- Paul Rühlmann
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Martin Paul Rühlmann (* 4. November 1875 in Dehnitz bei Wurzen; † 1933) war ein deutscher Geschichtslehrer, Ministerialbeamter und Schulbuchautor. Er führte den Begriff Politische Bildung in Deutschland ein.
Rühlmann studierte Geschichte, Geographie und Staatswissenschaft. Nach der Promotion in Leipzig 1902 über ein sächsisches Thema der Napoleonzeit trat er in den Schuldienst in Leipzig ein. 1908 schrieb der nationalliberale Nachwuchspolitiker ein Buch, in dem er als einer der ersten Deutschen ein Fach Politische Bildung in den Schulen forderte. Zusammen mit Fritz Friedrich gründete er 1911 die Zeitschrift Vergangenheit und Gegenwart, die 1913 zur Verbandszeitschrift des Verbandes deutscher Geschichtslehrer wurde. Rühlmann trat als Herausgeber von historischen Quellen für den Schulunterricht im Teubner Verlag Leipzig hervor und verfasste geschichtsdidaktische Aufsätze zum Quelleneinsatz im Geschichtsunterricht, der damals noch innovativ war. 1917 wurde er Ministerialbeamter der Reichsregierung.
Nach 1918 betonte er die hohe Bedeutung politischer Bildung für den Zusammenhalt einer Nation, wie gerade Frankreich es demonstriert habe. Rühlmann war frei von Chauvinismus. 1920 hielt er auf der Reichsschulkonferenz neben Gustav Radbruch das Grundsatzreferat zur Politischen Bildung als Staatsbürgerkunde, einer Forderung der Weimarer Verfassung in Art. 148. In der Weimarer Republik war er ein führender Vertreter der historisch-politischen Bildung. Er setzte sich im Gegensatz zu den meisten Geschichtslehrern für den demokratischen Staat ein.
Werke (Auswahl)
- Die öffentliche Meinung in Sachsen während der Jahre 1806 bis 1812, Gotha 1902 (Dissertation Leipzig)
- Politische Bildung. Ihr Wesen und ihre Bedeutung - eine Grundfrage unseres öffentlichen Lebens, Leipzig 1908
Literatur
- Joachim Detjen: Geschichte der politischen Bildung. Geschichte und Gegenwart in Deutschland, Oldenbourg Verlag, München 2006, S. 63 ff ISBN 3486582100 online
Weblinks
- Literatur von und über Paul Rühlmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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