Römersteinbruch St. Margarethen

Römersteinbruch St. Margarethen

Der Römersteinbruch St. Margarethen ist einer der ältesten noch aktiven Werksteinbrüche österreichweit und liegt in der Gemeinde St. Margarethen im Burgenland.

Inhaltsverzeichnis

Baustofflieferant

Aus diesem Steinbruch stammt der St. Margarethener Kalksandstein, der bereits vor 2000 Jahren beim Bau von Carnuntum Verwendung fand und ab dem 16. Jahrhundert überregionale Bedeutung erlangte. Seit dieser Zeit befindet sich der Steinbruch im Besitz der Familie Esterházy.

Bildhauerzentrum

Einen bedeutenden kulturellen Aufschwung nahm der Steinbruch, der bis dahin hauptsächlich als Werkstofflieferant seine Bedeutung hatte, als Karl Prantl im Jahr 1959 das erste Symposion Europäischer Bildhauer an diesem Ort veranstaltete. So stehen heute an die 50 Steinskulpturen, teils bereits etwas verwittert, am St. Margarethener Kogel.

Freilichtmuseum

Im Steinbruch sind rund 150.000 m² für Besucher frei zugängig. In diesem Bereich sind Informationstafeln über die verschiedenen Gesteinsformationen und die fossilen Funde, die in einem Ausstellungsraum dargestellt sind, angebracht. zu diesen Funden zählen Wirbelknochen von Walen, Hai-Zähne, Fische, Muscheln.;Man sieht auch immer wieder verschiedene Skulpturen, die verschiedene Bildhauer hier in den letzten Jahrzehnten schufen.[1]

Seit den 1960er Jahren werden im Steinbruch, ebenfalls auf Anregung von Prantl, alle fünf Jahre Passionsspiele von Laiendarstellern gespielt. Ab dem Jahr 1996 wird die Naturbühne auch als Sommertheater für Opernaufführungen genutzt und hat sich österreichweit einen Namen gemacht. Als das Gebiet rund um den Steinbruch in die im Jahr 2001 gegründeten Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See mit eingebunden wurde, erfuhr der Römersteinbruch neuerlich einen touristischen Schub.

In den Jahren 2008 und 2009 wurde von der Fürst Esterházy'schen Verwaltung das Festspielgelände durch das Architektenteam AllesWirdGut komplett neu umgestaltet.

Passionsspiele St. Margarethen

Festspielbühne, die auch für die Opernaufführungen dient

Die Spielstätte der Passionsspiele ist seit 1961 im Römersteinbruch. Der Beginn der Spiele geht auf das Jahr 1926 zurück als durch Jugendliche die Aufführungen im Bauernhof der Familie Unger erstmals stattfanden. Im Jahr 1933 gelobte die Pfarrgemeinde, die Passionsspiele alle zehn Jahre zu spielen "um sich die Gnade für ein neues, erweitertes Gotteshaus zu erwirken sowie zur religiösen Erneuerung der Pfarrgemeinde und des Heimatlandes".

So wurden die Passionsspiele in den Jahren 1933, 1936, 1946 und 1956 im Pfarrgemeindehaus aufgeführt. Da die Besucher immer zahlreicher kamen, viele aber aus Platzmangel abgewiesen werden mussten, wurde eine neue Spielstätte gesucht. Seit die Spiele auf Anregung von Karl Prantl im Römersteinbruch stattfinden, finden die Aufführungen alle fünf Jahre statt. Die Anzahl der Mitwirkenden stieg stetig bis auf 650 Spieler, die allesamt ihre Freizeit unentgeltlich zur Verfügung stellen. Der Reinerlös der Aufführungen wird karitativen Zwecken zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2006 hatten die Passionsspiele 70.000 Besucher.

Im Jahr 2011 werden die Passionsspiele von 12. Juni bis 15. August 20-mal aufgeführt. Diesmal in einer Inszenierung von Prof. Robert Herzl vom Stadttheater Baden. Die Musik stammt von Thomas Steiner. In die Rolle des Christus schlüpften Christian Katter und Hubert Händler.

Opernfestspiele St. Margarethen

Die Opernfestspiele St. Margarethen fanden erstmals 1996 statt und haben sich bis heute zu österreichweiter Bedeutung entwickelt.

Einzelnachweise

  1. Ausflugsziele der Freistadt Rust abgerufen am 11. April 2010

Weblinks

47.80361416.634352

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