Raissa Adler

Raissa Adler

Raissa Adler, geborene Epstein (* 9. November 1872 in Moskau; † 21. April 1962 in New York City) war eine österreichische Frauenrechtlerin russischer Herkunft.

Raissa Timofejewna Epstein war die Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie. Sie erhielt Schulunterricht durch Privatlehrer. Da ein Studium für Frauen im 19. Jahrhundert in Russland nicht möglich war, ging sie 1895 nach Zürich, wo sie drei Semester Biologie studierte.

Ende 1896 reiste sie nach Wien und schloss sich dort der Frauenbewegung an. Sie lernte Alfred Adler kennen und heiratete ihn 1897 in Smolensk. Sie brachte vier Kinder zur Welt: Valentina 1898, Alexandra 1901, Kurt 1905 und Cornelia 1909. Die liberal erzogene, politisch radikale und freigeistige Raissa hatte Kontakt mit revolutionären russischen Emigranten. Über Aline Furtmüller, einer russischen Emigrantin, wurde sie mit Leo Trotzki befreundet und arbeitete 1929 mit ihm zusammen.

Sie engagierte sich unter Gesundheitsstadtrat Julius Tandler zusammen mit Margarete Hilferding im Bereich von Frauenfragen, war Mitbegründerin der Internationalen Arbeiterhilfe in Österreich, im Ausschuss der Roten Hilfe und trat der KPÖ bei. Anfang der 1930er Jahre war sie im Vorstand des Vereins für Individualpsychologie. Nach dem Bürgerkrieg im Februar 1934 wurde sie wegen ihrem politischen Engagement für zwei Tage verhaftet. Dieser Vorfall veranlasste Alfred Adler sie 1935 persönlich von Wien in die USA zu holen, wohin das Ehepaar Adler emigrierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie eine Zeit lang Vorsitzende des Exekutivkomitees der Individual Psychology Association in New York. 1954 wurde sie zur Ehrenpräsidentin des Verwaltungsrates gewählt.

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