Paul Klatt

Paul Klatt
Paul Klatt (1944)

Paul Klatt (* 6. Dezember 1896 in Kroppen; † 6. Juni 1973 in Olching) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiter Weltkrieg und Kommandeur der 3. Gebirgs-Division.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Klatt trat mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs als Offiziersanwärter in das 2. Oberschlesische Feldartillerie-Regiment Nr. 57 ein. Nachdem er seinen Offizierslehrgang an der Kriegsschule Döberitz erfolgreich absolviert hatte, wurde Klatt im Februar 1915 dem 4. Niederschlesischen Infanterie-Regiment Nr. 51 zugeteilt und kam mit dem Regiment Mitte März an die Westfront. Dort wurde er am 18. April zum Fähnrich ernannt und am 18. Mai schwer verwundet. Während seines Lazarettaufenthaltes erhielt er am 1. September 1915 die Beförderung zum Leutnant und kam nach seiner Genesung am 5. Oktober zunächst zum I. Ersatz-Bataillon seines Regiments. Ab Dezember war er dann wieder an der Front im Einsatz und absolvierte zeitgleich von Ende Dezember 1915 bis Mitte Januar 1916 einen Kompanieführerlehrgang. Am 10. August 1916 ernannte man ihn zum Bataillonsadjutanten und in dieser Stellung geriet er am 9. April 1917 in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 26. Oktober 1919 entlassen wurde.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde Klatt in die Reichswehr übernommen und bis Oktober 1921 u.a. im 3. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Marienwerder verwendet. Am 1. Oktober 1921 erfolgte seine Versetzung zum 2. (Preußisches) Infanterie-Regiment nach Rastenburg. Von Januar 1922 bis Ende September 1924 fungierte er dort als Sportausbildungsoffizier und anschließend wurde Klatt bis 31. März 1926 zum Wehrkreiskommando I nach Königsberg kommandiert. In der Zwischenzeit hatte man ihn am 1. April 1925 zum Oberleutnant befördert.

Am 1. April 1926 erfolgte seine Versetzung zum 1. (Preußisches) Pionier-Bataillon, wo er bis Ende September 1927 verblieb, um im Anschluss daran zur Standortkommandantur Insterburg zu kommen. Von hier aus wurde Klatt im März 1929 zurückversetzt und am 1. Oktober 1930 zum Chef der 2. Kompanie ernannt. Als Hauptmann (seit 1. Februar 1931) wechselte er kurzzeitig im März 1933 zur Standortkommandatur Oppeln und war dort als Pionierführer eingesetzt. Von April 1933 bis Ende September 1934 gehörte er dem 13. (Preußisches) Reiter-Regiment in Hannover an. Anschließend erfolgte seine Versetzung in das Reichswehrministerium zum Inspekteur der Pioniere und Festungen (In 5) sowie nach der Umbenennung der Behörde in Reichskriegsministerium seine Beförderung zum Major am 1. Januar 1936. Am 10. November 1938 ernannt man Klatt zum Kommandeur des in Graz stationierten Gebirgspionier-Bataillons 83 und beförderte ihn am 1. Februar 1939 zum Oberstleutnant.

Mit seinem Bataillon nahm er zu Beginn des Zweiten Weltkriegs zunächst am Polenfeldzug und nach dessen Beendigung an dem Unternehmen Weserübung, der Besetzung Norwegens teil. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 kam das Bataillon an der Ostfront zum Einsatz. Klatt wurde im August mit der Führung des Gebirgsjäger-Regiments 138 beauftragt und am 1. Oktober unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst zu dessen Kommandeur ernannt. Mitte Dezember wurde Klatt durch eine Landmine schwer verwundet und nach seiner Genesung in die Führerreserve versetzt. Dort erfolgte am 20. Februar 1944 seine Beförderung zum Generalmajor und als solcher wurde er am 3. Juli 1944 Kommandeur der 3. Gebirgs-Division, die an der Ostfront kämpfte. Am 15. Januar 1945 beförderte man Klatt zum Generalleutnant.

Mit der deutschen Gesamtkapitulation am 8. Mai 1945 geriet Klatt mit den Resten seiner Division in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst im Oktober 1955 entlassen wurde.

Auszeichnungen

Literatur

  • Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale des Heeres 1921-1945, Band 6 Hochbaum-Klutmann; Biblio Verlag, Bissendorf 2002, ISBN 3-7648-2538-3, S.511-512
  • Paul Klatt: Die 3. Gebirgs-Division 1939-1945, Podzun Verlag, Bad Nauheim 1958

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S.155
  2. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.444

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