Rosengartengruppe

Rosengartengruppe

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Rosengartengruppe
Blick von Steinegg auf den Rosengarten

Blick von Steinegg auf den Rosengarten

Höchster Gipfel Kesselkogel (3.004 m s.l.m.)
Lage Trentino-Südtirol, Italien
Teil der Dolomiten
Einteilung nach AVE 52c
Koordinaten 46° 28′ N, 11° 39′ O46.47222222222211.6513888888893004Koordinaten: 46° 28′ N, 11° 39′ O

Die Rosengartengruppe, häufig auch nur Rosengarten (italienisch Catinaccio, ladinisch Ciadenac, Ciadenáze), ist ein Bergmassiv der Dolomiten, etwa 20 km östlich von Bozen. Seit 2003 gehört der Südtiroler Teil zum Naturpark Schlern-Rosengarten; seit 2009 ist die Rosengartengruppe neben acht weiteren Gebieten Teil des Welterbes Dolomiten.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Der unalpin klingende Name Rosengarten für den zweithöchsten Berg und die ganze Gruppe ist seit dem späten 15. Jahrhundert bekannt (1497 Rosengarten, 1506 Kofl am Rosengarten[1]); er ist weder von einem Garten voller Rosen abgeleitet, wie dies in der Laurinsage berichtet wird, noch von den feuerrot glühenden Felsen am Abend bei Sonnenuntergang, auch wenn diese ätiologischen Motive die Namengebung nachträglich überformt haben dürften. Sprachforscher vermuten, dass der Name Rosengarten mit dem alten Wortstamm „ruza“ zusammenhängt, was so viel wie Geröllhalde heißt. Auch der italienische Name „Catinaccio“ für Rosengarten soll nicht, wie meist vermutet, gleichbedeutend sein mit „große, wilde (Berg-)Kette“, sondern vom ladinischen Wort „ciadenac“ herstammen, das Berg- oder Geröllkessel bedeutet. Ebenso soll der Name Vajolet nach Karl Felix Wolff „Gegend mit Geröll“ heißen.[2]

Lage

Der Rosengarten liegt zwischen dem Tierser Tal mit den Ortschaften Tiers und Welschnofen im Eggental auf der westlichen und dem Fassatal auf der östlichen Seite. Er verläuft in Nordsüdrichtung vom Schlernmassiv im Norden bis zum Karerpass im Süden und hat eine Länge von etwa 8 km.

Gipfel

Die höchste Erhebung ist der Kesselkogel (ital. Catinaccio d'Antermoia) mit einer Höhe von 3004 Metern. Er ist vom Grasleitenpass oder aus dem Antermoia-Tal über einen leichten Klettersteig besteigbar. Die Erstbesteigung erfolgte 1873 durch die Briten C. Comyn Tucker und T. H. Carson mit dem Führer A. Bernard.

Der zweithöchste Gipfel der Rosengartengruppe ist die Rosengartenspitze. Sie ist 2981 Meter hoch und liegt in der Mitte des Rosengartenmassivs, der Normalweg hat den zweiten Schwierigkeitsgrad. Über diesen wurde sie erstmals am 31. August 1874 ebenfalls durch C. Comyn Tucker und T. H. Carson mit dem Führer Francois Devouassoud bestiegen.

Der Rosengarten bei beginnender Dämmerung
Der Rosengarten im Abendrot (vom Ritten aus)
Fernblick von Bozen aus
Blick vom Schlern zum Rosengarten

Weitere Gipfel sind unter anderem:

  • Vajolet-Spitze (2749 m)
  • Vajolet-Türme (2813 m)
  • Laurinswand (2813 m)
  • Tscheiner-Spitze (2810 m)
  • Rotwand (Roda di Vaèl, 2806 m)
  • Teufelswand (2727 m)
  • Masarégrat (2611 m)
  • Fensterlturm (2670 m).

Berghütten

  • Antermoiahütte (2496 m)
  • Rifugio Ciampedie (1998 m)
  • Gartlhütte (Rifugio Re Alberto I, 2621 m)
  • Grasleitenhütte (Rifugio Bergamo, 2129 m)
  • Grasleitenpasshütte (Rifugio Passo Principe, 2601 m)
  • Paolinahütte (2147 m)
  • Rosengartenhütte oder Kölner Hütte (Rifugio A. Fronza, 2337 m)
  • Rotwandhütte (2280 m)
  • Santnerpasshütte (2734 m)
  • Tierser-Alpl-Hütte (2438 m)
  • Vajolethütte (2243 m)

Pässe und Übergänge

  • Tierser Alpjoch (2440 m) im Norden
  • Grasleitenpass (2599 m)
  • Donapass (2500 m)
  • Vajoletpass (2549 m)
  • Laurinspass (2627 m)
  • Santnerpass (2740 m; eigtl. eine Felsschulter der Rosengartenspitze)
  • Tschagerjoch (2630 m)
  • Vajolonpass (2560 m)
  • Karerpass (1758 m) im Süden, und
  • Nigerpass (1688 m) an der Westflanke des Massivs.

Klettersteige

  • Kesselkogel-Klettersteig
  • Laurenzi-Klettersteig
  • Santnerpass-Klettersteig
  • Masaré-Klettersteig und Rotwand.
  • Steig 549/551 "rund um die Rotwand".

Laurin-Sage

Die Laurin-Sage erklärt das Alpenglühen des Rosengartens (hier Rosadira genannt) als Folge eines Fluchs, bei dem der besiegte Zwergenkönig Laurin den Übergang zwischen Tag und Nacht vergaß (siehe König Laurins Rosengarten).

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Egon Kühebacher, Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte, Bd. 3, Bozen 2000, ISBN 8882660184, S. 238ff.
  2. Heinz Mariacher: Alpenvereinsführer Dolomiten Rosengartengruppe, Bergverlag Rudolf Rother, München 1988. ISBN 3-7633-1250-1. Seite 17

Weblinks

 Commons: Rosengarten (Südtirol) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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