Rendezvous in Madrid

Rendezvous in Madrid
Filmdaten
Deutscher Titel Rendezvous in Madrid
Originaltitel The Happy Thieves
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1962
Länge 88 Minuten
Stab
Regie George Marshall
Drehbuch John Gay, nach dem Roman The Oldest Confession von Richard Condon
Produktion James Hill,
Rita Hayworth
Musik Mario Nascimbene
Kamera Paul Beeson
Schnitt Oswald Hafenrichter
Besetzung

Rendezvous in Madrid (Original: The Happy Thieves) ist eine US-amerikanische Filmkomödie mit Rita Hayworth und Rex Harrison aus dem Jahr 1962. Als literarische Vorlage diente der Roman The Oldest Confession von Richard Condon.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

James ‚Jim‘ Bourne, ist ein liebenswerter Gauner, der sich auf das Fälschen und den Raub berühmter Gemälde spezialisiert hat. Zusammen mit seiner langjährigen Gefährtin Eve Lewis plant er den großen Coup. Aus der Privatsammlung der Herzogin Blanca stehlen sie Velázquez‘ berühmten Akt der Venus vor dem Spiegel, das durch eine perfekte Fälschung ihres Freundes Jean Calbert dabei ausgetauscht wird. Nun soll Eve das echte Kunstwerk von Madrid nach Paris schmuggeln. Dort angekommen, muss sie feststellen, dass das Bild nicht mehr in der Rolle ist, in der es Jim versteckt hatte. Jim kann es nicht fassen, als er davon erfährt. Der Verdacht fällt schließlich auf einen Hotelier, der im Auftrag eines unbekannten Geldgebers die Rolle des Originalgemäldes mit einem Duplikat am Bahnhof in Madrid vertauscht haben könnte. Doch bevor Jim diesen zur Rede stellen kann, ist der Hotelier bereits ermordet worden.

Bei einer Feier auf dem prächtigen Anwesen der Herzogin Blanca, verkündet diese, dass sie demnächst den beliebten Torero Cayetano heiraten wird. Anwesend sind auch Jim und Eve, denen ein Vetter von Blanca, Dr. Victor Muñoz, plötzlich unterbreitet, dass er den Raub des Kunstwerks aufgedeckt habe und er nicht nur im Besitz des wiedergefundenen Originals sei, sondern auch von Beweisfotos, die zeigen, wie Jim das Bild entwendet hatte. Mit diesem Trumpf in der Hand will Muñoz Jim dazu zwingen, ein wertvolles Gemälde von Goya aus dem Prado zu rauben. Da Jim keine andere Wahl übrig bleibt, plant er die neue Aufgabe bis ins kleinste Detail, während sein Freund Jean bereits eine gekonnte Kopie des Goyas anfertigt. Diese soll dann auf einer Staffelei in den Prado gebracht und in einem geeigneten Moment mit dem Original ausgetauscht werden.

Goyas Gemälde Kampf mit den Mamelucken am 2. Mai 1808 in Madrid soll im Film als nächstes gestohlen werden.

Eve ist nur mäßig begeistert von dem Plan, der ihr allzu tollkühn erscheint. Dennoch schafft es Jim, sie vom Gelingen des Unternehmens zu überzeugen. Er verspricht ihr, den Torero Cayetano zu überreden, bei seinem nächsten Kampf der Stierkampfarena fern zu bleiben, um für großes Aufsehen in ganz Madrid zu sorgen und damit auch das Wachpersonal des Museums abzulenken. Als es sich Cayetano nach anfänglichem Einverständnis doch noch anders überlegt, wird er in der Arena von Muñoz eiskalt und hinterrücks erschossen. Das Entsetzen der Menge und das allgemeine Durcheinander nutzen Jim und Jean, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Doch als unerwartet eine Reihe von Touristen im Museum auftauchen, geht der Plan schief und sie landen schließlich bei der Polizei.

Indes hatte Blanca gnadenlos Rache am Mörder ihres Verlobten genommen, der nun tot in seinem eigenen Blut vorgefunden wird. Jim und Jean stehen daraufhin unter Verdacht, den Mord begangen zu haben. Obwohl schon bald die Mordanklage gegen beide fallen gelassen wird, plädiert der Staatsanwalt auf eine zehnjährige Haftstrafe für Totschlag. Nachdem Eve ihrem Jim ins Gewissen redet, nimmt dieser ehrenvoll die alleinige Schuld auf sich, um Jean das Gefängnis zu ersparen. Eve ist bereit, auf Jim zu warten, um mit ihm ein neues, ruhigeres Leben zu beginnen.

Hintergrund

Der Prado in Madrid diente als einer der Schauplätze des Films.

Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Madrid, u. a. im berühmten spanischen Kunstmuseum, dem Prado. Dort ist in einer Szene auch Rita Hayworths Tochter Yasmin aus ihrer Ehe mit Prinz Aly Khan als Statistin zu sehen.

Produziert wurde der Film von Hayworth und ihrem damaligen Ehemann James Hill mit ihrer gemeinsamen Produktionsfirma Hillworth Productions im Verleih der United Artists. Als Rendezvous in Madrid im Januar 1962 in den Vereinigten Staaten veröffentlicht wurde, gingen die beiden Eheleute jedoch bereits getrennte Wege.[1]

Kritiken

„Vergnüglich pointierte Komödie mit charmanten und spielfreudigen Hauptdarstellern.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„Diese konfuse Komödie kommt nie richtig in Fahrt und das ist schade, da die gute Besetzung zu einer weit besseren Leistung fähig gewesen wäre. [...] Die Geschichte scheint Schwierigkeiten zu haben, sich zu entscheiden, ob sie ernst sein soll oder nicht, und die Schauspieler taumeln mehr oder weniger durch diese Unentschlossenheit.“

Motion Picture Exhibitor[3]

„Bedauernswerterweise kann Rendezvous in Madrid nicht als Erfolg im Bereich der frechen Gaunerkomödien gewertet werden. [...] Aber der Fehler liegt nicht bei der Besetzung. [...] Nein, die Unzulänglichkeiten sind zu allererst den Problemen des Drehbuchs geschuldet und als zweites der Regie.“

Dick Williams, Los Angeles Times [4]

Deutsche Fassung

Das Gemälde Venus vor dem Spiegel von Velázquez wird in der Anfangssequenz des Films von Rex Harrison gestohlen.

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1962.[5]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Eve Lewis Rita Hayworth Tilly Lauenstein
James Bourne Rex Harrison Holger Hagen
Jean Marie Calbert Joseph Wiseman Günter Pfitzmann
Herzogin Blanca Alida Valli Dagmar Altrichter
Dr. Victor Muñoz Grégoire Aslan Arnold Marquis
Torero Cayetano Virgilio Teixeira Rainer Brandt

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, ISBN 0-8065-0439-0
  2. Lexikon des internationalen Films
  3. "This confused comedy drama never really gets off the ground, and that is a shame because the fine cast could have been used for an effort far more worthwhile than this one. [...] The story seems to have trouble making up its mind whether or not to be serious, and the actors are more or less left to flounder in this indecision.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 225
  4. "Regrettably, The Happy Thieves cannot be considered a success in the zany thieves and bold robberies department. [...] But the fault is not that of the cast. [...] No, the shortcomings may be laid to screenplay problems first, and direction second.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 226
  5. synchrondatenbank.de

Weblinks


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