Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland

Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland

Die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) ist ein Zusammenschluss der orthodoxen Bischöfe aller Diözesen in Deutschland. 2010 gehören ihr 16 Mitglieder an: zehn Diözesan- und sechs Weihbischöfe. Die Organisation repräsentiert rund 1,5 Millionen orthodoxe Christen verschiedener Herkunft und Nationalität. Die Gründung der Bischofskonferenz ist ein Zeichen der Integration der Orthodoxen Kirche in Deutschland.[1] Sie ist mit ihrem Sekretariat in Dortmund ansässig.

Inhaltsverzeichnis

Zusammensetzung

In der Orthodoxen Bischofskonferenz von Deutschland sind die folgenden orthodoxen Diözesen vertreten:

Vorsitzender ist ex officio Metropolit Augoustinos Lambardakis vom Ökumenischen Patriarchat. In weitere Verantwortungspositionen sind Bischöflicher Rat Ipodiakon Nikolaj Thon (Russische Orthodoxe Kirche) und Pfarrer Radomir Kolundzic (Serbische Orthodoxe Kirche) gewählt worden. Der Erste, zuvor Geschäftsführer der KOKiD, wurde Generalsekretär der Bischofskonferenz und der Zweite ihr Schatzmeister.

Geschichte

In Deutschland existiert bereits seit 1994 ein gesamtorthodoxes Organ, nämlich ein Verband der Diözesen, der den Namen „Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland (abgekürzt: KOKiD)“ trug.[2] Die KOKiD mit ihren verschiedenen Referaten (etwa für Ökumene, Schule und Religionsunterricht, Rundfunk- und Fernseharbeit, Kontakte zum Sport usw.) ist in der neu gegründeten Bischofskonferenz aufgegangen. Diese macht noch einmal deutlich, dass alle orthodoxen Diözesen, die in Deutschland vertreten sind und vor allem die griechischen, russischen, serbischen, rumänischen, bulgarischen, georgischen und ukrainischen Gläubigen umfassen, eine einzige Orthodoxe Kirche bilden und als solche nun noch mehr als zuvor einvernehmlich durch ein gemeinsames höchstes Organ auf Bischofsebene handeln.

Bei ihrer Sitzung in der Rumänischen Metropolie in Nürnberg am 27. Februar 2010 haben die orthodoxen Bischöfe Deutschlands einstimmig die Konstituierung einer Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland beschlossen.[3]

Bei der Vollversammlung der OBKD in Essen am 13. November 2010 wurde eine auf den Vorgaben der IV. Präkonziliaren Panorthodoxen Konferenz, die im Juni 2009 in Chambésy bei Genf getagt und die Errichtung solcher Bischofskonferenzen in der orthodoxen Diaspora beschlossen hatte, basierende Satzung für die deutsche Bischofskonferenz verabschiedet und von allen Bischöfen feierlich unterzeichnet (vgl. den vollen Woretlaut der Satzung auf der Webseite der OBKD).

Damit werden die Vorgaben der Präkonziliaren Panorthodoxen Konferenz umgesetzt; diese hatte die Zielsetzung des neuen Gremiums so umrissen: „Aufgabe und Verantwortung dieser Bischofskonferenzen wird die Sorge um die Sichtbarmachung der Einheit der Orthodoxie und die Entfaltung gemeinsamen Handelns aller Orthodoxen in jeder Region sein, zur Erfüllung der pastoralen Bedürfnisse der dort lebenden orthodoxen Christen, zur gemeinsamen Repräsentation aller Orthodoxen gegenüber den Nicht-Orthodoxen und der ganzen Gesellschaft dieser Region, zur Förderung der theologischen Ausbildung und der kirchlichen Erziehung etc“.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Orthodoxe Kirche gründet Bischofskonferenz in Deutschland
  2. Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland
  3. Orthodoxe Kirchen in Deutschland gründen Bischofskonferenz

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