Wiegand Pabsch

Wiegand Pabsch

Wiegand Christian Pabsch (* 1932 in Glatz) ist ein ehemaliger deutscher Diplomat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wiegand Pabsch wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mit seiner Familie aus Schlesien vertrieben. 1947 siedelte er sich in Bonn an, besuchte bis 1952 das Aloisiuskolleg und heiratete Ursula Thünker.

Von 1952 bis 1956 studierte er Rechtswissenschaft Staatswissenschaft und Volkswirtschaft in Bonn und Southampton, wobei er Stipendien von der Studienstiftung des Deutschen Volkes erhielt. Er machte Sprachstudien in Valladolid und Sevilla im faschistischen Spanien. 1956 bestand er das Erste juristische Staatsexamen. Von 1956 bis 1961 durchlief er eine Referendarausbildung, u. a. im Deutschen Bundestag. Er war im Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen in Bonn. Neben seiner Tätigkeit als Assistent an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn engagierte er sich in der Bonner Kommunalpolitik. 1960 bestand er die Zweite juristische Staatsprüfung und war anschließend bis 1961 Richter am Landgericht Bonn.

1961 trat er in den Auswärtigen Dienst ein. Von 1961 bis 1964 war er als Attaché an der Deutschen Botschaft in Ankara akkreditiert. 1964 promovierte er an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn zum Dr. jur. mit der Note magna cum laude. Sein Dissertationsthema war Der strafrechtliche Schutz der überstaatlichen Hoheitsgewalt. Von 1964 bis 1967 war Pabsch Legationsrat an der Botschaft in Washington. Von 1967 bis 1970 war er Vertreter des Generalkonsuls in Kalkutta. Von 1970 bis 1974 arbeitete er im Auswärtigen Amt im Referat Europäische Gemeinschaften. Ab 1971 war er dort stellvertretender Leiter des Referats Kernenergie, Weltraum und Ozeanographie. Von 1974 bis 1977 leitete er die Abteilung Abrüstung im Generalsekretariat der NATO in Brüssel. Von 1977 bis 1980 leitete er das Referat Grundsatzfragen der Außenwirtschaftspolitik im Auswärtigen Amt. Von 1980 bis 1984 war er Gesandter für Wirtschaft an der Botschaft in Washington. Von 1984 bis 1985 leitete er eine Unterabteilung in der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes. Von 1985 bis 1989 leitete er die Unterabteilung für internationale Politik in Forschung, Technologie, Nuklear- und Weltraumfragen, Telekommunikation und Umwelt.

1989 war Pabsch als Zeuge von einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Export von Beryllium an das indische Bhabha Atomic Research Centre geladen.[1]

Als Erich Honecker 1992 in Santiago de Chile war, war Pabsch deutscher Botschafter bei Patricio Aylwin.[2] 1997 wurde Pabsch ein Doctor h.c. von der Universidad Católica in Córdoba (Argentinien) verliehen.

Ehrungen

Veröffentlichungen

Einzelnachweise

  1. „Rückspiegel“ 5+8/1989. In: Der Spiegel. Nr. 25, 1989 (Export einer Anlage zur Speicherung von 60 Gramm Tritium, online).PDFEinfach open door. In: Der Spiegel. Nr. 8, 1989 (online).
  2. Außenpolitik nach Bild-Muster. In: Der Spiegel. Nr. 12, 1992 (online).PDF
Vorgänger Amt Nachfolger
Günter Knackstedt Deutscher Botschafter in Santiago de Chile
1990–1993
Werner Reichenbaum
Herbert Limmer Deutscher Botschafter in Buenos Aires
1993–1997
Adolf von Wagner

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