Nikolaikirche (Treia)

Nikolaikirche (Treia)
St. Nikolai in Treia
Westfassade
Kirche von Südosten
Schiff mit eingerücktem Kastenchor

Die Nikolaikirche in Treia liegt an der Bundesstraße 201 nahe der Treenebrücke. Hier kreuzten sich früher zwei wichtige Verkehrswege, die von West nach Ost verlaufende Handelsstraße und die damals stark befahrene Treene. Der weiß getünchte Kirchenbau ist dem Heiligen Nikolaus gewidmet, dem Schutzpatron der Schiffer. Das steht wahrscheinlich mit der Lage des Ortes am Fluss in Zusammenhang.

Inhaltsverzeichnis

Bauwerk und Baugeschichte

Es handelt sich um eine einschiffige, spätgotische Backsteinkirche mit Dachreiter und eingezogenem Chor in Kastenform. Der Ursprung geht vermutlich auf das 13. Jahrhundert zurück. 1756/1757 wurde das Schiff nach Westen verlängert. Davon zeugt die große Jahreszahl, die zusammen mit den kunstvoll geschmiedeten Mauerankern die Westfassade ziert.

Die Kirche hatte ursprünglich keinen festen Turm, sondern nur einen hölzernen, separaten Glockenturm. 1912 erhielt sie dann einen vierkantigen Dachreiter. Dessen vorkragendes Zeltdach wird von Konsolen gestützt. Es ist - wie auch das übrige Kirchendach - mit roten Tonziegeln gedeckt. Eine kupferne Spitze mit Kugel und Wetterhahn schließt den Dachreiter nach oben ab.

Inneres

Der saalartige Innenraum wird von einer Holzbalkendecke überdeckt, die verschalt und verputzt ist. Im Norden und Westen sind Emporen eingebaut.

  • Der Altar (Rest von 1603) zeigt zwei Engelchen als Halbfiguren.
  • Die Taufe datiert aus der Zeit der Spätromanik, der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie besteht aus Granit, ist pokalförmig mit einem quadratischen Fußblock und einer zylindrischen Kuppa. Kuppa und Fußblock sind mit flachen Rundbogenarkaden verziert.
  • Der Kanzelkorb von 1603 zeigt Formen der Renaissance. Er ist mit Pilastern und Rundbogenfeldern versehen.
  • Der Orgelprospekt von 1797 besteht aus einem Schrank mit kleinem Mittelturm, eingerahmt von zwei großen Pedaltürmen.
  • Das Kruzifix mit einer Höhe von 1,11 m ist eine Arbeit aus der Zeit der Gotik, der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Das hölzerne Kreuz ist mit vielen kleinen runden Scheiben besetzt. Außerdem zeigt es vier große runde Endscheiben auf quadratischem Grund.
  • Die bronzene Glocke stammt aus dem Jahr 1595 von M. Lukas und zeigt zwei Reliefs und Felder mit Inschriften.

Weblinks

 Commons: Nicolaikirche (Treia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • Kunst-Topographie Schleswig-Holstein. Bearbeitet im Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein und im Amt für Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck. Wachholtz, Neumünster 1982, ISBN 3-529-02627-1.
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