Pressel

Pressel
Pressel
Gemeinde Laußig
Koordinaten: 51° 35′ N, 12° 42′ O51.57898888888912.704313888889Koordinaten: 51° 34′ 44″ N, 12° 42′ 16″ O
Fläche: 1,28 km²
Einwohner: 1.052 (1990)
Eingemeindung: 1. Jan. 1999
Eingemeindet nach: Kossa
Postleitzahl: 04849
Vorwahl: 034243

Pressel ist ein Ortsteil der Gemeinde Laußig im Landkreis Nordsachsen in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Pressel liegt im Naturpark Dübener Heide zwischen den Städten Bad Düben und Torgau an der Bundesstraße 183. Zudem gibt es Ortsverbindungen nach Laußig und Authausen. In der Flur von Görschlitz befindet sich die Wüstung Zaditz. Im Süden führt der sog. Schwarzbach vorbei.

Geschichte

Ortsgeschichte

Pressel ist von der Siedlungsform her ein doppeltes Straßendorf. Der Ort Pressel wird als Presser im Jahr 1434 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name kommt aus dem Altsorbischen und bedeutet so viel wie Siedlung bei der (Acker) Breite. Bis ins 18. Jahrhundert gehörte das Dorf zum Amt Düben, im 19. Jahrhundert kam es zum Kreis Bitterfeld. Seit 1952 kam der Ort zum Kreis Eilenburg, ab 1994 zum Landkreis Delitzsch. 1974 wurde der Ort Görschlitz nach Pressel eingemeindet. 1999 schlossen sich die zuvor selbstständigen Gemeinden Pressel und Kossa zur Gemeinde Kossa zusammen. Diese wurde 2007 nach Laußig eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl Pressels lag 1818 bei knapp 500. Bis zur Jahrhundertwende stieg die Einwohnerzahl auf weit über 700. Zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sank die Einwohnerzahl um etwa 100 auf 650. Nach Ende des Krieges stieg die Einwohnerzahl auf über 1.000 Einwohner im Jahr 1946. Zur Zeit der DDR schrumpfte die Einwohnerzahl wieder. Durch Eingemeindungen stieg die Einwohnerzahl wieder. 1990 lebten knapp über 1.050 Menschen in Pressel.[1]

Einwohnerentwicklung von Pressel von 1818 bis 1990
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1818 479 1946 1028
1895 769 1950 975
1925 722 1964 746
1939 651 1990 1052


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche
Kriegerdenkmal zu Ehren der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs
Gustav Kögel-Gedenkstein

Dorfkirche

Die aus Ziegelsteinen erbaute Dorfkirche von Pressel stammt aus dem Jahre 1857. Ein romanischer Vorgängerbau musste 1856 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Der geschnitzte gotische Altar der alten Kirche ist heute zu sehen in der Moritzburg in Halle/Saale. 1905 schlug ein Blitz in die Kirche ein, der den Turmhelm, das Geläut und das Uhrwerk im Kirchturm zerstörte. Ein Jahr später waren alle Schäden wieder beseitigt. Mitte der 1990er Jahre erfolgte eine Innenrenovierung der Kirche.[2]

1910 wurde aufgrund des Blitzschlages und dem anschließenden Brand eine neue spätromantische Orgel der Orgelbau-Anstalt Wilhelm Rühlmann aus Zörbig eingebaut.[3] Der Prospekt der Orgel übernimmt die Formen des Kirchenraumes (Neoromanik und Klassizismus; aber auch Jugendstilornamente sind zu finden) Die zwölf Register stehen auf pneumatischen Tonkanzellenladen mit Scheibenventilen, und die Register-Einschaltung erfolgt über pneumatische Taschenladen. Die Disposition:

I Manual
Bordun 16′
Hohlflöte 8′
Gambe 8′
Principal 8′
Oktave 4′
Mixtur IV 51/3
II Manual
Lieblich Gedackt 8′
Salicional 8′
Geigenprincipal 8′
Flauto amabile 4′
Pedal
Subbaß 16′
Principalbaß 8′
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P.
  • Spielhilfen: Volles Werk, Kalkant (jetzt Windmaschineneinschaltung)
  • Winddruck 80 mmWS

Weitere Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Pressel
  • Kriegerdenkmal zu Ehren der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs
  • Presseler Badeteich
  • Feriendorf Neumühle
  • Gustav Kögel-Gedenkstein und Rundwanderweg

Söhne und Töchter des Ortes

Weblinks

 Commons: Pressel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Pressel im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Angaben zur Geschichte von Pressel im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. Kirchenkreis Eilenburg: Spuren im Stein - Kirchen im Kirchenkreis Eilenburg, Leipzig 1997, ISBN 3-00-001722-4
  3. Private Homepage zur Geschichte der Orgelbau-Anstalt Wilhelm Rühlmann

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