Chia

Chia
Chia
Salvia hispanica.jpg

Chia (Salvia hispanica)

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Gattung: Salbei (Salvia)
Art: Chia
Wissenschaftlicher Name
Salvia hispanica
L.

Chia (Salvia hispanica) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), die ursprünglich hauptsächlich in Mexiko vorkommt. Chia wird wegen seiner Samen kommerziell angebaut, da sie einen sehr hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren und hochwertigem Protein, Vitaminen, Antioxidantien und Mineralien aufweisen.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

Der Beiname hispanica („spanisch“) wurde von Linné irrtümlich vergeben, da die Pflanze, von Mexiko importiert, auch in Spanien kultiviert wurde. Das Wort Chia ist aus der Nahuatl-Sprache abgeleitet und wird auch für andere Arten gebraucht, die ähnlich eingesetzt werden (Salvia columbariae). Er ist nicht zu verwechseln mit dem eigentlichen Spanischen Salbei (Salvia lavandulifolia).

Beschreibung

Es ist eine einjährige krautige Pflanze aus der Gattung der Salbei (Salvia). Diese Pflanzenart erreicht Wuchshöhen von bis 1 Meter. Die gegenständigen Blätter sind 4 bis 8 cm lang und 3 bis 5 cm breit. Die Blüten sind blau und stehen in zahlreichen Büscheln.

Kultivierung

Kultiviert wird Chia inzwischen nicht nur in Zentralmexiko und Guatemala, sondern auch nachhaltig in mehreren Ländern Südamerikas und in Australien.[1] Bei den Azteken war Chia eine wichtige Nahrungspflanze, geriet bei den Nachkommen aber wieder fast in Vergessenheit. Chiasamen sind nicht nur für den Menschen ein Lieferant von Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien. Sie werden auch als Hühnerfutter verwendet, um Eier zu erhalten, die mit Omega-3-Fettsäuren angereichert sind. Die Aussaat erfolgt im späten Frühling, Blüte ist im September, Samenernte ist Herbst. Die Pflanze gedeiht nur in Gegenden ohne übermäßigen Regenfall wegen der Gefahr von Fäulnis.

Chia-Samen

Zubereitung

Seit Jahrhunderten werden in Nordamerika von Ureinwohnern die Samen des Chia roh oder getrocknet gegessen, und in Soßen oder als Verdickungsmittel benutzt. Wenn sie in Wasser eingelegt werden, bilden die Samen eine äußerst schleimige Polysaccharidschicht, die ähnlich wie Leinsamen die Verdauung fördert, und die zusammen mit den Samen ein vorteilhaftes Nahrungsmittel darstellt. Es wird berichtet, dass ein Glas Orangensaft mit einem Teelöffel vorgeweichter Samen gemischt als Frühstück bis zum Mittag satt hält.

Der Pflanzenforscher Edward Palmer schrieb 1871:

„Um Chia zum Essen zuzubereiten, werden die Samen geröstet und gemahlen, und durch das Hinzufügen von Wasser entsteht eine schleimige Masse mit einem Vielfachen des vorherigen Volumens. Je nach Vorliebe wird gezuckert, und fertig ist der preisgekrönte halb flüssige Pinole der Indianer.“

Inhaltsstoffe

Chiasamen enthalten bis zu 38 % Chiaöl, 18 bis 23 % hochwertiges Protein und Vitamine (Vitamin A, Niacin, Thiamin, Riboflavin), Mineralien (Kalzium, Phosphor, Kalium, Zink und Kupfer), sowie Antioxidantien. Der Rest sind Ballaststoffe, die in Wasser teilweise zu Schleim werden. Chiasamen enthalten nur wenig Natrium. Die Pflanze wurde von der amerikanischen FDA als ungefährlich eingestuft. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat im November 2009 Chiasamen mit einem Höchstgehalt von 5 % für Broterzeugnisse zugelassen (Amtsblatt der EU Nr. L 294 vom 11. November 2009, S. 12 und 14). Der Anhang enthält eine Herstellungsbeschreibung mit den einzuhaltenden Konzentrationsbereichen für die Grundzusammensetzung. Nach eigener Stellungnahme der EFSA ist es unwahrscheinlich, dass sich die Verwendung von Chiasamen und gemahlenen Chiasamen in Broterzeugnissen schädlich auf die Gesundheit auswirkt.

Einzelnachweise

  1. laut Website eines australischen Herstellers

Weblinks


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