Reiner Gottstein

Reiner Gottstein

Reiner Gottstein (* 10. August 1910 in Reichenberg, Böhmen; † 13. Februar 1945 bei Tök bei Budapest) war ein deutscher Polizeibeamter und SS-Führer.

Leben und Wirken

Gottstein trat in den 1930er Jahren in die NSDAP (Mitgliedsnr. 5.062.634) ein. Außerdem wurde er Mitglied der Schutzstaffel (Mitgliedsnr. 219.699)[1], in der er im Januar 1945 bis zum SS-Obersturmbannführer befördert wurde.[2] In der SS machte er Karriere im sogenannten Sicherheitsdienst (SD), dem Nachrichtendienst der SS.

Um 1941 war Gottstein im Rang eines Sturmbannführers und Polizeirats Leiter des Referates II D 1 („Funk-, Foto- und Filmwesen“) im Amt II (Organisation und Verwaltung) des Reichssicherheitshauptamtes in Berlin.

Für die ersten Monate des Jahres 1944 ist Gottstein als Leiter eines Einsatzkommandos in Kosice und Miskolc nachweisbar.[3] Im August 1944 wurde er dann als Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD nach Budapest versetzt, wo er sich an Versuchen, die Bevölkerung des dortigen Ghettos zu ermorden beteiligte. Gottstein blieb auch in der Stadt, als diese zur Jahreswende von der Roten Armee eingeschlossen und zur „Festung“ erklärt wurde.[4] Seiner Todesurkunde zu Folge starb Gottstein am 13. Februar bei Tök nordwestlich von Budapest bei Kampfhandlungen (Standesamt Berlin-Neukölln Nr. 134/52), was Wildt allerdings für „nicht erwiesen“ hält.[5] Kurz zuvor, am 6. Februar 1945, war Gottstein noch mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet worden.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Reiner Gottstein auf www.dws-xip.pl
  2. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 194.
  3. Michael Okroy: Kaschau war eine europäische Stadt. Eein Lese- und Reisebuch zur jüdischen Kultur und Geschichte in Košice und Prešov, 2005, S. 93.
  4. Samuel W Mitcham The German Defeat in the East, 1944-45, S. 254.
  5. Michael Wildt: Generation des Unbedingten, 2002. Bei Klee findet sich das Todesdatum vom 15. Februar 1945.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gottstein — ist der Familienname folgender Personen: Adolf Gottstein (1857–1941), deutscher Hygieniker Eva Gottstein (* 1949), deutsche Kommunal und Landespolitikerin Hans Gottstein (1887–1965), deutscher Unternehmer Jakob Gottstein (1832–1895), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Reichssicherheitshauptamt — Das Reichssicherheitshauptamt (Abkürzung RSHA) wurde am 27. September 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkrieges vom Reichsführer SS Heinrich Himmler durch Zusammenlegung von Sicherheitspolizei (Sipo) und Sicherheitsdienst (SD) gegründet. Das Amt… …   Deutsch Wikipedia

  • RSHA — Das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) wurde am 27. September 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkrieges vom Reichsführer SS Heinrich Himmler durch Zusammenlegung von Sicherheitspolizei (Sipo) und Sicherheitsdienst (SD) gegründet. Das Amt stellte als… …   Deutsch Wikipedia

  • Reichssicherheits-Hauptamt — Das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) wurde am 27. September 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkrieges vom Reichsführer SS Heinrich Himmler durch Zusammenlegung von Sicherheitspolizei (Sipo) und Sicherheitsdienst (SD) gegründet. Das Amt stellte als… …   Deutsch Wikipedia

  • Staatspolizeileitstelle Düsseldorf — Die Staatspolizeileitstelle (StaPo) Düsseldorf war nach Berlin die zweitgrößte Gestapostelle im Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus. Sie war zuständig für den Regierungsbezirk Düsseldorf (anfangs nannte sie sich noch „Preußische… …   Deutsch Wikipedia

  • DB-Baureihe 120 — Nummerierung: bei Ablieferung: 120 001–005 120 101–160 durch späteren Umbau: 120 201–208 120 501–502 Anzahl: 65 Hersteller: BBC …   Deutsch Wikipedia

  • Elisa ben Abuja — (auch: Elischa ben Abuja, hebräisch: אלישע בן אבויה; Beiname: Acher, „der Andere“, genannt, weil man ihn nach seinem Abfall nicht nennen wollte; * vor 70 in Jerusalem) war ein als Ketzer verrufener Tannait der sogenannten 2. Generation.… …   Deutsch Wikipedia

  • Elischa ben Abuja — Elisa ben Abuja (auch: Elischa ben Abuja, hebräisch: אלישע בן אבויה; Beiname: Acher, „der Andere“, genannt, um ihn als Apostaten nicht mit Namen zu nennen; * vor 70 in Jerusalem) war ein als Häretiker verrufener Tannait der sogenannten 2.… …   Deutsch Wikipedia

  • Nekrolog 1991 — Nekrolog ◄ | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | ► | ►► Weitere Ereignisse | Nekrolog (Tiere) | Filmjahr 1991 Dies ist eine Liste im Jahr 1991 verstorbener… …   Deutsch Wikipedia

  • ISRAEL PRIZE — The Israel Prize, instituted in 1953, is awarded by the minister of education and culture on the recommendation of judges appointed for each subject for outstanding work in the following fields: Jewish Studies (and Rabbinical Literature),… …   Encyclopedia of Judaism

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”