Rudolf Körner

Rudolf Körner

Dr. Rudolf Körner (* 8. Januar 1892 in Leipzig; † 13. November 1978 in Füssen) war ein Turner und Olympia-Teilnehmer bei der Olympiade 1912, Offizier und (Studenten-)Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Studium

Er studierte Biologie, Chemie, Geologie, Geschichte und Sport in Leipzig um Lehrer zu werden. Dort trat er in die Burschenschaft Arminia ein. Dort lernte er den späteren Ritterkreuzträger Kurt Versock kennen, mit dem er bis zu seinem Tod eng befreundet war. Nach seinem Staatsexamen wurde er 1920 mit einer Dissertation über "Friedrich Ludwig Jahn und Entwicklung des Turnwesens bis 1820" promoviert. Sein Doktorvater war Eduard Spranger, ein maßgeblicher Pionier der Pädagogik als eigenständige universitäre Disziplin. Im Anschluss an seine Promotion fand Körner seine erste berufliche Beschäftigung als Studienrat in Chemnitz.

Bei der akademischen Olympiade 1911 in Dresden holte er im Fünf- und Sechskampf mehrere erste Plätze. 1912 wurde er bei der Sommer-Olympiade in Stockholm mit dem Deutschen Turn-Team vierter.

Weltkriege

Im Ersten Weltkrieg diente er als Oberleutnant zur See, und nach dem Zweiten Weltkrieg endete seine militärische Karriere im Rang eines Fregattenkapitäns. Im März 1941 wurde er, zuerst nur provisorisch, Flottillenchef der 2. Sperrbrecherflottille in Royan/ Frankreich. Unter seinem Kommando hatte die Flottille zeitweise bis zu 17 Schiffe und operierte anfangs zwischen Brest und der spanischen Grenze, danach zwischen der Loire-Mündung und der spanischen Grenze. Vereinzelt fanden Schiffe auch in der Ostsee und im Belt ihre Verwendung. Ziel von Körners Flottille war das Aufspüren und Vernichten von Unterwasserminen. Im Oktober 1942 wurde zum Admiralstab kommandiert und leitete die 3. Admiralstabsabteilung.

Historiker

Er vertrat in den 1920er Jahren die These, dass Turnvater Jahn selbst an seinem Image als Held gefeilt hat. Dies wurde von der Forschung aber nicht unterstützt. Bezeichnet wird dies als "Körner-Kontroverse". Nach dem Zweiten Weltkrieg verfasste er hauptsächlich Schriften zur Studentengeschichte.

Werke

Auswahl:

  • Das Deutsche Waffenstudententum. Ein Wort an die studierende Jugend und ihre Eltern v. Rudolf Körner. Leipzig 1914.
  • Deutscher Adel als Förderer deutscher Literatur, in: Deutsche Tageszeitung v. 29. Juli 1922
  • Die Wirkung der Reden Fichtes, in: Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte 40 (1927), S. 65-87.
  • "Friedrich Ludwig Jahn und sein Turnwesen" in: Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte Bd. 41 (1928), S. 38-82
  • Vom Wesen der Studentenorden. Einst und Jetzt 6 (1961), S. 141-149.
  • "War Eichendorff in Halle oder Heidelberg nicht doch Mitglied einer studentischen Korporation?" in; Einst und Jetzt 8 (1963)S. 53-69.
  • Der Unitist K. L. v. Woltmann und seine Zeit (1770-1817). In: Einst und Jetzt 13 (1968). S. 68-79.
  • Der Einfluß der Französischen Revolution von 1789 auf die Orden und Corps. In: Einst und jetzt 9 (1964), S.113-127.
  • Der deutsche Adel im klassischen Zeitalter der Literatur, in: Dt. Adelsblatt, Jg.XL, Berlin 1922. S. 368-389.

Literatur

  • Das Deutsche Waffenstudententum. Ein Wort an die studierende Jugend und ihre Eltern. Inkl. Biografie und Bibliographie von Rudolf Körner. Hilden 2010. ISBN 978-3-940891-44-0

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