Peter Rehder (Bauingenieur)

Peter Rehder (Bauingenieur)
Peter Rehder
Grabmal auf dem Burgtorfriedhof in Lübeck (Foto: August 2009)

Peter Rehder (* 28. April 1843 in Oster-Jork; † 25. April 1920 in Lübeck) war ein deutscher Wasserbauingenieur und preußischer bzw. lübeckischer Baubeamter. Als Wasserbaudirektor der Freien und Hansestadt Lübeck entwickelte er den Plan des Elbe-Lübeck-Kanals.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Geboren und aufgewachsen in Ost-Jork, legte Rehder sein Abitur am Athenaeum in Stade ab und studierte dann in Hannover. Nach seinem Studium trat Rehder zunächst in den preußischen Staatsdienst und war zwischen 1867 und 1869 zunächst in Emden tätig. 1869 wechselte er nach Kiel, von wo aus er zum 15. März 1875 in den lübeckischen Staatsdienst eintrat. Dort wurde er 1879 Wasserbauinspektor, 1888 Wasserbaudirektor und schließlich 1900 Oberbaudirektor. Nach 35 Jahren im lübeckischen Staatsdienst trat er 1910 in den Ruhestand.

Seine erste bedeutende Arbeit für Lübeck war die sog. „2. Travekorrektion“, durch die die Trave eine Mindestfahrwassertiefe von 5 Metern erhielt. 1884 legte er einen Plan zum Ausbau der Hafenanlagen vor, der ab 1887 Grundlage der Hafenerweiterungen war. Ab 1888 war er für alle Wasserbaumaßnahmen der Stadt zuständig. Er regte in dieser Funktion den Ankauf von Landflächen beidseits der Untertrave zur Industrieansiedlung an. Nach seinen Plänen wurde der Bau des Elbe-Trave-Kanals (heute: Elbe-Lübeck-Kanal) zwischen 1896 und 1900 durchgeführt. Seine letzte bedeutende Arbeit im Dienst war die „3. Travekorrektion“, durch die Trave auf 7,5 Meter vertieft wurde. Noch in seinem Ruhestand setzte er sich intensiv für eine Verbindung zwischen dem Mittellandkanal und dem Elbe-Lübeck-Kanal, den späteren Elbe-Seitenkanal, ein. Er plante die Lübecker Hubbrücke; auf seinen ersten Planungsüberlegungen beruht auch die 2008 dem Verkehr übergebene Eric-Warburg-Brücke.

Nach ihm ist die Rehderbrücke in Lübeck benannt.

Schriften (Auswahl)

  • gemeinsam mit Ludwig Leichtweiß: Denkschrift betreffend Ausbau des Mittellandkanals von Hannover bis Magdeburg. 1918.

Siehe auch

Literatur

  • Otto Kastorff: Peter Rehder und die Entwicklung der Lübecker Häfen. Lübeck 2008.
  • Hans Rohde: Peter Rehder. In: Alken Bruns (Hrsg.): Lübecker Lebensläufe. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1993, ISBN 3-529-02729-4, S. 324–326.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Peter Rehder — ist der Name folgender Personen: Peter Rehder (Bauingenieur) (1843–1920), deutscher Wasserbauingenieur Peter Rehder (Slawist) (* 1939), deutscher Slawist Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrere …   Deutsch Wikipedia

  • Rehder — ist der Familienname folgender Personen: Alfred Rehder (1863–1949), deutsch nordamerikanischer Gärtner und Botaniker Elke Rehder (* 1953), deutsche Malerin, Grafikerin und Buchkünstlerin Helmut Rehder(* 7. Oktober 1927 deutscher Philosoph und… …   Deutsch Wikipedia

  • Burgtorfriedhof — Plan des Burgtorfriedhofs um 1900 Der heutige Burgtorfriedhof, ursprünglich Gottesacker, ist Nachfolger von anderen Friedhöfen in der Lübecker Vorstadt St. Gertrud. Er wurde 1834 offiziell eröffnet und umfasst heute eine Fläche von ca. 7,6 ha… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bedeutender Ingenieure — Siehe auch: Liste von Erfindern, Liste der Biographien, Kategorie:Ingenieur, Erfinder, Konstrukteur, Liste Persönlichkeiten der Elektrotechnik Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W …   Deutsch Wikipedia

  • Hotopp-Schleuse — Ludwig Hotopp (1900) Friedrich Ludwig August Hotopp (* 1. Februar 1854 in Üfingen (Kr. Wolfenbüttel); † 16. Januar 1934 in Hannover) war ein deutscher Bauingenieur. Er erfand das nach ihm benannte Prinzip für den Betrieb von Schleusen allein… …   Deutsch Wikipedia

  • Hotoppscher Heber — Ludwig Hotopp (1900) Friedrich Ludwig August Hotopp (* 1. Februar 1854 in Üfingen (Kr. Wolfenbüttel); † 16. Januar 1934 in Hannover) war ein deutscher Bauingenieur. Er erfand das nach ihm benannte Prinzip für den Betrieb von Schleusen allein… …   Deutsch Wikipedia

  • Estebrügge — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ladekop — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig Hotopp — (1900) Friedrich Ludwig August Hotopp (* 1. Februar 1854 in Üfingen (Kr. Wolfenbüttel); † 16. Januar 1934 in Hannover) war ein deutscher Bauingenieur. Er erfand das nach ihm benannte Prinzip für den Betrieb von Schleusen allein durch Ausnutzen… …   Deutsch Wikipedia

  • Moorende — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”