin.

Gemeindegliederung

Chorin besteht aus sieben Ortsteilen (Brodowin, Chorin, Golzow, Neuehütte, Sandkrug, Senftenhütte und Serwest). Alle Orte der Gemeinde sind Dörfer, die im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin liegen. Einige Häuser von Niederfinow gehören ebenfalls zu Chorin.

Dorfkirche Brodowin

Die Ortsteile sind:

  • Brodowin: Im Dorf Brodowin befindet sich mit über 1.200 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche einer der größten Demeter- Betriebe in Deutschland. 430 Einwohner leben in Brodowin; entgegen dem Trend wuchs der Ort seit der Wende 1990 um 10%. Die Gemarkung des Dorfes grenzt an das Westufer des Parsteiner Sees, an dem die meisten Betriebsflächen liegen. Bedeutendster Aussichtspunkt im Brodowiner Landschaftsraum: Kleiner Rummelsberg, der mit seinem seltenen Trockenrasen unter Naturschutz steht.[2]
  • Golzow: Im Dorf Golzow entspringt die Ragöse (auch Ragöser Fließ), die durch die Ortsteile Sandkrug (Ragöser Mühle) und Neuehütte fließt und auf dem Eberswalder Stadtgebiet nach einem Verlauf von rund zehn Kilometern in den Finowkanal mündet. Der Ort wurde am 27. September 1998 eingemeindet.[3]
  • Neuehütte
  • Sandkrug: Das Straßendorf ist an der alten Handels- und Heerstraße von Berlin nach Stettin gelegen. 1754 als „Neuer Amts Krug“ von Amtmann Georg Ludwig Gans (1736–1763) erbaut. 1775 und 1777 erfolgte unter Amtmann Philipp Heinrich Karbe (1772–1799) die Ansetzung von zehn Büdnerfamilien mit je einen Morgen Acker. Ab 1860 wird der Ort als Colonie des Klosters bezeichnet. Von 1919 bis 1998 selbständige Gemeinde. Der viel ältere Ortsteil Ragöser Mühle wurde 1928 eingemeindet. Bereits in der Stiftungsurkunde des Klosters Mariensee taucht eine Mühle des Alexander in Ragösen (molendinum Rogosene quod fuit Alexandri) als markgräflicher Besitz auf. Ob diese Mühle jedoch topografisch und inhaltlich mit der Ragöser Mühle identisch war, ist nicht bekannt. Im Jahre 1996 erhielt die Gemeinde ein Wappen und eine Flagge. Das „sprechende Wappen“ zeigt im längs geteilten Schild einen Krug und ein Mühlrad in den Farben Schwarz und Gold. Heute hat Sandkrug etwa 350 Einwohner. Der Ort wurde am 27. September 1998 eingemeindet.[3]
  • Senftenhütte hat etwa 600 Einwohner (2000). Der Ort verzeichnete seit der Wende 1990 einen starken Bevölkerungszuwachs, bis 1990 lebten etwa 190 Menschen hier. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt von 1784. Als Gründungsdatum gilt allerdings der 1. Januar 1706, als der erste Pachtvertrag für das Gebiet geschlossen wurde. Der Name des Ortes leitet sich von Johann Georg Senf ab. Dieser hatte 1705 eine Glashütte auf dem Grundstück errichtet. Der Ort besitzt eine Kirche, in der sich ein Taufbecken des Kunstschmieds Karl Kirchner befindet.[4] Der Ort wurde am 27. September 1998 eingemeindet.[3]
  • Serwest
    • Buchholz ist ein Teil Serwests, der 1258 erstmals als selbständiger Ort Buccolt erwähnt in den Stiftungsurkunden des Klosters Chorin genannt wurde. Der Name kommt aus dem Mittelniederdeutschen und bedeutet Siedlung am Buchenwald. Zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs gab es in dem Dorf eine Schäferei mit 1.500 Tieren. Nach Ende des Krieges war der Ort lange Zeit verwaist. 1860 begann der Betrieb einer Kartoffelbrennerei welche mit einer Dampfmaschine betrieben wurde. Die Eingemeindung in Serwest erfolgte 1929.[5]

Geschichte

Eingemeindungen

Golzow, Neuehütte, Sandkrug und Senftenhütte wurden am 27. September 1998 eingegliedert.[3] Brodowin und Serwest wurden am 31. Dezember 2001 eingemeindet.[3]

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung besteht aus 16 Gemeindevertretern.

  • WG Entwicklung 5 Sitze
  • WG Kommunal 2 Sitze
  • UWG Brodowin 3 Sitze
  • WG Serwest 2 Sitze
  • Einzelbewerber 2 Sitze
  • Die Linke 1 Sitz
  • 1 Sitz unbesetzt

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)[6]

Bevölkerungsentwicklung

(zum 31.12. des angegebenen Jahres)

  • 2007 - 2510
  • 2008 - 2508 [7]
Kloster Chorin, gut erhaltene mittelalterliche Klosteranlage der Zisterzienser im Stil der Backsteingotik

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Chorin stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.

Besonders sehenswert in unmittelbarer Nähe ist die Ruine des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Kloster Chorin mit den Grabstätten brandenburgischer Markgrafen. Hugo Kaun schrieb einen Suitensatz Abendstimmung – Kloster Chorin.

Verkehr

Im Jahre 1857 bekam Chorin einen Bahnhof an der Bahnstrecke Berlin–Szczecin. Dieser Bahnhof dient seit 1995 nur noch betrieblichen Zwecken. 1902 wurde der ortsnähere Haltepunkt Chorinchen, später Chorin Kloster, eröffnet. Heute ist er unter dem Namen Chorin in Betrieb. Der Ortsteil Golzow verfügt zudem über einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Britz–Joachimsthal.

Persönlichkeiten

  • Georg Neumann (1898–1976), ein Unternehmer und Entwickler von elektroakustischen Geräten, wurde in Chorin geboren.

Literatur

  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil 8: Uckermark. Böhlau, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2 (Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam 21).
  • Wolfgang Erdmann, unter Mitarbeit von Gisela Gooß, Manfred Krause und Gunther Nisch: Zisterzienserabtei Chorin. Geschichte, Architektur, Kult und Frömmigkeit, Fürsten-Anspruch und -Selbstdarstellung, klösterliches Wirtschaften sowie Wechselwirkungen zur mittelalterlichen Umwelt. Langewiesche, Königstein im Taunus 1994, ISBN 3-7845-0352-7, Ausführliches Literaturverzeichnis.
  • Udo Roeschert (Hrsg.): Sandkrug. 1754–2004. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Chorin-Verein e.V. und Förderverein Kloster Chorin e.V. Roeschert, Berlin 2004.

Weblinks

 Commons: Chorin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelverweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. Geschichte des Dorfes und der Region Brodowin, http://www.brodowin.de/dorf_und_region.html
  3. a b c d e StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
  4. Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 29. Aug. 2006, S. 9
  5. Märkische Oderzeitung, 7. September 2005, S. 11.
  6. http://britz-chorin-oderberg.de/gemeinden/chorin/chorin-kommunalwahl
  7. http://www.statistik-berlin-brandenburg.de/Publikationen/Otab/2009/OT_A01-04-00_124_200812_BB.pdf

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