SMS Lübeck (1904)

SMS Lübeck (1904)
Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge)
SMS Lübeck 1905.jpg
SMS Lübeck auf Flottenbesuch in Lübeck, 1905
Schiffsdaten
Baubezeichnung Ersatz Mercur
Schiffstyp Kleiner Kreuzer
Schiffsklasse Bremen-Klasse
Kiellegung: 12. Mai 1903
Stapellauf (Schiffstaufe): 26. März 1904
Indienststellung: 26. April 1905
Bauwerft: AG Vulcan Stettin
Bau-Nr.: 260
Besatzung: ca. 300 Mann
Baukosten: 5,436 Mio. Goldmark
Schiffswappen: Wappen Lübeck.svg
Schwesterschiffe
SMS Bremen,
SMS Hamburg,
SMS Berlin,
SMS München,
SMS Leipzig,
SMS Danzig,
Technische Daten
Wasserverdrängung: Konstruktion: 3.265 t
Maximal: 3.661 t
Länge: KWL: 110,6 m
über alles: 111,00 m
Breite: 13,30 m
Tiefgang: 5,61 m
Maschinenanlage: 10 Dampfkessel
2 Satz Parson-Turbinen
Leistung: Dauerlast: 11.500 PSw
Probefahrt: 14.035 PSw
Anzahl der Schrauben: 2 vierflügelig Ø 3,9 m
(zeitweise Versuche mit 2 Propellern Ø 1,1 m pro Welle)
Wellendrehzahl: 663/min
Leistung an den Wellen: 5.500 PS pro Welle
Höchstgeschwindigkeit: 22,5 kn
Fahrbereich: 3.800 sm bei 12 kn
Brennstoffvorrat: ca. 860 t Kohle
Bewaffnung 1902
Geschütze
10,5 cm L/40:
10
Revolverkanonen 3,7 cm: 10
Torpedorohre Ø 45 cm 2
Kommandanten
F.kpt. Alexander Meurer September 1905 - März 1906
K.kpt. Hermann Nordmann März 1906 - April 1906
K.kpt. Otto Philip April 1906 - August 1906
Kaptl. Paul Gerdes (reduzierte Besatzung) August 1906 - September 1906
Kaptl. Hans Grupe (reduzierte Besatzung) September 1906
F.kpt. Felix Funke Oktober 1906 - September 1907
F.kpt. Ferdinand Thyen September 1907 - September 1908
F.kpt./KzS Robert Kühne Oktober 1908 - Januar 1910
F.kpt./KzS Friedrich Tiesmeyer Januar 1910 - April 1911
F.kpt. Hans Zenker April 1911 - Oktober 1911
F.kpt. Franz Lustig August 1914 - September 1914
F.kpt. Paul Fischer September 1914 - Oktober 1914
F.kpt. Wilhelm Bunnemann Oktober 1914 - November 1914
K.kpt./F.kpt. Halm November 1914 - Januar 1916 schwerverletzt
Kaptl. Helmut Gerlach (i.V.) Januar 1916
F.kpt. Max Lutter März 1917
F.kpt. Paul Reichardt März 1917 - November 1917
F.kpt. Fritz Müller-Palm November 1917 - März 1918

Der Kleine Kreuzer SMS Lübeck war ein Schiff der Kaiserlichen Marine. Sie war das vierte Schiff der Bremen-Klasse und das erste deutsche Kriegsschiff, welches einen Dampfturbinenantrieb hatte. Benannt war der Kreuzer nach der Hansestadt Lübeck.

Inhaltsverzeichnis

Einsatz im Frieden

Die SMS Lübeck wurde 1903 bei der AG Vulcan Stettin mit der Baunummer 260 auf Kiel gelegt und lief am 26. März 1904 vom Stapel. Da es bei der Fertigung der Antriebsturbinen zu Verzögerungen kam, konnte das Schiff erst am 26. April 1905 in Dienst gestellt werden. Danach folgte eine lange Erprobungszeit, um Vergleiche zum Kolbenmaschinenantrieb anzustellen. Am 30. Oktober 1905 wurden die Probefahrten wegen der revolutionären Unruhen in Russland unterbrochen. Der Kreuzer ging mit sieben Torpedobooten in die östliche Ostsee. Die Torpedoboote hielten den durch einen Eisenbahnerstreik unterbrochenen Postverkehr mit Sankt Petersburg aufrecht, während die Lübeck vor dem Finnischen Meerbusen kreuzte, um auf Wunsch des Kaisers bei einer Zuspitzung der Lage die Zarenfamilie an Bord zu nehmen. Nach zwei Wochen hatte sich die Lage beruhigt und die deutschen Schiffe wurden abgezogen. Während der fortgesetzten Probefahrten wurde die Lübeck vom 31. März bis zum 25. April 1906 als Führerschiff der Schul- und Torpedobootsflottille eingesetzt. Anschließend gehörte sie bis zum 17. Mai 1906 dem Verband der Schul- und Versuchsschiffe an. Am 22. August 1906 waren alle Erprobungen beendet. Das Schiff wurde nun in den Verband der Aufklärungsschiffe eingereiht und nahm an den üblichen Reisen, Übungen und Manövern teil.

Der Lübecker Bürgermeister Johann Georg Eschenburg begibt sich anlässlich eines Besuches der SMS Lübeck im Jahre 1905 an Bord des Kreuzers

Am 19. April 1909 lief die Lübeck ins Mittelmeer aus, da in Anatolien Unruhen ausgebrochen waren. Am 2. Juni 1909 trat sie wieder die Heimreise an und wurde am 17. Juni wieder in den Verband der Aufklärungsschiffe eingereiht Am 10. Oktober 1911 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und erhielt den Reservestatus.

Kriegseinsatz

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die SMS Lübeck am 12. August 1914 wieder in Dienst gestellt. Sie wurde in der Ostsee beim Küstenschutz und bei Vorstößen in die östliche Ostsee eingesetzt. Außerdem nahm sie an Küstenbeschießungen teil. Vom 30. Juni bis zum 2. Juli 1915 nahm die Lübeck an einem Vorstoß nach Gotland teil, bei dem es zu einem Gefecht mit russischen Kreuzern kam und sie acht Treffer auf dem Panzerkreuzer Rurik erzielte, ohne selbst getroffen zu werden.

Am 13. Januar 1916 erhielt die Lübeck auf dem Marsch von Libau nach Kiel nördlich Rixhöft einen Minentreffer. Dabei wurden Ruder und Schrauben beschädigt. Auch brach der Fockmast und stürzte auf die Kommandobrücke. Es gab zwei Tote und fünf Verletzte, darunter der schwerverletzte Kommandant, Fregattenkapitän Halm. Es drangen ca. 240 Tonnen Wasser ins Schiff. Die Lübeck wurde zuerst vom Torpedoboot V 189 abgeschleppt und schließlich vom Schlepper Weichsel nach Danzig-Neufahrwasser eingebracht. Am 28. Januar 1916 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und dann nach Stettin verholt. In der Vulcan Werft wurde die Lübeck repariert und gleichzeitig umgebaut. Vier der 10,5-cm-Geschütze wurden durch zwei 15-cm-Kanonen ersetzt, und der alte Rammsteven wich einem modernen Bug. Am 15./16. Dezember 1916 erfolgten die Probefahrten, jedoch verblieb das Schiff mangels Personal in der Reserve.

Im März 1917 wurde die Lübeck wieder in Dienst gestellt und zum U-Boot-Schul- und Zielschiff umfunktioniert. Am 8. März 1918 wurde das Schiff erneut außer Dienst gestellt. Die Besatzung wechselte auf den Kleinen Kreuzer Stuttgart, welcher zum Flugzeugkreuzer umgebaut worden war.

Endschicksal

Nach Ende des Krieges wurde das Schiff am 5. November 1919 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und am 3. September 1920 an Großbritannien ausgeliefert. In den Jahren 1922–1923 wurde der Kleine Kreuzer SMS Lübeck schließlich in Deutschland abgewrackt.

Siehe auch

Weblinks


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