Rødt

Rødt (deutsch Rot) ist eine sozialistische Partei in Norwegen.

Geschichte

Rødt entstand am 11. März 2007 durch den Zusammenschluss der Rød Valgallianse (Roten Wahlallianz) und der maoistisch orientierten Arbeidernes kommunistparti (Kommunistischen Arbeiterpartei). Im September 2007 schloss sich die trotzkistische Organisation Internasjonale Sosialister der neuen Partei an.

Erster Vorsitzender der Partei wurde Torstein Dahle, der zwischen 2003 und 2007 der Rød Valgallianse vorgestanden hatte. Als Stellvertreter fungieren die aus Uruguay eingewanderte Pädagogin Ana Taylor Lopez und Ingrid Baltzersen, die letzte Vorsitzende der Arbeidernes kommunistparti zwischen 2006 und 2007. Im Sommer 2009 hatte die Partei 1700 Mitglieder.^[1]

Die Partei hat keine internationalen Verbindungen zu anderen Parteien.

Programm

Rødt versteht sich selbst als „revolutionäre“ Partei und bezieht sich sowohl auf das Prinzip des Klassenkampfes als auch auf das Konzept eines „demokratischen Sozialismus“. In einem Manifest, das vom Stiftungsparteitag im März 2007 angenommen wurde, wird als Ziel eine „demokratische und sozialistische Gesellschaft“ angegeben, die geprägt ist von „ökologischer Balance, individueller Freiheit, Frauenemanzipation, sozialer Gerechtigkeit und der Abschaffung der Armut“.^[2] Vision bleibe die „klassenlose Gesellschaft“.^[3]

Die Partei fordert gleichen Lohn für Mann und Frau, den Ausbau des Wohlfahrtsstaates und einen radikalen Wandel in der Umweltpolitik angesichts der drohenden Klimakatastrophe. In der Wirtschaftspolitik lehnt sie eine Privatisierung von staatlichen Firmen ab und tritt für eine Verstaatlichung von Unternehmen wie Telenor oder Statoil ein.^[1] Sie unterstützt anti-rassistische Aktionen und kritisiert die ihrer Meinung nach restriktive Asylpolitik Norwegens.^[2]

Außenpolitisch ruft sie unter anderem zu einem Boykott des „Okkupanten Israels“ auf. Sie verlangt den Austritt Norwegens aus der NATO und den Abzug norwegischer Truppen aus Afghanistan. Eine Mitgliedschaft Norwegens in der Europäischen Union lehnt Rødt entschieden ab.^[2]

Wahlergebnisse

Zu den Kommunalwahlen 2007 trat die Partei aus juristischen Gründen noch unter dem Namen Rød Valgallianse an. Sie gewann landesweit 41.340 Stimmen, was einem Anteil von 1,9 Prozent entsprach. Sie ist in 66 Gemeinderäten vertreten und stellt in Risør den Bürgermeister.^[4]

Vor den Parlamentswahlen 2009 präsentierte Rødt Kandidaten in allen 19 Fylker des Landes. Am stärksten schnitt die Partei in Oslo und Hordaland ab; bei einem Stimmenanteil von landesweit 1,3 Prozent gewann sie jedoch kein Mandat im Storting.

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b} Rødt - landets røde rebell NRK, 2009 (aufgerufen am 12. September 2009)
2. ↑ ^{a b c} Rødt er stiftet roedt.no, 11. März 2007
3. ↑ Prinsipprogramm roedt.no, 2007 (aufgerufen am 12. September 2009)
4. ↑ Kommunestyrevalgene 2003-2007. Godkjente stemmesedler og representanter, etter parti/valgliste Statistisk sentralbyrå, 2008 (aufgerufen am 12. September 2009)

Weblinks

• Offizielle Website der Partei