Reinhold Merten

Reinhold Merten

Reinhold Adolf Merten (* 6. Juni 1894 in Wiesbaden; † 11. August 1943 in München[1][2]) war ein deutscher Dirigent.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der aus einer Musikerfamilie stammende Merten besuchte zunächst das Konservatorium in Wiesbaden, studierte dann aber Medizin an der Philipps-Universität Marburg und Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main und war im Ersten Weltkrieg Sanitätssoldat. Nach dem Krieg promovierte ihn die Universität Frankfurt zum mit einer Dissertation über „Die säurefesten, tuberkelbazillenähnlichen Bazillen in Blasinstrumenten“ zum Dr. med.

Merten arbeitet jedoch nicht als Arzt, sondern wurde Solorepetitor an der Oper Frankfurt. Gemeinsam mit Paul Hindemith gründete er 1922 die Frankfurter Gemeinschaft für Musik. Nachdem im April 1924 die Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG in Frankfurt am Main (Radio Frankfurt) den Betrieb aufgenommen hatte, sammelten sich unter Mertens Leitung einige Musiker im Studio des Senders im alten Postscheckamt in der Stephanstraße und machten Ensemblemusik. Ab 1926 arbeitete er in Frankfurt als Organist und Pianist. Am 1. Oktober 1929 erfolgte die Gründung des Frankfurter Rundfunk-Symphonie-Orchesters mit Hans Rosbaud als ersten und Reinhold Merten als zweiten Kapellmeister.

Neben seiner musikalischen Tätigkeit war er „Musikfunktionär“ beim Rundfunk. 1938 wurde er Leiter der Abteilung akustisch-musikalische Grenzgebiete der Zentralleitung Technik innerhalb der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft in Dresden. 1939 wechselte er als Chefdirigent zum Großen Orchester des Reichssenders Leipzig. Dort blieb er bis der Sender 1940 kriegsbedingt stillgelegt wurde.

Nach schwerer Krankheit verstarb er 1943 in München.

Literatur

  • Jörg Clemen; Steffen Lieberwirth: Mitteldeutscher Rundfunk. Die Geschichte des Sinfonieorchesters. Verlag Klaus-Jürgen Kamprad, Altenburg 1999, ISBN 3-930550-09-1, S. 78 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Stapper: Unterhaltungsmusik im Rundfunk der Weimarer Republik. In: Würzburger musikhistorische Beiträge. Bd. 24, Schneider, Tutzing 2001, ISBN 3-7952-1060-7, S. 58.
  2. Meldekarte von Merten im Stadtarchiv München

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