Chloë Sevigny

Chloë Sevigny
Chloë Sevigny

Chloë Stevens Sevigny (* 18. November 1974 in Darien, Connecticut) ist eine US-amerikanische Schauspielerin und ehemaliges Model.

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Leben und Karriere

Sevigny wuchs in der Kleinstadt Darien im US-Bundesstaat Connecticut auf. Ihre Mutter Janine (geborene Malinowski) ist Grundschullehrerin, ihr Vater H. David Sevigny († 1996) arbeitete in einem Versicherungsunternehmen und später als Innenraummaler.[1] Sie hat einen älteren Bruder namens Paul, der als DJ in New York City arbeitet.[1][2] Sevignys Vorfahren mütterlicherseits stammen aus Polen,[1] väterlicherseits ist sie franko-kanadischer Abstammung.[3]

Sie besuchte die Darien High School und war ein eher rebellischer Teenager. Sie rauchte, rasierte sich den Kopf,[4] experimentierte mit Drogen und schwänzte die Schule. Sie sei ein deprimierter Teenager gewesen und habe sich in der spießigen Kleinstadt Darien gelangweilt, erklärte Sevigny diese Phase später.[1]

Es zog sie daher immer häufiger nach New York City, wo sie mit den Skatern im Washington Square Park rumhing. Mit 18 Jahren verließ Sevigny schließlich ihr Elternhaus und mietete sich ein Apartment im Stadtteil Brooklyn.

Sevigny begann ihre Karriere als Model. 1993 wurde sie an einem Zeitungsstand im East Village von einer Mode-Redakteurin des US-amerikanischen Sassy-Magazins angesprochen, die so begeistert von Sevignys außergewöhlichem Kleidungsstil war, dass sie sie für das Magazin als Model vor die Kamera holte. Später arbeitete Sevigny auch als Praktikantin in der Moderedaktion der Zeitschrift.[4]

Einige Monate später wurde Sevigny erneut wegen ihres „Looks“ auf der Straße angesprochen, diesmal von einer Fotografin, die sie für das britische Mode- und Musikmagazin i-D ablichtete.[4] 1994 wurde sie für das Label X-Girl der Sonic Youth-Frontfrau Kim Gordon gebucht und posierte in einer Modestrecke des Paper-Magazine. Es folgten diverse weitere Modelaufträge u.a. für H&M und die 1996er Frühjahrs- und Sommerkollektion von Miu Miu.

Erste Rollen spielte Sevigny in Musikvideos der Bands Sonic Youth und Lemonheads. Ihr Filmdebüt gab sie 1995 in dem Independent-Drama Kids von Larry Clark. Ihr ehemaliger Lebensgefährte Harmony Korine hatte das Drehbuch zum Film geschrieben und sie dem Regisseur empfohlen. Mit Korine arbeitete sie auch 1997 an Gummo.

Ihren bis dahin größten schauspielerischen Erfolg feierte Sevigny an der Seite von Hilary Swank in Boys Don’t Cry aus dem Jahr 1999. Für ihre Rolle als Lana Tisdel wurde sie sowohl für den Oscar als auch für den Golden Globe nominiert.

Aufsehen erregte 2003 der Film The Brown Bunny, in dem Sevigny Oralsex an Vincent Gallo vollzog, was in den USA für Proteste sorgte. 2010 erhielt sie für ihre Nebenrolle als fundamentalistische Mormonin und Ehefrau eines Polygamisten in der Serie Big Love den Golden Globe Award.

Filmografie

Auszeichnungen und Nominierungen

Academy Award („Oscar“)

Golden Globe Award

  • 2000: Nominierung als beste Nebendarstellerin für Boys Don’t Cry
  • 2010: Auszeichnung als beste Nebendarstellerin in einer Fernsehserie für Big Love

Independent Spirit Award

  • 1996: Nominierung als beste Nebendarstellerin für Kids
  • 2000: Auszeichnung als beste Nebendarstellerin für Boys Don’t Cry

Satellite Award

  • 2000: Auszeichnung als beste Nebendarstellerin in einem Spielfilm-Drama für Boys Don’t Cry

Screen Actors Guild Award

  • 2000: Nominierung als beste weibliche Schauspielerin in einer Nebenrolle für Boys Don’t Cry

Weitere Preise

  • 1999: Auszeichnung mit dem Boston Society of Film Critics Award als beste Nebendarstellerin für Boys Don’t Cry
  • 1999: Auszeichnung mit dem Los Angeles Film Critics Association Award als beste Nebendarstellerin für Boys Don’t Cry
  • 2000: Auszeichnung mit dem Chicago Film Critics Association Award als beste Nebendarstellerin für Boys Don’t Cry
  • 2000: Nominierung für den Chlotrudis Award als beste Nebendarstellerin für Boys Don’t Cry
  • 2000: Auszeichnung mit dem Las Vegas Film Critics Society Award als beste Nebendarstellerin für Boys Don’t Cry
  • 2000: Nominierung für den MTV Movie Award für den besten Filmkuss in in Boys Don’t Cry gemeinsam mit Hilary Swank
  • 2000: Auszeichnung mit dem National Society of Film Critics Award als beste Nebendarstellerin für Boys Don’t Cry
  • 2000: Nominierung für den Online Film Critics Society Award als beste Nebendarstellerin in Boys Don’t Cry

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Chloë Sevigny Biography. chloe-sevigny.org, abgerufen am 5. Juli 2011
  2. Paul Sevigny A & M Entertainment, abgerufen am 5. Juli 2011
  3. Chloë Sevigny Biography IMDb.com, abgerufen am 5. Juli 2011
  4. a b c Jay McInerney: Chloe’s Scene in: The New Yorker, 7. Nov. 1994, S. 182–192

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