Philipp Andreas Oldenburger

Philipp Andreas Oldenburger

Philipp Andreas Oldenburger (* um 1620 im Herzogtum Celle (?); † 1678 in Genf) war ein deutscher Jurist und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Philipp Andreas Oldenburger studierte Rechtswissenschaften an der Universität Helmstedt; zu seinen akademischen Lehrern gehörte Hermann Conring. Nach Beendigung des Studiums erhielt er einen Ruf auf eine Rechtsprofessur an der Universität Genf.

Zeitgenössische Bekanntheit bei einem breiteren Publikum erlangte Oldenburger mit seiner 1669 veröffentlichten Schrift „Constantini Germanici …“, in der er intime Einzelheiten aus dem Leben an deutschen Fürstenhöfen schilderte. Das Buch wurde in vielen Fürstentümern konfisziert und erlangte trotzdem unter der Hand hohe Verbreitung. Oldenburger selbst war scharfer Kritik aus Adelskreisen ausgesetzt. Einer Überlieferung nach soll er "von einem Fürsten, von dessen Liebesabenteuern er geplaudert hatte, durch körperliche Mißhandlungen gezwungen worden [sein], zwei Blätter seiner Schrift zu verschlingen."[1]

In juristischen Fachkreisen galt Oldenburger als umstritten. Unter anderem wurden ihm Plagiatsvorwürfe gemacht. Sein ehemaliger Lehrer Hermann Conring tadelte ihn, weil er dessen Collegienheft über Staatenkunde gegen Conrings ausdrücklichen Willen publizierte und mit eigenen Anmerkungen versah.[2]

Werke (Auswahl)

  • Notitia Rerum Illustrium Imperii Romano-Germanici sive Discursus-Juridico-Politico-Historici ad Instrumentum Pacis Osnaburgo-Monasteriensis etc. 1668
  • Constantini Germanici ad Justum Sincerum Epistola politica de Peregrationibus recte et rite instituendis, in qua etc. 1669
  • Manuale Principum Christianorum. 1672
  • Thesaurus rerum publicarum totius orbis quadripertitus. 1675
  • Discursus historico-politici de rebus publicis turbidis in tranquillum statum reducendis. 1677

Literatur

  • Peter Oestmann: Oldenburger, Philipp Andreas. In: Joachim Rückert, Jürgen Vortmann: Niedersächsische Juristen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 3525182414, S. 395
  • Wolfgang Lent: Oldenburger, Philipp Andreas. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u.a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 537
  • Nathan Goldschlag: Oldenburger, Philipp Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 261–263.

Einzelnachweise

  1. Zitiert nach: Nathan Goldschlag: Oldenburger, Philipp Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 261–263.
  2. Vgl. Wolfgang Lent: Oldenburger, Philipp Andreas. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u.a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, S. 537; Nathan Goldschlag: Oldenburger, Philipp Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 261–263.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Philipp Andreas Oldenburger — was a renowned 17th century lawyer and political historian from Germany. After writing a pamphlet that offended authorities, he was placed under arrest and sentenced to eat his writings. Besides eating his own writings, he was also flogged, with… …   Wikipedia

  • Oldenburger (Begriffsklärung) — Oldenburger bezeichnet die Einwohner der Stadt Oldenburg in Niedersachsen die Einwohner der Stadt Oldenburg in Schleswig Holstein ein norddeutsches Fürstengeschlecht, siehe Haus Oldenburg eine deutsche Reitpferderasse, siehe Oldenburger… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Philipp Cassel — (* 31. Oktober 1707 in Bremen; † 17. Juli 1783 in Bremen) war ein deutscher Historiker, Theologe, Philologe, Lehrer, Übersetzer und Autor zahlreicher Schriften. Er gilt als einer der bedeutendsten Gelehrten Bremens im 18. Jahrhundert.… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Michael Elias von Obentraut — Hans Michael Elias von Obentraut, Kupferstich aus Theatrum Europaeum, 1662 Hans Michael Elias von Obentraut (* 1574 auf der Stromburg bei Stromberg; † 25. Oktober 1625 in Seelze) war ein deutscher Reitergeneral, der im Dreißigjährigen Krieg auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Michael Elias von Obentraut — Hans Michael Elias von Obentraut, Kupferstich aus Theatrum Europaeum, 1662 Hans Michael Elias von Obentraut (auch Johann Mich(a)el(l) Elias von Obentraut; * 1574 auf der Stromburg bei Stromberg; † 25. Oktober 1625 in Seelze) war ein deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Orgelbauern — Eine alphabetische Liste bekannter Orgelbauer, die umfassende Bekanntheit erlangt haben. Die Jahreszahlen geben bei Personen die Lebensdaten, bei Unternehmen Gründungsdaten oder Jahre der Tätigkeit an. Die Orte bezeichnen Werkstattstandorte oder… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Fi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orgelbauer — Eine alphabetische Liste bekannter Orgelbauer, die umfassende Bekanntheit erlangt haben und die Relevanzkriterien erfüllen. Die Jahreszahlen geben bei Personen die Lebensdaten, bei Unternehmen Gründungsdaten oder Jahre der Tätigkeit an. Die Orte… …   Deutsch Wikipedia

  • CDU — Christlich Demokratische Union Deutschlands Partei­vor­sit­zende …   Deutsch Wikipedia

  • CDU (Deutschland) — Christlich Demokratische Union Deutschlands Partei­vor­sit­zende …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”