Peretz Bernstein

Peretz Bernstein
Peretz Bernstein (1951)

Peretz Bernstein (hebräisch: פרץ ברנשטיין‎, * 12. Juni 1890 in Meiningen als Shlomo Fritz Bernstein; † 21. März 1971 in Jerusalem) war ein zionistischer Aktivist und israelischer Politiker sowie einer der Unterzeichner der Israelischen Unabhängigkeitserklärung.

Leben

Geboren in Meiningen, entschied sich Bernstein vor dem Ersten Weltkrieg dafür, Deutschland zu verlassen, da ihm als Jude der Eintritt in die Offiziersreserve nach dem Militärdienst verweigert wurde. Er ging in die Niederlande, wo er im Getreidehandel arbeitete. Im Jahr 1917 trat er der zionistischen Organisation in den Niederlanden bei, wo er als Sekretär und Vorstandsmitglied fungierte; von 1930 bis 1934 war er deren Präsident. 1925 wurde er Chefredakteur einer zionistischen Wochenzeitung und hatte diese Stelle bis 1935 inne.

Im Jahr 1936 emigrierte er in das Britische Mandat Palästina und wurde dort Redakteur der hebräischsprachigen Zeitung HaBoker (Der Morgen). Er trat der Jewish Agency bei und wurde auch dort Vorstandsmitglied, fungierte des Weiteren zwischen 1946 und 1948 als Direktor deren Wirtschaftsbereich. Bernstein gehörte am 14. Mai 1948 zu den Unterzeichnern der israelischen Unabhängigkeitserklärung und wurde zum Minister für Handel und Industrie in der Übergangsregierung ernannt.

Er wurde 1949 in die erste Knesset als Mitglied der Allgemeinen Zionisten (Tzionim Klaliym) gewählt, verlor aber seinen Platz im Kabinett. Nachdem er 1951 wiedergewählt wurde, kehrte er in der vierten und fünften Regierung in das Amt des Handels- und Industrieministers zurück. Bernstein war ebenso Kandidat für die Präsidentenwahl der Knesset im Jahr 1952, zog aber seine Kandidatur nach der zweiten Wahlrunde zurück, nachdem er abgeschlagener Zweiter hinter dem letztendlichen Gewinner Jizchak Ben Zwi wurde.

Bernstein kehrte 1955 und 1959 in die Knesset zurück, erlangte aber seine Kabinettsposition nicht wieder. Im Jahr 1961 fusionierten die Allgemeinen Zionisten mit der Progressiven Partei (Miflaga Progresivit) um die Liberale Partei zu bilden; Bernstein wurde dabei zu einem ihrer zwei Präsidenten gewählt. Im selben Jahr wurde er in die Knesset wiedergewählt und überwachte die Allianz mit der Menachem Begins Cherut-Partei, woraus sich schließlich die Gahal-Fraktion bildete. 1963 kandidierte er erneut für das Präsidentenamt, verlor aber mit 67 zu 33 Stimmen gegen Salman Schasar. Bernstein verlor seinen Sitz in den Wahlen von 1965 und starb im Jahr 1971.

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