Offizierkasino

Offizierkasino

Als Offizierkasino, auch Offizierskasino, oder Offiziersmesse werden beim Militär die Speise- und Aufenthaltsräumlichkeiten des Führungspersonals bezeichnet. Neben den Räumlichkeiten für das Offizierskorps gibt es für die Führungsränge der Mannschaften das vergleichbare Unteroffizierskasino (Unteroffiziersmesse).

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen

Das Offizierkasino ist eine Betreuungseinrichtung, zu der außer dem Personal nur Offiziere und vergleichbare Staatsbedienstete, sowie Gäste Zutritt haben.

Messe ist ursprünglich der Speiseraum auf Schiffen, Kasino in italienischer Tradition eine gute Kantine. Durch die britische Tradition des Offiziersclubs fallen die beiden Begrifflichkeiten des Speise- und Aufenthaltsraumes im Deutschen zusammen.

Das Offizierkasino hat über einen Kantinenbereich hinaus normalerweise noch Lese- oder Fernsehräume. An großen Standorten sind manchmal auch Unterkünfte oder Gästezimmer vorhanden.

Die Ordonnanzen (Bedienung) werden gewöhnlich durch Soldaten gestellt, die Reinigung der Küche wird gelegentlich auch zivilen Angestellten übertragen. Je nach Größe des Offizierkorps werden auch hauptamtliche (zivile) Geschäftsführer und/oder Köche angestellt.

Obwohl der Zutritt grundsätzlich auf den „berechtigten Personenkreis“ der Offiziere und Offizieranwärter beschränkt ist, werden häufig auch für zivile Veranstaltungen oder Vorträge Ausnahmen gestattet. Ebenso sind zivil-/militärische Feierlichkeiten, Hochzeiten, Verabschiedungen oder Bälle häufige Veranstaltungen.

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Nationales

Deutschland

Bei der Bundeswehr wird diese Einrichtung häufig auch (unkorrekt) nach dem jeweiligen Trägerverein OHG (Offizierheimgesellschaft) genannt. Zutritt haben nur Offiziere und vergleichbare zivile Beamte und Angestellte des Bundes und der Länder (z. B. Polizei). Ähnliche Einrichtungen sind auch für die Laufbahngruppen der Unteroffiziere (Unteroffizierheim/Unteroffizierheimgesellschaft UHG)) und der Mannschaften (Mannschaftsheim), hier häufig durch einen Pächter betrieben, vorhanden.

Die Preise für Essen und Getränke sind sehr günstig, da die Offiziere eines Standortes sich zum Zwecke der Bewirtschaftung zu einem zivilrechtlichen Verein ohne Gewinnerzielungsabsicht zusammenschließen und kaum ziviles Personal angestellt wird.

Aus Kostengründen werden in den letzten Jahren häufig auch Offizierkasinos mit den örtlichen Unteroffizierheimen zusammengelegt oder zumindest mit einer gemeinsamen Küche ausgestattet.

Bei der Deutschen Marine werden Einrichtungen mit der gleichen Funktion Offiziermesse genannt.

Andere Streitkräfte

Bei den britischen und niederländischen Streitkräften, und in Österreich, werden diese auch als Messe bezeichnet. Die dort tätigen Soldaten im Service, werden Pantry genannt.

Im französischen Heer sind die Offizierkasinos normalerweise mit den Betreuungseinrichtungen der Unteroffiziere zu einem „circle mixte“ verbunden.

Weblinks

 Commons: Officers mess – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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